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- Petra Mands
Ich wollte meinem Mann Ralf zum Geburtstag am 25. Juli 2020 einen Traum erfüllen. Wieder in einem Ford Capri zu sitzen und zu fahren. Über das Internet bin ich auf die Website des Capri Club Deutschland aufmerksam geworden und habe prompt gehandelt. Bis zur Fahrt vergingen dann jedoch drei Jahre.
Ich bat damals um Rückmeldung und die kam zeitnah. Mir wurde seinerzeit durch Frank Lehmann mitgeteilt, dass eine Vermietung für ein Wochenende nicht möglich sei. Es wurde aber angeboten, im Raum Erftstadt einen Besitzer zu finden, der eine Mitfahrgelegenheit auf dem Beifahrersitz als Überraschung durchführen würde. Leider ist dies 2020 nicht zu Stande gekommen, da die Corona-Pandemie es nicht zugelassen hat. Die Einschränkungen hätten dafür aufgehoben werden müssen. Somit war der gewünschte Termin nicht möglich.
Dann habe ich in diesem Jahr das Ganze nochmal in die Hand genommen und einen weiteren Versuch gestartet. Über einen erneuten Anruf bei Frank wurde ich an Gerhard Weinfurter verwiesen, der die Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit des Clubs von Frank übernommen hatte. Kurze Zeit nach meiner E-Mail meldete sich Frank überraschend bei mir. Er würde die Geburtstagsüberraschung mit seinem Ford Capri MK I Turbo May höchstselbst durchführen. Alle Details wurden abgestimmt. Mein Wunsch war es, mit einem Sechszylinder-Capri den Überraschungsnachmittag zu gestalten, da wir immer V6 gefahren sind.
Der 2.8 Super Injection aus dem Baujahr 1984 war der letzte Capri der Familie Mands.
Am 25. Juli 2023 hörten Ralf und ich dann den kernigen Sound des Capri Turbo May. Er schaute aus dem Fenster und war sprachlos, dass direkt vor dem Haus ein Capri einparkte. Rasch ging es hinaus aus dem Haus und Frank stellte sich vor. Er lud Ralf zu einer gemeinsamen Rundfahrt um den Rursee mit dem Capri ein.
Während dieser zweistündigen Rundfahrt wurde im Gespräch zwischen Fahrer und Beifahrer das Thema Ford Capri ausgiebig erörtert. Nach der Rückkehr aus der Nordeifel wurde das Auto mit weiteren Geburtstagsgästen noch bewundert, bevor Frank dann die Rückreise nach Euskirchen in Angriff nahm.
Wir sind in der Vergangenheit einige Capri der dritten Generation selbst gefahren. Zuletzt einen 2.8 Super Injection aus dem Baujahr 1984. Vor über zwei Jahrzehnten ist mein Mann dann Fahrlehrer geworden. Seitdem haben wir keinen Capri mehr in unserem Besitz gehabt.
Lieber Frank: tausend Dank dafür, dass Du es mit dem Capri Club Deutschland möglich gemacht hast, wieder einmal Capri zu fahren.
Aus dem Fotoalbum der Mands: der weiße ist ein 2.8i von 1981. Der neben dem Golf geparkte Kollege war ein 2.0 S, der Sechszylinder mit 90 PS. Im Hintergrund des linken Fotos parkt ein roter Mercedes, ebenso wie im Bild oben.
[Text: Petra Mands - Fotos: Frank Lehmann & Ralf Mands]
- Daniel & Wolfgang Schnatmann
Es geht weiter mit den „Capri-Überraschungen“. Guido Verse war im Sauerland unterwegs und schrieb dazu: „Als Gerhard Weinfurter bei mir anrief, habe ich ihm direkt zugesagt, eine Anfrage von Daniel Schnatmann aus Menden zu realisieren. Als ich am Haus von Daniels Eltern ankam, hatte es angefangen zu regnen. Das war jedoch für die Überraschten eher zur Nebensache geworden. Sie waren so begeistert, mal wieder einen Capri zu sehen und sogar noch zur Möhne chauffiert zu werden. Sie haben sich gefühlt wie auf einer Zeitreise. Es war mir eine echte Freude, die Zeit mit diesen tollen Menschen zu verbringen.“
Hier berichtet nun Daniel Schnatmann.
