Ulrich „Uli“ Münnich (Mitte) von den Capri Freunden Lumdatal ist nun der Wanderpokalträger des CCD. Vorgeschlagen wurde er von Olaf Eckenbach (rechts). Anton Feßler, 1. Vorsitzender des CCD, überreichte die Trophäe im Rahmen der Mitgliederversammlung im November.
Seit Mitte der 1980er Jahre ist er ein überzeugter Capri-Fahrer. Er brennt so sehr für das Auto, dass sogar einmal ein Capri für ihn brannte. Passiert ist das bei den letzten Schweißarbeiten im Rahmen einer Restauration. Doch das ist nicht der Grund für meinen Vorschlag, den CCD-Wanderpokal für ein Jahr an Ulrich Münnich zu vergeben.
Ich bin das erste Mal mit den Capri Freunden Lumdatal im Rahmen der CCD-Mitgliederhauptversammlung im März 2019 in Kontakt gekommen. 14 Tage später habe ich mich im Lumdatal blicken lassen, wo Edgar Seipp nach Geschäftsaufgabe eine Tankstelle mit angeschlossener Werkstatt gekauft hat. Nun ein Reservoir für Capri und andere historische Ford.
Ich habe dann angefangen, an den Capri und den anderen Oldtimern zu schrauben. Schnell stellte sich heraus, dass Uli buchstäblich jede Schraube des Capri beim Namen kennt. Er half mir tatkräftig dabei, meinen Capri für die Hauptuntersuchung 2020 fit zu machen. Dabei ging er äußerst penibel vor. Motto: sieht die Endspitze nicht spitze aus, machen wir das noch einmal.
Als ich sagte, ein I-er würde mich auch interessieren, schaltete Edgar ohne mein Wissen eine Suchanzeige. So fuhren wir 2021 in den Schwarzwald, um zwei Capri dieser Baureihe zu begutachten. Als Uli sagte, beide könnte man nehmen, nahm ich beide. Jetzt sind wir seit Sommer 2022 mit dem Aufbau meines I-ers beschäftigt. Der Uli ist dabei, im Gegensatz zu mir, auch wochentags für mich an meinem Fahrzeug aktiv. So schaute ich nicht schlecht, als ich samstags wieder vor Ort war und vor dem fertig lackierten Motorraum stand. Ohne seine phantastische Unterstützung hätte ich das Projekt niemals in dieser kurzen Zeit geschafft. Im Januar 2024 könnte das Werk vollendet sein.
Ohne Ulis Zutun hätte ich den I-er vermutlich gar nicht gekauft. Von daher ist er eigentlich „Schuld“, dass ich mein Geld in Autos stecke und die Zeit samstags nicht mehr gemütlich auf dem Sofa verbringe. Stattdessen im fortgeschrittenen Alter alte Tugenden wie Schweißen, Teile wechseln, Spachteln, Schleifen und so weiter nochmals „lerne“. Ich habe selbst einst Kfz-Mechaniker gelernt, aber anschließend nur ein halbes Jahr in diesem Beruf gearbeitet.
Uli war von 1987 bis zur Auflösung 1992 Mitglied des damaligen Capri Club Lahndreieck. Dieser Club war von 1988 bis 1990 auch im Capri Info Team Deutschland aktiv, aus dem der CCD hervorging.
Ohne die Jungs in Lumdatal hätte ich meinen Traum, einmal einen I-er zu fahren, sicher nicht realisieren können. Edgar hat mich in seiner Werkstatt willkommen geheißen und Uli hat für mich und meinen großen Wunsch richtig Gas gegeben. Ein ganz toller Capri-Kollege und aus diesem Grund sicherlich ein würdiger Vertreter in der langen Liste der Wanderpokal-Träger.
Kinder, wie die Zeit vergeht: der Capri Club Lahndreieck Ende der 1980er Jahre unterwegs. Mittendrin: Ulrich Münnich (3. von links).
Diese beiden Capri besitzt Ulrich Münnich aktuell. Dazu noch weitere Oldtimer aus dem Hause Ford.
Die Tankstelle mit angeschlossener Garage im Lumdatal (die Zapfsäulen wurden mittlerweile entfernt) ist ein wunderbarer Spielplatz für autobegeisterte Herren.
Mit dem bildschönen roten II-er erlebte Uli 1987 einen Auffahrunfall. Wohl mit um die 150 Stundenkilometer war er unterwegs, der Capri danach Schrott. Beim Anblick des zerknüllten Autos zitterte die Hand des Fotografen. Verständlich.
[Text: Olaf Eckenbach - Fotos: Hans-Jürgen Becker, Ulrich Münnich, Edgar Seipp & Dirk Appelt]