Jochen Mass *30. September 1946 † 4. Mai 2025
Die Motorsportwelt trauert um Jochen Mass. Wie seine Familie der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, starb der frühere Rennfahrer im Alter von 78 Jahren am Sonntag, 4. Mai, in Cannes an den Folgen eines im Februar erlittenen Schlaganfalls.
Insgesamt bestritt Mass in seiner Formel 1-Karriere zwischen 1973 und 1982 105 Grand Prix und erzielte dabei 71 Weltmeisterschaftspunkte. Seinen einzigen F1-Sieg erreichte er am 27. April 1975 unter widrigen Sicherheitsvorkehrungen auf dem als gefährlich geltenden Stadtkurs von Montjuïc in Barcelona, wo der Große Preis von Spanien ausgetragen wurde.
Als in den späten 1960er Jahren der gebürtige Oberbayer seine Motorsportkarriere startete, begann kurze Zeit später zwischen Jochen Mass und dem Capri eine Erfolgsgeschichte. Er fuhr zunächst in der Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft, die er 1971 mit dem RS als Gesamtsieger beendete. 1975 war er im Wechsel mit Klaus Ludwig am Steuer, als letztmals ein Werkscapri beim 1000-Kilometer-Rennen im südafrikanischen Kyalami eingesetzt wurde.
1989 gewann Jochen Mass zusammen mit Manuel Reuter und Stanley Dickens in einem Sauber-Mercedes das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 1999 war er beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in einem Audi TT mit Straßenreifen am Start.
In den Jahren 1993 bis 1997 war er Co-Kommentator bei TV-Übertragungen der Formel 1 beim TV-Sender RTL, bevor er von Christian Danner in dieser Funktion abgelöst wurde.
Öffentlich in Erscheinung trat Mass später immer wieder als Fahrer von alten Rennwagen, unter anderem bei den Neuauflagen der Mille Miglia oder beim internationalen Bergrennen Arosa Classic Car. Im Rahmen der 16. Ennstal-Classic, einer Rennveranstaltung für Oldtimer-Rennwagen, wählte der „Klub der ehemaligen Grand-Prix-Piloten der Formel 1“ ihn 2011 zu seinem Präsidenten. Auch war er immer wieder bei Oldtimermessen zu Gast und suchte dabei auch die verschiedenen Präsentationen des Ford Capri auf.
[Text: Marc Keiterling - Foto: Ford Werke]