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In der letzten Ausgabe der Capri aktuell hat Manfred Borgert seinen Weg zum Capri-Modellbau beschrieben. Ein damit in Zusammenhang stehender Höhepunkt wurde dabei allerdings ausgelassen. Darüber berichtet er in dieser Ausgabe.

„Wie bereits beschrieben wurde meine Liebe zum Capri durch Fotos eines 72er Renn-Capri ausgelöst. Von da an begann ich, mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Ich verfolgte also damals die Weiterentwicklung des 72er Modells und kaufte mir diverse Zeitschriften, in denen betreffende Berichte enthalten waren. Dazu gehörten unter anderem die Sport-Auto, Rallye Racing oder Auto, Motor und Sport. Ich habe dann sogar in unserer Schülerzeitschrift einen Artikel geschrieben.

Leider war die Saison für den Renn-Capri nicht ganz so erfolgreich wie erhofft, zumindest ab den sechs Stunden Nürburgring 1973, als dem BMW CSL buchstäblich ,Flügel wuchsen‘. Lediglich die DRM ließ hoffen. Hans Heyer wurde jedoch nur Zweiter, zum Glück aber hinter einem anderen Ford-Werksfahrer. Dies war Dieter Glemser auf dem Zakspeed Escort RS. Aber wie hieß der Kommentar von Rainer Nistl, dem Ford-Sportpressebetreuer aus der damaligen Zeit? ,Europameister wurde BMW, aber Meister in Europa wurde Ford‘. Viele gewonnene Meisterschaften für und mit Ford in ganz Europa sprachen da für sich.

Meine Sammlung mit Capri-Unterlagen schwoll in dieser Zeit ordentlich an. Mittlerweile stand ich auch im ,Briefkontakt‘ mit der Kölner Werbeabteilung, die mich mit diversen Pressefotos, Pressemitteilungen und Katalogen versorgte. Im Gegenzug schickte ich ein von mir selbst gebautes Modell des 74er Renn-Capri nach Köln, verbunden mit einer speziellen Bitte. Die Antwort seht Ihr rechts abgebildet.

Im März ´75 bei Mike Kranefuß

Der Einladung folgte ich selbstverständlich sehr schnell. Ich besuchte die Ford-Motorsportabteilung in Köln im März 1975, inklusive einer ,Audienz‘ bei Michael ,Mike‘ Kranefuß. Ich hatte mir sooooo viel vorgenommen, zum Beispiel besonders viele Fotos zu machen. Leider teilte man mir mit, dass ich meine Kamera auf dem Firmengelände nicht nutzen durfte. Meinen Fotografiewunsch hatte ich vorher nicht angemeldet. Schade, daher gibt es davon leider keine Fotos. Aber es war eine interessante Führung durch die Räume, mit anschließendem Gespräch mit Mike Kranefuß. Einfach ein Highlight für einen 17-jährigen Buben. Herr Kranefuß versorgte mich mit diversen Ford-Pressefotos und Informationsblättern.

Das Päckchen mit Serien „Wiking“-Capri und Umbau „Renn-Capri“ und Begleitbrief auf meinem früheren „kleinen“ Sammelordner vor Racing-Kulisse.

Das Päckchen mit Serien „Wiking“-Capri und Umbau „Renn-Capri“ und Begleitbrief auf meinem früheren „kleinen“ Sammelordner vor Racing-Kulisse.

„Brücke“ hieß die Schülerzeitung.

„Brücke“ hieß die Schülerzeitung.

Dies und vieles mehr bekam ich von Mike Kranefuß.

Dies und vieles mehr bekam ich von Mike Kranefuß.

Die Antwort von Mike Kranefuß.

Die Antwort von Mike Kranefuß.

Einen weiteren Erfolg hatte ich bei meinem Besuch in Köln auch noch. Mike Kranefuß bot mir Karten für ein Rennen an. Da ahnte ich natürlich noch nicht, was da auf mich warten würde. Ein weiteres Highlight ungeahnten Ausmaßes kam auf mich zu!