„Es war ein tolles Auto, unser schönstes Auto, silberfarben mit schwarzem Vinyldach und auf der Motorhaube ein Buckel, der eigentlich gar nicht zu der Motorisierung gehörte.“
So oder so ähnlich im Wortlaut haben mir meine Eltern über ihren Capri I berichtet.
Und dies schon zu Zeiten, als man früher Dias im Rahmen der Familie gemeinsam betrachtete. Wenn dann die Dias über den Urlaub am Gardasee anstanden, war die Reaktion meiner Eltern auf das bevorstehende Bild ihres Capri oberhalb des Gardasees vorhersehbar. Es waren weniger die technischen Details, die meine Eltern schwärmen ließen und lassen, als vielmehr die Faszination der Optik des Autos. Beispielsweise als Detail die schmalen Rückleuchten. Darüber hinaus erinnert sie dieses Auto mit Sicherheit bis heute an die Anfänge ihrer bis heute anhaltenden glücklichen Ehe. Sie sind seit 54 Jahren verheiratet.
Der Capri als Symbol für eine Zeit, an die man sich sehr gerne über Dekaden zurückerinnert: Anlass genug für mich, als ältestem Sohn, auszuloten, ob es nicht irgendwie möglich ist, meine Eltern anlässlich des 75. Geburtstages meines Vaters zu überraschen. Ich recherchierte nach Capri, die man mieten könnte, telefonierte mit Menschen, die von jemandem wussten, der mal Capri gefahren ist. Doch entweder wurde die Capri-Sammlung aufgelöst oder der zu mietende Ford Capri war nicht ein Modell der ersten Generation. Schließlich landete ich auf der Internetseite des Capri Club Deutschland und fand die Kontaktdaten von Gerhard Weinfurter. In einer Mail schilderte ich ihm mein Anliegen und bat um Unterstützung.
Und tatsächlich, kurze Zeit später erhielt ich eine Mail mit dem vielversprechenden Satz: „Ich habe in unserem Club einen lieben Capri-Fahrer gefunden, der in der Nähe wohnt und gleich zwei schöne Einser im Eigentum hat.“ An dieser Stelle erhielt ich die Kontaktdaten zu Guido Verse.
Der vorliegende Bericht verrät, dass die Überraschung gelungen ist. Guido zeigte sich bereit, sich mitsamt seines maisgelben Capri zur Verfügung zu stellen.
Wie die Überraschung verlief, hat mein Vater in Zeilen verfasst, die nun folgen werden. Mir persönlich bleibt nur, mich von ganzem Herzen bei Gerhard Weinfurter und bei Guido für die Ermöglichung einer emotionalen Zeitreise für meine Eltern zu bedanken.
Guido Verse ermöglichte Christel und Wolfgang Schnatmann eine Zeitreise. Auch Enkeltochter Ida freute sich mit.
Wolfgang Schnatmann schildert nun den Tag, den er gemeinsam mit Ehefrau Christel genießen konnte.
Nunmehr habe ich 75 Geburtstage erlebt - dabei hielt der letzte eine der größten Überraschungen für mich bereit.
Im Voraus muss ich berichten, dass ich in jungen Jahren das mir mittlerweile liebste Auto fahren durfte: einen 1700er Capri, silbergrau mit Vinyldachbezug und vom Vorbesitzer nach einem Unfall mit der Motorhaube eines 2600ers ausgestattet. Erst mit der Geburt unseres ersten Kindes mussten wir uns schweren Herzens von dem Fahrzeug trennen: der Kinderwagen passte besser in einen R4…
Aber der Capri hat uns nie ganz losgelassen. Oft haben wir uns selbst an den Fotos und den damit verknüpften Erinnerungen erfreut. Ebenso oft haben wir unseren Kindern davon vorgeschwärmt. Das bisherige Ergebnis: ich bekam irgendwann ein Modellauto des Capri geschenkt.
Nun zur Überraschung. Mein 75. Geburtstag lag erst wenige Tage zurück und zugleich feierte an diesem Tag meine Frau Christel ihren Geburtstag. Zu einer kleinen Feier besuchte uns unser Sohn Daniel mit seiner Familie. Wir saßen gemütlich beieinander, als es plötzlich schellte. Wir wurden an die Haustür gerufen und da stand vor dem Haus der Traum aus meiner Jugend: ein wunderschöner maisgelber Ford Capri, wie sich dann zeigte, in einem Zustand wie ein Neufahrzeug, trotz seines Alters von 53 Jahren.
