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Dass Capri für Film und Fernsehen von Interesse sind, haben wir in den letzten Jahren oft dokumentiert. Nun war unser Lieblingsauto erneut gefragt. Torsten Radtke aus Windhagen durfte seinen 73er vor den Kameras platzieren. Und noch einen Oldtimer aus dem Hause Ford.

Das Ganze begann im letzten Jahr mit einem Aufruf in der Transit-Whatsapp-Gruppe. Hier hatte ein Mitglied der Alt-Ford-Freunde eine Nachricht von Udo Becker weitergeleitet. Er ist Requisitenfahrer und Location Scout für Filmproduktionen und suchte diverse Transit bis Baujahr 1973. Ich habe ihn daraufhin angeschrieben und ihm meinen Transit und meinen Capri mit Fotos von beiden Fahrzeugen angeboten.

Im strömenden, künstlich erzeugten Regen von Köln: Torsten Radtkes Capri parkt gegenüber der Citröen Dyane, die als Spielauto für die Schauspieler zum fahrenden Einsatz kam.

Im strömenden, künstlich erzeugten Regen von Köln: Torsten Radtkes Capri parkt gegenüber der Citröen Dyane, die als Spielauto für die Schauspieler zum fahrenden Einsatz kam.

Erst der Transit, dann der Capri

Es wurden unterschiedliche Vorschläge an Fahrzeugen gesammelt und die Auswahl erfolgte dann durch Kamera und Regie. Am 11. Oktober 2023 erhielt ich schließlich die Information, dass der Transit ausgewählt wurde für einen Drehtermin am 27. Oktober. Zwei Tage später kam dann die Anfrage, ob ich meinen Transit auch am 25. Oktober zur Verfügung stellen könne und dass eventuell auch mein Capri bereits am 23. Oktober benötigt würde.

Nach noch einigem Hin und Her wurden dann der 23. für den Capri und der 25. für den Transit bestätigt. Eigentlich hätte der Transit schon längst in seinem Winterquartier eingemottet sein sollen. Aber für so einen Filmdreh und die finanzielle Entschädigung wartet man damit auch schon mal etwas länger.

Am Montag, 23. Oktober, ging es dann gegen Abend mit dem Capri nach Köln. Ich hatte eine Adresse für den Drehort erhalten und wusste bis dahin nur, dass es sich um einen Film handelt, der Mitte der 1970er Jahre spielen soll.

„Mittagspause“ um 19 Uhr

Vor Ort wurde ich von Udo Becker empfangen, die ersten Mitarbeiter des Filmteams waren auch schon aktiv und bereiteten die beiden Drehorte für die Abendaufnahmen vor, während das eigentliche Filmteam und die Schauspieler noch bei der „Mittagspause“ um 19 Uhr in der Innenstadt von Köln waren. Dort hatte man den ersten Teil der Dreharbeiten dieses Tages in den Kasten gebracht.

Mit mir waren noch einige andere Fahrzeuge und deren Besitzer vor Ort. Darunter ein Transit von den Alt-Ford-Freunden, ein P7 und auch eine Citröen Dyane, die als Spielauto für die Schauspieler genutzt wurde. Alle anderen Fahrzeuge wurden nach und nach auf den beiden Sets als parkende Autos verteilt.

Taxirufsäule für die 70er-Optik

Zusammen mit anderen Requisiten wie Fahrrädern und Plakatwänden wurden die 70er zum Leben erweckt. Ein Parkscheinautomat wurde durch eine alte Taxirufsäule verdeckt und der Transit wurde so geparkt, dass man andere störende moderne Anblicke verdecken konnte.

Während die Sets hergerichtet wurden und auch schon die restliche Filmcrew und Schauspieler eintrafen, gab es natürlich spannende Gespräche unter den Spielfahrzeugbesitzern und besonders Udo Becker hatte einiges zu erzählen von unterschiedlichen Produktionen, wo er die Fahrzeuge besorgt hatte. Dazu zählt unter anderem die Serie „Babylon Berlin“.

Capri im Regen aus dem Springler

Der Dreh, für den meine beiden Oldies zum Einsatz kamen, führt zum Film „The Girl from Köln“, eine deutsch-polnische Produktion über das Leben von Vera Brandes, die als junge Frau ab 1974 in Köln gegen alle Wider- und Umstände Jazzkonzerte organisierte.

Mein Capri kam erst beim zweiten Set zum Einsatz. Hier sollte die Szene bei Regen spielen. Da ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt der Wettergott nicht mitspielte, half die Feuerwehr mit Pumpfahrzeug und Springleranlage aus. Gegen 23.30 Uhr waren die Dreharbeiten dann beendet und alles im Kasten, der Capri hatte seinen „Dienst-Tag“ beendet.

Am folgenden Mittwoch, 25. Oktober, kam dann mein Transit zu seinem Einsatz. Wieder wurde ein Straßenzug in Köln der Zeit angepasst und es wurden drei Szenen, unter anderem eine Demonstration gegen den Paragraphen 218, gedreht.