Mein Wissen stieg in dieser Zeit stetig an, für damalige Verhältnisse. Ohne Internet und Foren, alles aus Berichten aus Zeitschriften und Ford-Werbeabteilung sowie -Pressestelle. Heute habe ich diverse Ordner, sowohl für die Serien- als auch die Renn-Capri, die ich hege und pflege. Vervollständigt werden meine Ordner jetzt immer noch mit diversen schönen Fotos der damaligen Zeit aus dem Internet.

Zurück ins Jahr 1975. Besonders verlockend erschien das Rennen auf dem Norisring in Nürnberg. In den Vorberichten hieß es, dass es dort zum einzigen Duell des Jahres zwischen den Werkswagen von BMW und Ford kommen werde. ,Jochen Neerpasch (BMW) wirft Ronnie Peterson in die Schlacht. Mike Kranefuß entstaubt einen der 74er Werks-Capri‘ war da zu lesen. Das kam für mich ganz klar in Frage. Die Chance, dachte ich. Zum DRM-Rennen am Norisring, mit Jochen Mass am Steuer. Für meine Sehnsucht gab es endlich Befriedigung! Schnell teilte ich Herrn Kranefuß diesen Wunsch mit. Mike Kranefuß sicherte mir Karten zu, ebenfalls für meinen Vater und meinen Bruder. Eintritt zu Boxengasse, Fahrerlager und Tribünen! Ich war ganz aufgeregt. Top, endlich konnte ich den Renn-Capri erleben und genießen.

Mega-Tage in Nürnberg

Wir fuhren an einem Samstag zum Norisring und übernachteten auf einem Campingplatz. Die folgenden Tage waren einfach ,Mega‘, wie es wohl heute genannt wird. Ich war an beiden Tagen ständig unterwegs, abwechselnd im Fahrerlager und in den Boxen. Und habe ganz viele Fotos gemacht. Hier eine kleine Auswahl. Gewonnen hat übrigens Jochen Mass.

Nach diesem tollen Erlebnis gab es für mich leider keine Möglichkeiten mehr, um eine Rennsportveranstaltung zu besuchen. Ich war in der Ausbildung und Ford fuhr in Deutschland mit ,meinem‘ Renn-Capri nur noch wenige Einsätze bis zum Ende des Jahres mit Klaus Ludwig.

Aber meine Sammelleidenschaft ging noch weiter, bis in die 90er Jahre. Ich besorgte mir viele Unterlagen und Fotos unter anderem von Cosworth, Bosch, ZF, Bilstein, BBS, Dunlop und zahlreichen anderen Herstellern. Habe ich alles noch.

Leider war die Saison für den Renn-Capri nicht ganz so erfolgreich wie erhofft, zumindest ab den sechs Stunden Nürburgring 1973, als dem BMW CSL buchstäblich ,Flügel wuchsen‘. Lediglich die DRM ließ hoffen. Hans Heyer wurde jedoch nur Zweiter, zum Glück aber hinter einem anderen Ford-Werksfahrer. Dies war Dieter Glemser auf dem Zakspeed Escort RS. Aber wie hieß der Kommentar von Rainer Nistl, dem Ford-Sportpressebetreuer aus der damaligen Zeit? ,Europameister wurde BMW, aber Meister in Europa wurde Ford‘. Viele gewonnene Meisterschaften für und mit Ford in ganz Europa sprachen da für sich.

Impressionen vom Norisring 1975

Impressionen vom Norisring 1975. Hier war ich mit Vater und Bruder am Start, als die 200 Meilen von Nürnberg ausgefahren wurden. Jochen Mass vor Mike Kranefuß und Thomas Ammerschläger vor dem Renn-Capri - was für eine Topsituation im Fahrerlager. Unten noch einmal Fords Motorsportchef Kranefuß. Dazu die Boxencrew bei der Arbeit. Gewinner Mass mit dem Siegerkranz. Im selben Jahr gewann er auch sein einziges Formel 1-Rennen bei insgesamt 105 Einsätzen in der Königsklasse.