Unser Sohn hatte nach vielen Anläufen einen Besitzer gefunden, Guido Verse, der meine Frau und mich zu einer Mitfahrt einlud. Ich muss hier hinzufügen, dass Guido ein außerordentlich uns zugewandter, freundlicher und im positiven Sinne „unterhaltsamer“ Fahrer war. Er erklärte uns vieles über den Capri an sich und die Historie seines Fahrzeuges.
Während der rund einstündigen Fahrt durchs Sauerland kamen natürlich Erinnerungen an die Frühzeit unserer Ehe auf. An Urlaubsfahrten mit unserem Capri, zum Beispiel 1971 an den Gardasee. Leider war das Wetter diesmal nicht so gut. Neben der großen Freude über das Mitfahrerlebnis hatten wir ein schlechtes Gewissen gegenüber Guido, der seinen Oldtimer einer anhaltenden Regendusche aussetzte. Die emotionale Fahrt endete schließlich am Möhnesee.
Hier sagten wir nochmals „Danke“ für ein wundervolles, immer noch nachwirkendes Erlebnis. Dank an unseren Sohn als Initiator, aber ebenso Dank an Guido, der wohl gespürt hat, dass wir seine aktuelle Begeisterung für den Capri auch heute noch teilen. Besonders ist, dass er andere an dieser Freude teilhaben lässt. Ihm und allen Capri-Freunden des Capri Club Deutschland weiterhin allzeit gute Fahrt!
[Text: Daniel & Wolfgang Schnatmann - Fotos: Daniel Schnatmann & Guido Verse]
- Mandy Klöpper
Am 14. Mai dieses Jahres feierte Bernd Otto Klöpper aus Lübeck seinen 70. Geburtstag. Welchen Verlauf der erste Samstag im Juni im Nachgang des runden Wiegenfestes nehmen würde, davon hätte der Jubilar vermutlich nicht einmal geträumt.
Der 70. Geburtstag ist schon etwas Besonderes und dann noch der meines Papas. Schon lange machte ich mir im Vorfeld Gedanken bezüglich einer passenden Überraschung. Ich schwankte zwischen verschiedenen Ideen hin und her. Bis mir eine Sache einfiel, die meinem Vater jedes Mal ein Leuchten in die Augen zaubert: Ford Capri!
Vielleicht ließe sich hier etwas organisieren? So begann meine Suche schon ein ganzes Jahr vorher. Durch Facebook wurde ich auf den Capri Club Deutschland aufmerksam gemacht und schrieb eine E-Mail. Ich schrieb, dass es um meinen Papa geht und dass er am 14. Mai Geburtstag hat. Er fuhr als junger Mann zwei Capri, einen aus der ersten und einen aus der zweiten Serie. Einer hatte den liebevollen Namen „Hirschi“, dort klemmte die Schaltung und er hopste immer mal wieder.
Die Antwort erfolgte schnell. Es meldete sich der liebe Gerhard Weinfurter und dann ging alles ruckzuck - so wie der Capri selbst eben ist. Ich habe vom Club die Kontaktdaten von Dirk Scharmukschnis bekommen und gleich angerufen. Ja, was soll ich sagen? Ohne viel Tamtam war alles klar und ich sprachlos.
Da die Scharmukschnis mehrere Capri besitzen, durfte ich mir sogar ein Exemplar aussuchen. Verrückt!
Ich, aufgeregt wie ein kleines Kind, fieberte nun dem 3. Juni entgegen. Der Tag war da und Dirk kam mit seiner Frau Katja, Besitzerin des wundervollen Capri I, Baujahr 1972, 2600 GT XLR mit 125 PS. Ich wurde nervös. Wow, was für ein Fahrzeug! Einfach „sexy“ und nun verstand ich meinen Papa und war auch verliebt.
