Rheinbach Classics - Motoren, Musik und Petticoats
- Frank Lehmann Geschrieben von:
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Wenn die Innenstadt von Rheinbach bei Bonn aus allen Nähten platzt, wenn rund 21.000 gut gelaunte erwartungsfrohe Menschen an einem einzigen Sonntag das Terrain bevölkern, wenn 700 Oldtimer die Atemluft in eine benzingeschwängerte Atmosphäre verwandeln, dann, ja dann sind Rheinbach Classics: Die Gute Laune-Veranstaltung ging zum 11. Mal ins Rennen und überzeugte auf der ganzen Linie. So lebendig wie in diesem Jahr war's noch nie.
Drei Tage lang dauerte das Spektakel, das aus der eher beschaulichen Kleinstadt "den" Hot Spot für Menschen macht, die Erinnerungen an ältere Autos auffrischen wollen, Rallyes mit 130 Autos über 140 Kilometer lieben oder Petticoats mögen.
Drei von 200 produzierten Werksturbos
Unser diesjähriges Thema „35 Jahre Ford Capri Werksturbo“ präsentierte Samstag und Sonntag dieses Jahr drei seltene originale Werksturbos des Capri Clubs Westerholt und neun weitere Capris verschiedener Baureihen. Vom Capri I Turbo May bis zum Umbau eines Capri III V8 konnten sich die vielen Interessenten informieren. Oft habe ich den Satz gehört: „Einen Ford Capri habe ich auch einmal gefahren!“ Okay, den Satz kennt ihr sicher auch!
Die Rallye - Auf den Spuren der Römer
150 Old- und Youngtimer waren am Samstag kreuz und quer durchs das Mechernicher Stadtgebiet unterwegs und boten damit einen Blickfang für viele Fans, die sich an den Straßenrändern eingefunden hatten.
„Auf den Spuren der Römer“ lautete das Motto der organisierten Ausfahrt. 150 Kilometer waren die Fahrzeuge in der Eifel unterwegs. Mit dabei war das Team Lange mit ihrem Capri III 3.0 S.
Oldtimer Korso ein Highlight
Das Besondere für mich an den Rheinbach Classics: Der vier Kilometer lange Oldtimer-Korso mit diesmal mehr als 300 Autos, der von Tausenden an den Straßenrändern gesäumt wurde.
Der Wunsch eines schwer erkrankten Jungen mit dem Capri am Korso teilzunehmen wurde von Heinz Arndt mit seinem Capri III 2.3 Super GT gerne erfüllt. Für den Jungen ein großes Erlebnis im Capri mittendrin zu sein.
Wie letztes Jahr wurden von unseren elf teilnehmenden Fahrzeugen 250 Rosen an die Besucher überreicht. Ein dickes Dankeschön bekam der Club dabei von einem Seniorenheim, die sitzend im Rollstuhl und händeklatschend, unsere Capris begrüßten.
Die Gute Laune-Veranstaltung
Bei einem gemeinsamen Essen im Restaurant Pizzeria La Campana wurde die Geselligkeit und auch das Kennenlernen untereinander unserer Teilnehmer gepflegt. Es war ein schöner Abschluss des Samstages mit vielen interessanten Gesprächen.
Danke an alle teilnehmenden Mitglieder, die unsere „Langnasen“ bei den vielen Besuchern bestimmt nicht vergessen lässt.
Kurzum: Bis zum nächsten Mal. Vom 14. bis zum 16. Juli 2017. Man sieht sich in Rheinbach.
[Text: Frank Lehmann - Fotos: Kirsten Schmidt]
Eine Reise in den „Wilden Osten“
- Michaela Thielmann Geschrieben von:
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2. Capri Treffen der Capri-Freunde Sachsen
Erinnert ihr euch noch an die „sächsischen Wasserspiele“?
