„Das Gesamtpaket war schon etwas ganz Besonderes. Im Capri trifft außergewöhnliches Design auf sportliche Leistung, überzeugende Qualität auf praktische Alltagstauglichkeit und das Ganze zu einem erschwinglichen Preis.“ Jens Knoth, Leiter des Ford-Entwicklungszentrums in Köln-Merkenich, sagte dies im Rahmen der Werkseinladung aus Anlass des 50. Geburtstag unseres Lieblingsautos. Der Konzern hatte am 19. Juni gut 100 Besitzer mit ihren Schätzchen zu einem dem Anlass entsprechend besonderen Tag geladen.
In sechs Gruppen eingeteilt gab es vieles zu sehen und zu erleben. Um einen Stau zu vermeiden, absolvierten jeweils drei Gruppen am Vormittag ein Programm am Merkenicher Entwicklungszentrum, während die weiteren drei Gruppen mit einer Besichtigung der Fertigung am Standort Niehl starteten. Zur Mittagszeit kamen alle auf dem Testgelände in Merkenich zusammen, zum Abschluss wurden die Capri in der Nähe der Classic Cars-Halle in Niehl versammelt.
Beim Start am Entwickungszentrum wurde zunächst einmal geklebt. Die Linsen aller mobilen Mehrfunktionsgeräte wurden mit einer kleinen Ford-Pflaume überdeckt, große Angst vor Werksspionage. Ehrlich gesagt eine übertrieben wirkende Maßnahme, bekamen wir letztlich nichts zu sehen, was tatsächlich „verratenswert“ gewesen wäre. Ganz abgesehen davon, dass zur Mittagszeit diverse Fotografen und Kameraleute verschiedener Medien sehr aktiv waren. Zugegeben: diese waren nicht in der „Wetterfabrik“, erste Station des Tages.
Stilechte Begrüßung im Werk Köln-Niehl durch Helga Müller, Leiterin des Club-Service bei Ford.
Hier, im Klimakanal, stürmt, regnet oder schneit es. Manchmal brennt auch sengende Hitze auf die Testobjekte. Von arktischem Frost oder Wüstenhitze bis hin zur extremen Luftfeuchtigkeit eines Regenwaldes simulieren die Ingenieure praktisch jede Wettersituation, die es auf der Welt gibt.
Die Windkanäle mit Windgeschwindigkeiten bis 250 Stundenkilometer erzeugen zur Optimierung der unterschiedlichsten Fahrzeugparameter extreme Bedingungen. Für unseren Besuch hatte man eigens einen Capri dort hineingestellt. Auch wir Besucher durften uns einmal den Fahrtwind bei 50 km/h um die Nase wehen lassen, ganz frei von Niederschlägen.
In diese Anlage investierte Ford dem Vernehmen nach einen zweistelligen Millionenbetrag. Bei der Fertigstellung Ende 2017 galt die Anlage als das modernste Klimawindkanal-Zentrum in der weltweiten Automobilindustrie. Möglicherweise die Erklärung für das allgemeine Handy-Fotoverbot, obwohl auch hier fleißig geknipst wurde. Sei es drum, alle Teilnehmer erhielten später zahlreiche sehenswerte Bilder, die dankenswerterweise durch den Ford Foto-Club Köln erstellt wurden.
Anschließend ging es im eigenen Auto auf das Testgelände. Zwei Runden durfte jeder Capri hier drehen, bevor die Autos in der großen Kreisbahn Aufstellung nahmen. Ein toller Anblick, zweifelsfrei. Dicht belagert zur Mittagszeit, als sich die angemeldeten Medienvertreter auf die Wagen und Eigner stürzten.
Impressionen aus dem Klimakanal.
Alle Capri-Teams zusammen beim mittäglichen Treff in Köln-Merkenich.
Danach rollten die Capri hinüber nach Niehl, wo wir ein gemeinsames Fahrzeug bestiegen. Mit dem Besucherzug wurden die Besucher durch die Fiesta-Fertigung gefahren, inklusive sehr interessanter Erläuterungen. Diese Werksführung ist im Netz unter werkfuehrungkoeln.fordmedia.eu buchbar und sehr zu empfehlen. Das hier ein Fotoverbot besteht, versteht sich von selbst.
Besichtigung der Fiesta-Produktion.
Den Schlusspunkt des Tages markierte der Blick in die Classic Cars. Wolfgang Laufer, allseits bekannter „Vater“ der Sammlung, konnte bei der großen Zahl der Besucher lediglich einen Schnelldurchgang anbieten. Nicht in den Hallen waren die drei werkseigenen Capri zu entdecken. Den Gruppe 2-RS konnte man vor der Halle erspähen, wo er fertig verladen auf die Abreise nach Speyer wartete. Dort fand ab dem Folgetag das diesjährige Capri Post Meeting statt. Der ebenfalls allseits bekannte Straßen-RS war tatsächlich überhaupt nicht zu sehen, weil gerade irgendwo im Lande im Einsatz.
Ein ereignisreicher Tag in Köln.
Fazit: Ein beeindruckender Tag, den die Teilnehmer sicherlich so bald nicht vergessen werden.
[Text: Marc Keiterling - Fotos: Ford Foto-Club Köln, Ford-Werke, Marc Keiterling]