Heimlich aus dem Hintergrund heraus fotografiert: Bernd Klöpper hat den Capri entdeckt und gerät direkt ins Schwärmen (links). Zu diesem Zeitpunkt ahnt er nicht, dass das Erscheinen des Autos kein Zufall ist. Rechts im Bild: das Capri-Paar Katja und Dirk Scharmukschnis mit dem überraschten Jubilar.
Wir sprachen uns ab und sie parkten direkt neben meinem Fahrzeug, so dass ich meinen Vater aus seiner Wohnung abholen konnte. Er dachte bis dahin, dass wir nur essen gehen. Katja und ihr Mann Dirk haben sich kurz auf der anderen Straßenseite versteckt, als wir kamen. Was soll ich sagen. Einmal Capri, immer Capri! Er sah ihn sofort, ich musste gar nicht viel machen und schon klebte er buchstäblich am Wagen, war wieder Mitte 20 und erzählte.
Dann kamen die Besitzer und da mein Papa noch auf Wolke 7 schwebte, erzählte er auch den beiden, was für ein einzigartiges Fahrzeug sie hätten. Er ahnte nicht, was für ihn folgen sollte. Katja und Dirk hatten zu meiner Überraschung ein kleines Geschenk gepackt und holten es aus dem Koffer-raum, gratulierten ihm und sagten dabei seinen Vornamen. Das Gesicht meines Vaters war Gold wert. Mein Papa merkt sich viel, aber die beiden Menschen kannte er ja nicht. Dann sagte ich ihm, dass wir nun zum Essen fahren und zwar mit dem Capri.
Tja, meine zweite Überraschung, mein Papa war sprachlos und gerührt. Das letzte Mal ist er 1987 Capri gefahren und musste ihn wegen der Familiengründung schweren Herzens verkaufen.
Wir sind von der Hansestadt Lübeck nach Ratzeburg zur Fischerstube gefahren und haben gut gegessen. Der Capri durfte natürlich direkt vor dem Restaurant stehen und wir hatten ihn stets im Blick. Danach haben wir den Ratzeburger See angesteuert und haben Fotos zur Erinnerung gemacht. Anschließend ging es wieder nach Lübeck. Der Tag wird uns lange in Erinnerung bleiben. Wir bedanken uns recht herzlich bei Katja und Dirk Scharmukschnis sowie beim Capri Club Deutschland!
[Text: Mandy Klöpper - Fotos: Dirk Scharmukschnis & Mandy Klöpper]
- Tim Willenweber
Am 24. Juni dieses Jahres feierte Günter Schäfer aus Driedorf seinen 80. Geburtstag. Die Fahrt zum Fest wurde zu einer Zeitreise.
Am 11. Februar 1970 stand der nun 80-Jährige im Verkaufsraum eines Autohändlers im Nachbarort, vor einem Capri 1700 GT. Ein Jahreswagen, Erstzulassung am 4. Februar 1969, mit etwas mehr als 6.000 Kilometern auf dem Zähler. Also quasi ein Neuwagen.
Weißer Lack und rote Innenausstattung, damals wie heute eine tolle Kombination. Günter war frisch verheiratet und sein erstes Auto, ein VW Käfer, etwas in die Jahre gekommen. Daher fackelte er nicht lange und kaufte das Coupé.
Das Auto wurde später viel genutzt, auch für Urlaubsfahrten nach Italien und auch in die Niederlande. An der dortigen Grenze hielt man den damals 27-jährigen Günter mit weißem Hemd im weißen Capri und mit einer schönen Frau an seiner Seite möglicherweise für einen Zuhälter oder Drogenkurier.
So stellten die Beamten seinen Capri von oben bis unten auf den Kopf, um mögliche Drogenverstecke aufzudecken. Da war aber nichts.
Dann war da im Dorf ein Mann, der von moderner Technik - auch von Autos - so gar nichts hielt und der lieber zu Fuß ging, als in einem solchen Ding mitzufahren. Günter erinnert sich daran, diesen Typen bei starkem Regen an der Straße gesehen zu haben und hatte sich dann doch gewagt, anzuhalten und eine Mitfahrt im Capri anzubieten. Der Regen war heftig und daher stieg der Mann - etwas widerwillig - ein.
Günter mit Ehefrau Inge und dem Nachwuchs sowie rechts im Bild mit seinen Geschwistern.