Ja und weil das so schön war wollten auch wir dieses Mal wieder hin. Bevor man sich jedoch mit seinem „alten Schätzchen“ (dem Capri, nicht die Ehefrau!) auf so eine weite Reise begibt, sollte man doch besser eine kleine Inspektion durchführen, man will ja schließlich ohne Probleme ankommen! Doch irgendwie kam immer irgendetwas dazwischen und so schaffte es der Capri zwar bis auf unsere Hebebühne aber sein „Herrchen“ nicht darunter.
Also fuhren wir mit dem Kuga, dabei sein ist schließlich alles! Da er erst 2 Monate zuvor in der Inspektion gewesen war und schließlich auch bedeutend jünger als der Capri ist, gingen wir von einer bequemen pannenfreien Fahrt aus. Das war auch so bis etwa 70 Km vor dem Ziel. Plötzlich ertönte ein fürchterliches Warnsignal und auf dem Display war zu lesen: Motorstörung! Nach einem kurzen Telefonat mit einem Ford-Mitarbeiter unseres Vertrauens wussten wir, man kann weiterfahren, nach Neustarten des Fahrzeugs gehe die Warnung weg (kommt aber leider auch wieder), wahrscheinlich sei der Partikelfilter ziemlich zu, und wenn er nicht richtig ziehe, dann eben langsam fahren.
So trudelten wir dann ca. 1 Stunde später in Langenweissbach ein. Uns erwartete ein riesiges idyllisches Gelände direkt am Ortsrand mit grandiosem Fernblick und so ließen wir uns neben den Friesen häuslich nieder. Die „Sachsen“ hatten für alles gesorgt: Strom am Platz, Frühstück in der Anmeldegebühr inbegriffen, nette Auswahl an Speis und Trank zu zivilen Preisen und tolle Party mit Live Band am Samstagabend.
Besonders erwähnt werden muss aber der Shuttleservice! Zwei Kleintransporter pendelten zwischen den Unterkünften der Gäste und dem Veranstaltungsgelände hin und her, Tag und Nacht! Selbst als versehentlich das Toi-Papier ausging wurde es per Shuttleservice sofort herbeigebracht! Und für ausgewählte Gäste gab es auch noch den Shuttleservice vom Chef persönlich für besondere Wünsche, siehe Foto!
Aber als wir zusammen mit den Friesen mal eben kurz mit dem Shuttlebus nach Tschechien zum günstig Einkaufen wollten, wurde dieser Wunsch dann doch abgelehnt, schade!
Nach einem tollen sonnigen Wochenende in Sachsen ging es dann am Sonntag wieder nach Hause im „STOP and GO-Verfahren“. Etwa alle 40-50 Km anhalten, neustarten, weiterfahren, mal schnell, mal langsam. Gegen Ende der Fahrt ging auch noch die Warnlampe für das Getriebe an, wir waren bedient!
Es stellte sich dann heraus, es war ein kleines Plastikteil mit zwei Steckern dran, nennt sich Differenzdrucksensor. Nach dem Austausch und einem Reset war der ganze Spuk vorbei!
Unser nächster Capri-Event ist die CCD-Ausfahrt, natürlich mit dem Capri und der wird uns dann hoffentlich nicht hängen lassen.
[Text: Michaela Thielmann - Fotos: Ralf Heil und Nico Thielmann]
Teilemarkt der Capri Freunde Dülmen 2016 - Teile, Capris und Freunde
- Frank Lehmann Geschrieben von:
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Am 07. Mai 2016 lockten die CFD '89 die Caprigemeinde zum 26. Mal nach Dülmen. Diesmal zu einem neuen Ort, dem Veranstaltungsgelände des Freizeit-/Campingareals Borkenberge/Leversum.
Dort bekamen die Besucher viele Teile und Zubehörartikel zu sehen, aber vor allem auch die Gelegenheit, mit Gleichgesinnten zu plaudern. Viele wurden nach der "Schlafsaison" oder auch nach Jahren erstmals wiedergesehen.
