Die tiefschürende Krise bei Ford ist Thema einer Dokumentation der ARD, die am Mittwoch, 22. Oktober, ab 22.50 Uhr im Ersten zu sehen sein wird.

"Entschieden wird hier schon lange nichts mehr. Alles, was gemacht wird, kommt aus den USA", so sieht Spiros D. die Situation bei seinem Arbeitgeber, den Kölner Ford-Werken. Früher war er Vorarbeiter im Motorenwerk, in dem seit 1962 mehr als 28 Millionen Verbrennungsmotoren gebaut wurden. Doch das gibt es nicht mehr, heute arbeitet Spiros im Lager der neuen Batteriemontage.

Der Kölner Autobauer Ford, mit den derzeit noch 11.500 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt, steckt tief in der Krise. Die guten Zeiten, als hier über 50.000 Menschen Arbeit fanden und Verkaufsschlager wie den Capri  bauten, sind lange vorbei. Seit Jahren fährt Ford mit seinem Kölner Werk hohe Verluste ein, es werden Arbeitsplätze gestrichen, ganze Abteilungen abgeschafft. Inzwischen hat Ford auch das hiesige Management entmachtet und zuletzt immer mehr Kompetenzen in die USA verlagert. Und auch in Saarlouis, dem anderen deutschen Produktionsstandort, wurden seit Jahren Jobs abgebaut.

Die in Köln vom Band laufenden E-Autos finden wenig Anklang.

Die in Köln vom Band laufenden E-Autos finden wenig Anklang.

DFord Explorer E, Ford Capri 3000 GXL und Ford Capri E bei den Filmaufnahmen in einer Tiefgarage.

Ford Explorer E, Ford Capri 3000 GXL und Ford Capri E bei den Filmaufnahmen in einer Tiefgarage.

Vor zwei Jahren dann ein Hoffnungsschimmer: Ford investierte knapp zwei Milliarden Dollar, um in der europäischen Zentrale in Köln ausschließlich E-Autos zu bauen. Mit dem Wechsel zur Elektromobilität sollte auch ein Imagewechsel stattfinden: weg vom erschwinglichen Auto für jedermann hin zum Premium-SUV für Gutverdiener. Aber die neuen Stromer aus dem Kölner Werk, für die mit den Bezeichnungen „Capri“ und „Explorer“ auf altbekannte Namen für neue Fahrzeuge zurückgegriffen wurde, verkaufen sich schlecht.

Immer wieder gab es in den vergangenen Monaten Kurzarbeit. Bis Ende 2027 werden in Köln weitere 2.900 Arbeitsplätze gestrichen. Inzwischen geht unter den verbliebenen Ford-Arbeitern die Angst um, das Werk könnte in die Insolvenz rutschen. Was würde dann aus den 11.500 Beschäftigten und ihren Familien? Das Ford-Management im fernen Dearborn im US-Staat Michigan hüllt sich zu der Zukunft seines deutschen Tochterunternehmens in Schweigen.

Ford stand jahrzehntelang für preiswerte Autos "Made in Germany" für jedermann. Nun heißt es America First. Denn Ford möchte zukünftig in Deutschland vor allem "ikonische" Fahrzeuge verkaufen, die die amerikanische DNA in die Köpfe der deutschen Autofahrer zu bringen. Das Firmenmotto lautet: „From America - For America“.

Die ARD Story geht den geschäftlichen Verflechtungen des US-Präsidenten mit der Ford-Motor-Company nach, die viel weitreichender sind als bislang bekannt. Dabei zeigt die Doku, wie sehr die America-First-Politik des selbsternannten Dealmakers Trump inzwischen Entscheidungen des Ford-Managements beeinflusst.

Weitere Sendetermine:
SenderWochentagDatumUhrzeit
ARD Do. 23.10.2025 03:50 Uhr
WDR Mi. 29.10.2025 22:15 Uhr
tagesschau 24 Fr. 31.10.2025 00:30 Uhr
tagesschau 24 Fr. 31.10.2025 22:15 Uhr
tagesschau 24 Sa.   1.11.2025 14:15 Uhr
tagesschau 24 So.   2.11.2025 13:15 Uhr

[Text: WDR & Marc Keiterling - Fotos: WDR / Ford-Werke GmbH / Stephan Wilkin]

Capri MK I [Bj. 68 - 73]

Capri MK I

Capri MK II [Bj. 74 - 77]

Capri MK II

Capri MK III [Bj. 78 - 86]

Capri MK III