Beim Aussteigen nach einigen Kilometern sagte er zu Günter über den Capri: „Das war so, als hätte man mich in einem Kartoffelkorb über die Straße gezogen. So tief habe ich gesessen.“
Solche Capri-Geschichten hatte sein Sohn Matthias schon oft von seinem Vater gehört. Günter denkt noch heute gern an die schönen Zeiten mit seinem Capri zurück. Für den am 24. Juni dieses Jahres anstehenden 80. Geburtstag seines Vaters Günter hatte Matthias dann die Idee, sich an den Capri Club Deutschland zu wenden. Der Herzenswunsch: eine Überraschungsfahrt in einem Ur-Capri, so wie damals.
Gern habe ich das für die Schäfers und unseren CCD übernommen, nachdem die Anfrage von unserem zuständigen Beisitzer, Gerhard Weinfurter, bei mir eintraf. Von zu Hause bis zur Gaststätte an der Burg Greifenstein, wohin Günter seine Freunde und Familie zum Geburtstagsessen eingeladen hat, ging die Fahrt. Es war ein sehr netter Kontakt und ein tolles Gespräch unterwegs mit Günter im Capri. Die Burg Greifenstein mit einem atemberaubenden Fernblick über Hessen und die wunderschöne Umgebung ist wirklich ein Geheimtipp und einen Ausflug wert.
Zu sehen bekam ich außerdem noch ein Foto des 69er Autos und den Kaufvertrag von 1970. Einfach klasse, solche historischen Belege in einem solchen Zusammenhang zu entdecken.
Günters Auto anno 1970. Den Kaufvertrag (links) besitzt er heute noch.
[Text & Fotos: Tim Willenweber]
- Frank Lehmann
„Im April diesen Jahres wandte ich mich mit einem, aus meiner Sicht, wichtigen Anliegen an den Capri Club Deutschland. Mein Vater, der wie ich Jakob Freiburg heißt, wurde in diesem Jahr 70 Jahre alt und ein besonders wichtiges Fahrzeug in seinem Leben war sein Capri.
Im Jahr 1972 kaufte mein Vater dieses Auto, einen 1500er. Zum damaligen Zeitpunkt war das für ihn ein enormer finanzieller Schritt, da er gerade erst seine Lehre als Heizungsinstallateur abgeschlossen hatte. Aus damaliger Sicht mag der Kauf unvernünftig gewesen sein, heute aber kann man sagen, dass sich mein Vater damit einen Wunschtraum erfüllte. Nebenher muss betont werden, dass das Auto eine Liebe auslöste, die seit 44 Jahren, in Form der Ehe mit meiner Mutter Cäcilia, Bestand hat. Bis 1979 war das Fahrzeug im Besitz unserer Familie. Als ich dann aber das Licht der Welt erblickte, musste mein Vater einsehen, dass mit zwei Kindern ein solches Fahrzeug nicht länger familientauglich war.
So entschlossen sich meine Eltern schweren Herzens zum Verkauf, um stattdessen einen größeren Wagen zu erwerben. Während meine ältere Schwester also noch in das Vergnügen kam, den Capri schätzen zu dürfen, war mir dies nicht mehr vergönnt. Dennoch erzählte mein Vater mir immer wieder von seinem Capri, mit dem er so viele tolle Erlebnisse hatte.
In der Vorbereitung zum Geburtstag meines Vaters überlegte ich nun, was ich ihm schenken könnte. Dazu muss man wissen, dass er sich nicht viel aus Geschenken macht und sich selten etwas wünscht. Es ist also sehr schwierig, ihm so eine Freude zu machen. Da fielen mir die Geschichten über den Capri wieder ein und ich machte mich auf die Suche nach einem passenden Fahrzeug. Leider war dies nicht so einfach, da ein solches Modell im Oldtimerverleih nicht vorhanden ist.
Jakob Freiburg wurde mit dem Capri überrascht. Ehefrau Cäcilia war ebenfalls begeistert.
Lediglich bei einer Firma für Filmfahrzeuge wurde ich fündig. Hierbei handelte es sich aber nicht um einen I-er, sondern um einen Capri III. Also ein Model, das eigentlich nichts mehr mit dem 1500er meines Vaters zu tun hatte. Nun war ich ein wenig verzweifelt, da auch eine Internetseite eines Kölner Capri Clubs lange nicht mehr aktualisiert worden war und ich davon ausgehen musste, dass der Club so nicht mehr existent ist.