Mein Eindruck ist, dass trotz des wunderschönen Wetters sowie ein schöner geräumiger Platz weniger Interessierte auf dem Platz waren. Die Teileanbieter -auch unser komplettes CCD-Ersatzteilsortiment war wieder dabei- waren nach geführten Gesprächen mit dem Verkauf nicht zufrieden. Ursache kann das verlängerte Wochenende (Himmelfahrt) gewesen sein. Viele Capri-Liebhaber hatten vermutlich dieses schöne lange Wochenende anders genutzt.
Anbei weitere Eindrücke im Fotoarchiv.
[Text: Frank Lehmann - Fotos: Capri Freunde Dülmen '89]
So kommt der Oldtimer gut durch den Winter
- Pressemeldung ADAC e.V. vom 24.10.2016 Geschrieben von:
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ADAC hat die wichtigsten Pflegetipps für Klassiker zusammengestellt
Sind die letzten Spätsommertage vorbei, sollten Oldtimer-Besitzer ihre Klassiker nun für die Winterpause vorbereiten.
Der ADAC hat die wichtigsten Pflegetipps zusammengestellt, damit der Oldtimer oder das klassische Motorrad den Winter schadlos überstehen:

- Der richtige Lagerort: Optimal ist ein klimatisierter und gut durchlüfteter Raum, in dem eine konstante Temperatur und eine gemäßigte Luftfeuchte (relative Luftfeuchte von rund 40 Prozent, messbar mittels Hygrometer) herrschen – so wird eine Kondenswasserbildung weitgehend vermieden.
- Gegen das Einstauben hilft ein atmungsaktives Baumwolltuch (z. B. Paletots aus dem Oldtimer-Fachhandel). Keine Kunstfaser-Stoffe oder gar Plastikfolien verwenden. Für Motorräder gibt es speziell beschichtete Planen (VCI-Korrosionsschutz).
- Am besten Auto aufbocken, das entlastet Reifen und Radaufhängung. Zumindest aber den Reifendruck auf maximal drei Bar erhöhen. Motorrad so aufbocken, dass beide Reifen Abstand zum Boden haben.
- Feststellbremse nicht anziehen, die Beläge könnten festkleben bzw. festrosten. Fenster zur Durchlüftung etwas öffnen.
- Batterie: Sie nimmt Schaden, wenn sie nicht nachgeladen wird. Abhilfe schafft ein spezielles Erhaltungs-Ladegerät oder regelmäßig – etwa alle zwei Monate – einige Stunden ans Standard-Ladegerät hängen.
- Kraftstoffsystem: Tank auffüllen, um Rostbildung im Inneren zu verhindern.
- Bei längeren Standzeiten (über ein Jahr) kann das trockenlegen des gesamten Kraftstoffsystems ratsam sein.
- Motor: Gebrauchtes Motoröl enthält korrosionsfördernde Bestandteile, also regelmäßig wechseln. Die Zugabe eines Öl-Additivs wird vom ADAC nicht empfohlen. Besser ist es, ein hochqualitatives Motorenöl zu verwenden.
- Kühlsystem: Frostschutz prüfen, wenn nötig mit geeignetem Kühlmittel ergänzen.
- Karosserie innen: Neben der Reinigung mit Schwamm und Staubsauger sollten alle losen Bodenbeläge, auch aus dem Kofferraum, herausgenommen werden. Sind feuchte oder modrige Stellen vorhanden, Ursache finden und beheben (Gummiprofile des Verdecks, Scheibenrahmen, Schiebedach-Entwässerung etc.), sonst könnte Schimmel entstehen.
- Lack: Nach gründlicher Wäsche (ältere Cabrio-Modelle dürfen häufig nicht in die Waschanlage) die Lackoberfläche gründlich kontrollieren: Reste von Vogelkot, Insekten und Absonderungen von Baumharzen sind teilweise schwer erkennbar, sie können sich aber bei längerer Einwirkzeit bis auf das Blech durchfressen. Bei dieser Gelegenheit auch eventuelle Steinschlagschäden ausbessern.