Impressionen vom Norisring 1975.

Impressionen vom Norisring 1975.

Impressionen vom Norisring 1975.

Impressionen vom Norisring 1975.

Impressionen vom Norisring 1975.

Impressionen vom Norisring 1975.

Viele Jahre zogen ins Land. 2019 war ich im Rahmen der Feierlichkeiten zu 50 Jahren Ford Capri gemeinsam mit meinem Bruder beim Capri Post Meeting in Speyer und konnte ,meinen‘ Capri RS wiedersehen. Ford Classic-Mann Wolfgang Laufer und der von mir verehrte Dieter Glemser waren mit der Präsentation des Renners beschäftigt.

Und kurz danach kaufte ich mir nach langem Beschnuppern (seit 2017) und späteren Verhandlungen endlich einen 73er RS 2600. Dem Capri Club Deutschland trat ich bereits im Januar 2019 bei. Und lernte viele nette Menschen kennen, die mir bei meinen diversen Anliegen weitergeholfen haben. So zum Beispiel Helga Müller von Ford in Köln, die mich mit anderen Mitgliedern bekannt machte. Außerdem Toni Fessler, Frank Lehmann, Walter Winkler, Erek Ramschütz und andere.

Im November 2019 gab es dann noch das Event in Köln: Der CCD als Gewinner des ,Ford Fan Award‘ konnte eine Führung durch die Kölner Klassikabteilung anbieten. Zum Glück wurde noch ein Plätzchen für mich frei, welch´ ein Glück. Dort konnte ich endlich Platz nehmen in dem von mir so geliebten Renn-Capri, dem Siegerwagen aus Nürnberg des Jahres 1975, gefahren von Jochen Mass.

Und noch ein Höhepunkt in diesem unglaublichen Jahr 2019, auf der ,Classic‘ in Nürnberg. Durch die Kontakte zu Georg Klughardt kam es zu einem Treffen mit dem früheren Ford-Ingenieur Thomas Ammerschläger. Er war 1975 leider nicht anwesend, als ich die Motorsportabteilung besuchen durfte. Es wurde ein tolles Treffen.

Ich hatte durch Georg Klughardt zuvor Kontakt zu Thomas Ammerschläger aufnehmen können. Er war also vorbereitet. Zu meiner großen Überraschung brachte er den von mir gebauten Mini-Capri mit, der zuvor auf Kranefuß‘ Schreibtisch gestanden hatte. Welch‘ eine Freude! Er existiert noch, nach 44 Jahren! Und er ist in den sorgsamen Händen von Thomas Ammerschläger gut aufgehoben. Top, ich war soooo gerührt! Von mir bekam er zur Erinnerung an das für mich beeindruckende Erlebnis Norisring 1975 ein von mir gestaltetes Fotoalbum.

Und es gab noch ein weiteres Highlight. Durch Zufall traf ich auch noch Jochen Mass und konnte mit ihm ebenfalls ein nettes Gespräch führen. Dank sei Erek Ramschütz, der den früheren Formel 1-Recken auf der Messe entdeckte und mir den entscheidenden Hinweis gab. Jetzt fehlt mir eigentlich nur noch eine Fahrt mit einem Renn-Capri. Das wäre mein größter Wunsch, der sich bisher leider nicht erfüllte…“

Der Renn-Capri und ich - 2019 in Speyer.

Der Renn-Capri und ich - 2019 in Speyer.

Mein Mini-Capri ist heute im Besitz von Thomas Ammerschläger.

Mein Mini-Capri ist heute im Besitz von Thomas Ammerschläger.

Mein Mini-Capri ist heute im Besitz von Thomas Ammerschläger.

Jochen Mass und ich auf der Messe in Nürnberg.

Jochen Mass und ich auf der Messe in Nürnberg.

[Text & Fotos: Manfred Borgert]

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