Der “First Mustang Club of Germany“ veranstaltete zu seinem 40-jährigen Bestehen in diesem Jahr sein Jahrestreffen an einem besonderen Ort. Und wir waren ebenfalls am Schloss Faber-Castell

Gut gelaunt und neugierig trafen wir „Südländer“ uns am Samstag, 7. Juni, in der Früh in Landsberg am Lech, um von dort aus gemeinsam mit unseren Capri in Richtung Nürnberg aufzubrechen. Am Start waren Ruth und Toni Feßler mit ihrem I-er 2600 GT, Dietmar Schatz mit dem II-er 3.0 Ghia, Wolfgang Stein mit seinem III-er 2.8i und ich, der Ziegelmair Gerd, mit seinem 2.3 S aus der dritten Generation.

Das Schloss Faber-Castell in Stein bei Nürnberg.

Das Schloss Faber-Castell in Stein bei Nürnberg.

Für einen Besuch der V8-Fraktion waren wir also, sieht man mal von meinem 2.3er ab, relativ hubraumstark aufgestellt, was ja bei einem solchen Treffen niemals schaden kann. In Stein sollten wir dann auch noch auf Elke Reimann und Conny Egert vom Capri Club Nürnberg mit ihren tollen Capri stoßen.

Das Wetter war durchwachsen und relativ kühl, weshalb wir uns wenigstens keine Sorgen bezüglich der Motortemperatur machen mussten. Gut gelandet in Stein, fuhren wir auf das Gelände des Schlosses Faber-Castell und wurden im Schlosshof in unseren Fahrzeugen von den Veranstaltern herzlich und mit einem Willkommensgeschenk begrüßt. Danach fuhren wir in den Schlosspark hinter dem Gebäude und wurden auf unsere reservierten Plätze zwischen all den Mustang auf der grünen Wiese eingewiesen. Traumhaft! Ein Schlosspark mit einem uralten Baumbestand, garniert mit etwa 85 Mustang und mittlerweile sechs Capri. Da unsere Autos in Reih und Glied stehend eine „Bella Figura“ machten, war der Kontakt zur Mustang-Fraktion schnell hergestellt und wir fühlten uns in dieser Gemeinschaft auf Anhieb pudelwohl.

Ein Teil der Capri-Clique, die der Einladung der Mustang-Kollegen gefolgt ist.

Ein Teil der Capri-Clique, die der Einladung der Mustang-Kollegen gefolgt ist.

Neben den schönen Gesprächen war natürlich auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Imbiss- und Getränkewagen boten, von Burgern bis zur fränkischen Bratwurst, von Cocktails bis zum Bier, von Kaffeespezialitäten über Gebäck und Eis, so alles an, was das Herz begehrt.

Ein bunter Strauß auf grüner Wiese

Im Park standen also 85 Mustang der ersten Baureihe, gebaut von 1964 bis 1973. Die Lackierungen aus dieser Zeit waren äußerst farbenfroh von rot und blau bis hin zu lindgrün und hellblau, meist in metallic. Ein bunter Blumenstrauß auf der grünen Wiese. Die Innenausstattungen spiegeln oftmals farblich die Außenlackierung und das verarbeitete Kunstleder hat dazu auch den passenden Metalliceffekt. Ganz anders als bei unseren europäischen Autos, aber passgenau für einen Mustang.

Zudem wurde die erste Baureihe in drei verschiedenen Karosserievarianten angeboten. Das waren die Hardtop-Coupés, die Fastbacks und das Cabrio. Somit standen äußerst unterschiedliche Karossen im Park und jedes Fahrzeug war es wert, genauer inspiziert zu werden, zumal die Liste der aufpreispflichtigen Extras wohl Katalogformat hatte und somit die Individualisierungsmöglichkeiten unendlich erschienen.

Motormäßig waren die ausgestellten Mustang allesamt mit dem V8 ausgestattet, wobei die Basisversion mit einem Reihen-6er angeboten wurde. Aber für 158 Dollar konnte man dem V8-Club beitreten und mit 225 PS das Pferdchen laufen lassen. Die meisten PS haben jedoch die Shelby-Modelle, von denen einige vor Ort waren, die im Topzustand schon auch mal um die 150.000 Euro gehandelt werden.

Die Mustang machen sich im Park sehr gut.

Die Mustang machen sich im Park sehr gut.

Reizvolle Blickwinkel, wohin man auch sah.

Reizvolle Blickwinkel, wohin man auch sah.

CCD-Vorstand Wolfgang Stein bei der Spendenfahrt im Cabrio.

CCD-Vorstand Wolfgang Stein bei der Spendenfahrt im Cabrio.