- Unterboden: Schutzschicht auf Verletzungen oder Ablösungen bzw. Unterrostungen kontrollieren. Gegebenenfalls schadhafte Stellen entrosten, grundieren und Unterbodenschutz ausbessern.
- Cabrioverdeck auf Rissbildung und aufgeplatzte Nähte prüfen. Gummiprofile mit geeigneten Produkten behandeln. Verdeck im Winterquartier schließen.
- Hauptuntersuchung (HU): Fällt die HU in die Ruhezeit, ist sie nach Wiederinbetriebnahme umgehend nachzuholen, sonst droht ein Bußgeld. Am besten rechtzeitig Prüftermin vereinbaren. Insbesondere bei Fahrzeugen mit vorübergehender Stilllegung ist es ratsam, diese Prüfungen noch vor dem Einmotten zu erledigen.
[Quelle: Pressemeldung ADAC e.V. vom 24.10.2016]
Die dreifache Capri-Liebhaber-Hochzeit in Heilgersdorf
- Carsten Höllein Geschrieben von:
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Eine dreifache Capri-Liebhaber-Hochzeit im Freien in Heilgersdorf war für die Ford-Capri-Liebhaber-Szene ein Novum.
Pfarrer Tobias Knötig traute am Samstag vor den jeweiligen Ford-Capris (von links) Edmund und Regine Hinz, Jutta und Wilfried Rippl sowie Simone-Edith und Guido Schwermer kirchlich. Foto: Carsten Höllein
Drei Ehepaare teilen eine Leidenschaft: die Verbindung zum Ford Capri. Seit Samstagnachmittag haben sie eine gemeinsame Erfahrung mehr: Sie erhielten den kirchlichen Segen für ihre Liebesbeziehung zum jeweiligen Partner, den rechtlichen Trauschein hatten die Eheleute schon seit vielen Jahren in der Tasche.
Beim Bier mit Pfarrer Knötig
Bei strahlendem Sonnenschein gaben sich die drei Paare der kirchlichen Zeremonie hin, selbstverständlich ganz im Zeichen ihres Hobbys: Vor ihren Fahrzeugen ließen sie sich segnen und gaben sich vor Gott das Ja-Wort. Entstanden war die Idee am Stammtisch des Brauereigasthofs Scharpf in Heilgersdorf. Wilfried Rippl stammt aus dem Ort, der heute ein Stadtteil Seßlachs ist. Bei den Ford-Werken in Köln hatte er seine Ausbildung zum Kraftfahrtzeugmechaniker absolviert und an den verschiedenen Standorten des Autoherstellers gearbeitet. Rippl ist viel herumgekommen in Deutschland, es hat ihn aber immer wieder zurückgezogen in seine Heimat. Dort in Heilgersdorf gehört ihm bis heute eine Halle, in der er an seinen geliebten Ford Capris herumschraubt und die Oldtimer anderer Liebhaber wieder in Schuss bringt. Als Wilfried Rippl mit Pfarrer Tobias Knötig ein Bier trank, wurde die Idee zur kirchlichen Trauung geboren.
"Ich heirate nur im Capri", hatte Wilfried Rippl zur Maßgabe gemacht und war auf offene Ohren bei Knötig gestoßen: "Das ist das geringste Problem, ich traue Euch auch im Auto!" Und so planten Wilfried Rippl und seine Jutta, die aus Detmold kommt und mit der er seit Jahrzehnten standesamtlich verheiratet ist, ihre Hochzeit im Garten in Heilgersdorf. Rasch fanden sie mit Guido und Simone-Edith Schwermer (beide aus Bielefeld) sowie Edmund und Regine Hinz (aus Lemgo) zwei befreundete Ehepaare, die auch vor dem Traualtar treten wollten. Der war am Samstag zwangsläufig anders als gewöhnlich: Die Paare knieten bei der Segnung auf Strohballen, der Altar für das Sextett war ein improvisierter Tisch unter einem Partyzelt.
