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Als „Gott hinter dem Lenkrad“ feierte ihn der Stern vor einigen Jahren. Und womit? Mit Recht! Der mittlerweile 73-jährige Walter Röhrl ist die Rallyefahrerlegende schlechthin. Mit den verschiedensten Fahrzeugen unterschiedlicher Marken sorgte der Regensburger für Furore. Ganz zu Beginn seiner sagenhaften Laufbahn auch im Capri.

Mit dem legendären Audi quattro ist sein Name wohl am stärksten verbunden. Den Allradler jagte er etwa 1987 beim Pikes Peak International Hill Climb in einer Fabelzeit den Berg hinauf. Für die 19,99 Kilometer lange Bergstrecke auf den Gipfel des Pikes Peak hinauf benötigte er in einem rund 600 PS starken Sport quattro S1 auf einem damals noch mit einer durchgängig unbefestigten Fahrbahndecke versehenen Weg 10:47,85 Minuten. Er war damit der erste Fahrer, der auf dieser Strecke mit einer Laufzeit von unter elf Minuten siegte.

Zweifacher Rallye-Weltmeister

Auch die beiden Epochen bei Opel (Ascona A und B) und der erste von zwei WM-Titeln mit dem Fiat 131 Abarth stehen groß in den Geschichtsbüchern, außerdem fuhr „der Lange“ Porsche und Lancia. Und eben Capri.

Genau dieses Auto nimmt er im kommenden Jahr wieder unter seinen feinfühligen Gasfuß. Aus einem großen Anlass. Die eigentlich für dieses Jahr vorgesehene 43. Ausgabe der Internationalen Rallye Wiesbaden fällt aufgrund der Corona-Krise aus. Als neuen Termin haben sich die Organisatoren den Zeitraum 27. bis 29. Mai 2021 ausgeguckt.

Bei der „Wiesbaden“ vor dann 50 Jahren hat Walter Röhrl den Gesamtsieg errungen und somit damals die A-Lizenz zur Teilnahme an internationalen Veranstaltungen. Der Beginn einer beispiellosen Karriere. Er hat bereits zugesagt, mit einem Ford Capri 2600 RS - und zwar exakt mit seinem damaligen Siegerauto- teilzunehmen.

Röhrls Laufbahn im Rallyesport begann 1968 mit der Teilnahme an der Bavaria-Rallye auf einem Fiat 850 Coupé. Beifahrer war Herbert Marecek. Das Fahrzeug schied mit einem gebrochenen Lichtmaschinenbügel aus.

In den Jahren 1969 und 1970 starteten Röhrl/Marecek bei insgesamt fünf Rallyes. Als Fahrzeuge dienten hierbei ein BMW 2002 ti, ein Alfa Romeo 1750 GT Veloce sowie ein Porsche 911 S, allesamt privat eingesetzt.

Walter Röhrl und Herbert Marecek während der „Wiesbaden“ 1971.

Walter Röhrl und Herbert Marecek während der „Wiesbaden“ 1971.

In den Saisons 1971 und 1972 konnten Röhrl/Marecek den Sport semi-professionell ausüben, durch ein Engagement im Ford-Team des Hamburgers Ernie Kleint. Stammfahrer dort war Jochi Kleint, der Bruder des Team-Managers. Wie Röhrl einmal in einem Interview erzählte, war ihm ein entsprechender Vertrag vom Ford-Motorsportchef Mike Kranefuß angeboten worden. Die Fahrergage betrug 250 D-Mark jährlich, was Röhrl als Karrieresprung wertete, musste er doch fortan für die Teilnahme nicht mehr bezahlen.

Bei Kleint absolvierten Röhrl/Marecek auf dem RS die Deutsche Meisterschaftssaison 1971 mit der Teilnahme an elf Läufen und dem dritten Platz in der Meisterschaft. Weiterer herausragender Erfolg war in diesem Jahr der erwähnte Gesamtsieg bei der Rallye Wiesbaden, die zur Deutschen Meisterschaft, aber auch zur Rallye-Europameisterschaft zählte.

Als persönlichen Durchbruch bezeichnet Walter Röhrl die Teilnahme an der Olympia-Rallye im August 1972. Diese führte vor der Eröffnung der Sommerspiele von den Olympiastädten Kiel (Segel-Regatten) nach München (restliche Wettbewerbe). Mit Co-Pilot Johann Rothfuß hatte er lange gegen damals etablierte Fahrer wie Bernard Darniche, BMW-Ass Achim Warmbold, den Finnen Hannu Mikkola im Ford Escort und Jean-Pierre Nicolas geführt.

„Für die damalige Zeit war der Capri ein großes Auto. Er neigt kaum zum Untersteuern. Das Übersteuern ist leicht zu kontrollieren, auch dank des großen Lenkeinschlags und weil der Radstand so lang ist“, so Röhrl 2016 in einem Interview mit auto motor und sport (ams). Driftgenuss ohne Reue also? Röhrl strahlte bei der Antwort: „Ja. Ich habe oft durch die Seitenscheibe auf die Straße geschaut.“ Überhaupt sei es erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln damals tolle Rallyeautos gebaut wurden. „Hinten hat der Capri ja bloß eine Starrachse mit Blattfedern“, wundert sich Röhrl. „Und am Fahrwerk haben wir die ganze Rallye über nichts verändert, egal ob es auf die Rennstrecke ging oder über brutalsten Schotter. Wir haben bloß die Räder gewechselt.“

Die vier Tage im gelb-blauen Capri haben Röhrls Leben verändert, obwohl es kein Happy End gab. Ausgerechnet in heimatlichen Gefilden, auf der Anfahrt zur Wertungsprüfung auf der Sandbahn im niederbayerischen Plattling, machte der Motor komische Geräusche. „Ein Pleuellager war kaputt. Wir haben aufgehört, bevor’s ihn ganz zerreißt. Wir sind da in Führung gelegen, 14 Sekunden vor Darniche. Das war schon bitter. Aber für meine Karriere war die Olympia-Rallye trotzdem ein Raketenstart“, so Röhrl vor vier Jahren bei ams.

Walter Röhrl und der Capri RS - dies sollte man sich für kommendes Jahr dick im Kalender eintragen. Weitere Infos gibt es im Netz unter www.rallye-wiesbaden.com.

[Text: Marc Keiterling - Foto: Wiesbadener Autoclub]

 

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