Zurück zur Veranstaltung. Im Schlosspark standen auch sechs Mustang, die am Sonntag prämiert werden sollten. Hier inspizierte ein Gutachterteam stundenlang die Fahrzeuge und vergab entsprechende Punktbewertungen. Für Interessierte eine tolle Gelegenheit, die Entstehung eines detaillierten Gutachtens live mitzuerleben. Die Ergebnisse wurden dem Publikum am Sonntag bei der Preisverleihung präsentiert.

Spendenfahrt und Schloss-Foto

Am Samstagnachmittag konnte jeder, der Interesse hatte, gegen einen kleinen Obolus eine Spendenfahrt in einem Mustang unternehmen. Hierzu standen mehrere Fahrzeuge zur Auswahl, die von ihren Besitzern gelenkt wurden. Viel Anklang fand auch die Möglichkeit, sein eigenes Fahrzeug vor der Schlosskulisse professionell fotografieren zu lassen. Nicht nur tagsüber, auch bei Dunkelheit, wurden die Fahrzeuge vor dem beleuchteten Schloss in Szene gesetzt. Für interessierte Besucher, die sich vorher angemeldet hatten, wurden auch noch Führungen durch das Schloss Faber-Castell angeboten.

Der Samstagabend nahte, das Wetter war bisher wechselhaft mit Regen, Wind und dichter Bewölkung, aber auch die Sonne hatte schon mal kurze, lichte Phasen. Die Stimmung war trotzdem prächtig und wenn es wieder regnete, schützten sich die Teilnehmer unter den aufgestellten Pavillons beziehungsweise den recht dichten Bäumen im Park und setzten hier ihre Benzingespräche fort.

Ab 18.30 Uhr spielte dann die Band “Christl & the Session Club“ professionell auf. Eine Sängerin, eine Schlagzeugerin, ein Gitarrist und ein Kontrabassist spielten sich mit Musik aus den 50ern und 60ern in die Herzen des Publikums. Ihr facettenreiches Programm aus Rockabilly, Rock’n’Roll, Blues, Swing und Boogie-Woogie veranlasste viele Gäste zum Tanzen und heizte die Stimmung nochmal kräftig an, was bei den doch kühlen Temperaturen äußerst willkommen war.

Auch die Capri machten auf dem wunderschönen Gelände eine „Bella Figura“.

Auch die Capri machten auf dem wunderschönen Gelände eine „Bella Figura“.

Das illuminierte Schlossgebäude

Das Publikum war bestens gelaunt und genoss den Anblick des illuminierten Schlossgebäudes in den Farben Rot und Blau, lauschte der tollen Musik und benahm sich einfach so, wie man es in einem Schlosspark erwartet. Gegen 23 Uhr meinten die Schlossgeister, dass sie nun an der Reihe sind, was uns dann auch dazu bewog, den Park zu verlassen.

Am Sonntagvormittag standen unsere Oldies dann wieder im Park. Das Wetter, wie schon gewohnt, durchwachsen und die Stimmung dennoch erwartungsgemäß phantastisch. Wir vom CCD tauschten uns mit einem der Organisatoren des Mustang Clubs über die unterschiedlichen Angebote der beiden Vereine aus und nahmen auch neue Anregungen gegenseitig gerne auf. Gerade die Ersatzteilversorgung unserer Mitglieder durch den CCD interessierte den Vorstand des Mustang Clubs sehr, da es diesen Service bei ihnen nicht gebe und es daher schön wäre, künftig enger zusammenzuarbeiten.

Um die Mittagszeit erfolgte dann die Prämierung der begutachteten Fahrzeuge, ein Bericht über die Erlöse der Spendenfahrten und eine Vorschau des Mustang Club Luxemburg (extra mit rund einem Dutzend Mustang der letzten Baureihe angereist) über einen geplanten Zusammenschluss bestehender Mustang Clubs auf europäischer Ebene.

Nach einer herzlichen Verabschiedung durch die Veranstalter setzten wir uns wieder in unsere Capri und fuhren mit schönen Erinnerungen in unserem Kopf und V8–Klängen in unseren Ohren Richtung Heimat. Ein tolles Wochenende, das wir im Kreis einer äußerst sympathischen Mustang-Gesellschaft verbringen durften.

Wir möchten an dieser Stelle nochmals den Veranstaltern für die Einladung und die herzliche Aufnahme in die Mustang-Gemeinde danken. Es war eine wunderschöne Veranstaltung, an die wir noch lange zurückdenken werden!

Die Illuminationen im Park und auf das Schlossgebäude waren sehr sehenswert.

Die Illuminationen im Park und auf das Schlossgebäude waren sehr sehenswert.

[Text: Gerd Ziegelmair - Fotos: Anton Feßler, Wolfgang Stein & First Mustang Club of Germany]

Capri MK I [Bj. 68 - 73]

Capri MK I

Capri MK II [Bj. 74 - 77]

Capri MK II

Capri MK III [Bj. 78 - 86]

Capri MK III