Hoffnung gering, Freude groß
Ein Freund gab mir daraufhin den Tipp, mich an den Capri Club Deutschland zu wenden. Auch wenn ich nicht viel Hoffnung hatte, schrieb ich eine kleine Nachricht und erkundigte mich, ob man mir helfen könnte. Bereits eine Woche später erhielt ich eine sehr nette Nachricht des 3. Vorsitzenden Frank Lehmann. Nach einem Telefonat versprach er mir, sich um meinen Wunsch zu kümmern und ich freute mich sehr über die nun folgende Hilfe.
Zweimal Jakob und drei Damen: Cäcila, Yvonne und Amalia mit den Herren und dem Kölner Coupé am Rheinufer.
Ein unvergesslicher Tag.
Innerhalb einer weiteren Woche erhielt ich die Kontaktdaten von Stephan Wilkin. Dieser ist im Besitz eines I-ers und hatte spontan seine Hilfe angeboten. Nach einem sehr sympathischen Telefonat war Stephan sofort bereit, am Geburtstag meines Vaters mit seinem Fahrzeug vorzufahren und diesen zu überraschen. Es wurde eine gelungene Überraschung! In Begleitung seiner lieben Frau trafen wir uns am 8. Juni an der Langeler Fähre, die Köln über den Rhein hinweg mit Leverkusen verbindet. Hier hatte mein Vater viele schöne Stunden mit meiner Mutter und seinem Capri verbracht. Gemeinsam startete man hier viele Ausfahrten und daher war die Örtlichkeit auch sehr emotional gewählt.
Mein Vater war über das tolle Fahrzeug, das nun auf ihn wartete, völlig begeistert. Mit Stephan ging es auf eine kleine Rundfahrt, um im Anschluss bei einer Tasse Kaffee über den Capri zu sprechen. Auch wenn die gemeinsame Zeit sehr schnell verging, war mein Vater sehr glücklich. Über den ganzen Tag hinweg sprach er immer wieder von seinem Capri und man merkte ihm an, dass immer wieder verloren geglaubte Erinnerungen neu nach oben kamen und er sich sehr an ihnen erfreute. Am Ende war es ein ganz tolles Geschenk. Im Namen meiner Familie möchte ich mich ganz herzlich beim CCD für die Hilfe bedanken.
[Text & Fotos: Jakob Freiburg]
- Fabio Brünjes
Hans Peter Gätjen wurde mit einem Capri-Korso zur Abschiedsfeier zum Renteneintritt chauffiert.
Hans Peter Gätjen aus Weyhe, südlich von Bremen gelegen, ging Ende April in den Ruhestand. Für die Fahrt zur Abschiedsfeier hatten sich die Kollegen der Wesernetz Bremen GmbH etwas ausgedacht..
Mein Arbeitskollege Udo Blanken hatte die Idee, unseren Hans Peter in einem Capri-Korso zur Renteneintritts-/Abschiedsfeier zu fahren. Einigen unserer Kollegen war bekannt, dass Hans Peter früher selber mehrere Capri fuhr und sich dafür sehr begeisterte.
Udo Blanken nahm also Kontakt zum Capri Club Deutschland auf und erhielt die Kontaktdaten von Sascha Temme, mit dem er die weitere Organisation und Planung durchführte.
Die erste Reaktion von Hans Peter war sehr überrascht und ungläubig, als er die drei schicken Autos daheim auf den Hof fahren sah. Umso größer war dann natürlich die Freude, noch einmal in zwei der Capri zu sitzen und so die Strecke zur Abschiedsfeier anzutreten. Auch für alle Gäste der Feier war der Capri-Korso ein echter Hingucker und über den Abend noch ein intensives Gesprächsthema.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, vor allem bei Sascha Temme, Sabine Pramor, Astrid und Werner Zarbock, sowie dem Capri Club Deutschland für das Ermöglichen dieses schönen Moments.
Hans Peter Gätjen fuhr einst Capri und findet das Auto noch immer gut, wie das Textil im linken Bild zeigt.
[Text & Fotos: Fabio Brünjes]