An diesem Tag kamen außer meinem Transit nur Fahrzeuge einer Firma, die auf Spielfahrzeuge für Film und Fernsehen spezialisiert ist, zum Einsatz. Der Dreh dauerte von 16 bis 21.30 Uhr. Wieder hatte ich das Vergnügen, mich mit Udo Becker über den einen oder anderen Filmdreh zu unterhalten und der Filmcrew bei der Arbeit über die Schulter gucken zu können.

Mein Transit wurde auch mal als Lagerort für die Demo-Requisiten genutzt und so habe ich ein „Protestschild“ als Andenken behalten. Alles in allem sehr interessante Tage beim Filmdreh in Köln. Nun bin ich auf das Ergebnis gespannt.

Details, wie die zeitgenössischen Kennzeichen am Transit (oben), sind wichtig. Unten der noch trockene Capri, bevor die Kamera lief.

Details, wie die zeitgenössischen Kennzeichen am Transit (oben), sind wichtig. Unten der noch trockene Capri, bevor die Kamera lief.

Details, wie die zeitgenössischen Kennzeichen am Transit (oben), sind wichtig. Unten der noch trockene Capri, bevor die Kamera lief.

Die Geschichte zum Film

Inspiriert von wahren Begebenheiten inszenierte Regisseur Ido Fluk nach eigenem Drehbuch die Geschichte von Vera Brandes, einer mutigen jungen Frau, die sich schon als Schülerin ihrer großen Leidenschaft verschrieben hat: dem Jazz. 1975 setzt sie alles daran, in Köln ein Konzert für den jungen Pianisten Keith Jarrett zu organisieren. Ein Abend, der in die Musikgeschichte eingehen wird.

Torsten Radtke stellte der Filmproduktion zwei historische Ford zur Verfügung.

Torsten Radtke stellte der Filmproduktion zwei historische Ford zur Verfügung.

Vera Brandes ist nur ein Teenager, aber schon bald nicht mehr wegzudenken aus der Jazzszene der 1970er Jahre. Als Konzertveranstalterin hat sie bereits die größten Namen nach Deutschland geholt, gegen jeden Gegenwind, gegen den Willen ihrer Eltern und gegen die Widrigkeiten einer Musikwelt, die nur müde lächelt, wenn sich eine junge Frau für eine Musik stark macht, die als Männerdomäne gilt. Doch Vera geht beharrlich ihren Weg und setzt für ihren großen Traum viel aufs Spiel: Keith Jarrett, ein virtuoser Jazz-Pianist, soll am späten Abend des 24. Januar 1975 in der Kölner Oper auftreten.

Alles ist vorbereitet, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Jarrett hatte die Nacht zuvor fast nicht geschlafen, da er seit dem frühen Morgen mit seinem Produzenten im klapprigen R4 von einem Konzert in der Schweiz angereist war. Außerdem war der eigentlich ausgesuchte Bösendorfer 290-Imperial-Konzertflügel verwechselt worden. Es stand lediglich ein Bösendorfer-Stutzflügel bereit, der nur für die Probenarbeit verwendet wurde, verstimmt war und bei dem die Pedale sowie einige Tasten klemmten.

Nur auf intensivstes Bitten Veras hin war Jarrett bereit, dennoch aufzutreten. Das Team hatte die beabsichtigte Live-Aufnahme des Konzerts bereits streichen wollen, als sich die Tontechniker darauf einigten, den Auftritt in der mit rund 1.400 Zuhörern ausverkauften Kölner Oper schließlich doch für interne Zwecke mitzuschneiden. Keith Jarrett passte das musikalische Geschehen dem Instrument an und beschränkte sich weitgehend auf die mittleren und tiefen Tonlagen, wobei er wiederholende Muster bevorzugte.

Die Veranstaltung ging in die Annalen der modernen Musik ein. Die Plattenveröffentlichung „The Köln Concert“ avancierte mit rund vier Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Solo-Jazz-Release aller Zeiten. Regisseur und Autor Ido Fluk ließ sich für „The Girl from Köln“ von diesen wahren Begebenheiten inspirieren. Im Mittelpunkt des vor Liebe zur Musik berstenden Films steht Vera Brandes, eine junge, zielstrebige und emanzipierte Frau, die sich in einer männerdominierten Gesellschaft durchsetzt, um ihren Traum zu verwirklichen.

Mala Emde spielt sie als rebellische junge Frau, die in den turbulenten 70ern unbeirrbar ihren Weg geht. An ihrer Seite sieht man John Magaro als Keith Jarrett sowie die deutschen Stars Alexander Scheer, Ulrich Tukur, Jördis Triebel und Susanne Wolff.

Künstlich aufgehellte Straße in Köln beim Dreh.

Künstlich aufgehellte Straße in Köln beim Dreh.

[Text & Fotos: Torsten Radtke]

Capri MK I [Bj. 68 - 73]

Capri MK I

Capri MK II [Bj. 74 - 77]

Capri MK II

Capri MK III [Bj. 78 - 86]

Capri MK III