"Das gab's bisher noch nicht", betonte Ralf Heil vom Rhön-Fanclub für Capris betonte. An eine Dreifachhochzeit in der Capri-Szene kann sich der Kenner nicht erinnern. Die Gemeinschaft der Ford-Capri-Anhänger sei fest gewachsen. Trotzdem hätten sich die Beziehungen verändert: "Früher sind wir wegen der Autos zusammengekommen, im Laufe der Jahrzehnte sind Freundschaften entstanden. Heute treffen wir uns vor allem wegen der Menschen, die sich wieder sehen wollen." Die Hochzeit bot dafür einen freudigen Anlass.
[Quelle: Website www.inFranken.de -Online-Artikel vom 12.09.2016- Autor und Fotos: Carsten Höllein]
Beim Capri ging die Sonne auf
- Westdeutsche Zeitung -Krefelder Stadtleben Artikel vom 27. Februar 2013- Geschrieben von:
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Einen 44 Jahre alten Ford hat Gerd Niederberger von seinen Söhnen zum 50. Hochzeitstag bekommen. Sie haben den Wagen völlig neu hergerichtet.
Tränen sind ihm in die Augen geschossen, als er den Wagen langsam auf den Hof fahren sah. So schildert Gerd Niederberger die erste Begegnung mit seinem 44 Jahre alten Ford Capri im vergangenen Jahr, als seine Frau und er ihren 50. Hochzeitstag feierten.
Seine Söhne Frank und Ralf haben ihrem Vater an diesem Tag einen lange währenden Traum erfüllt, denn seit er in jungen Jahren eines der ersten Capri-Modelle sein Eigen nenne durfte, war der heute 69-Jährige diesem Wagen verfallen.
Frank und Ralf Niederberger (v.l.) haben ihrem Vater Gerd zu seinem 50. Hochzeitstag im vergangenen Jahr einen Ford Capri geschenkt.
„Wir haben befürchtet, dass sich unser Vater den Wunsch vermutlich nicht selbst erfüllen würde – also sind wir aktiv geworden“, sagt Ralf Niederberger, der den Sportwagen aus dem Hause Ford des Vaters noch von Kindheitserinnerungen vor Augen hatte.
„Immer wieder hat er uns etwas vorgeschwärmt, wenn irgendwo ein Capri zu sehen war“, erinnert sich der 49-jährige Immobilienhändler aus Linn. „Das war eine Revolution, damals“, blickt der langjährige Mitarbeiter der ehemaligen Wumag-GmbH zurück. „Der erste Sportwagen, den sich auch junge Leute leisten konnten.“
Die Söhne von Gerd Niederberger fassten 2009 ihren Entschluss. „Wie alles begann“ haben sie das Buch betitelt, mit dem der Verlauf bis zur Fertigstellung des Oldtimers in Bildern dokumentiert wird. „Bei einem Händler haben wir eine Karosse gefunden, die wir dann von Grund auf neu hergerichtet haben“, beschreibt Ralf Niederberger. Besonders schwer sei es gewesen, das Fahrzeug jahrelang vor dem gern spontan in der Lagerhalle des Sohnes aufkreuzenden Vater zu verbergen.
Gemeinsam mit dem Bruder, seinem eigenen Sohn und der professionellen Hilfe von Schlossern und Automechanikern ist der Wagen komplett gesandstrahlt worden, um Löcher und Risse zu entdecken. Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung folgten später – alle Teile der alten Capri-Serie mussten besorgt werden. „Das war mitunter ganz schon aufwendig – und auch nicht ganz billig“, erinnert sich Ralf Niederberger.
Beim Capri-Club-Deutschland half man den Brüdern mit Tipps zu Teilehändlern und der Vorgehensweise aus. Denn der Capri für den Vater musste einer aus der ersten, der ’69er-Serie sein. „Die oberste Prämisse war: Das Automobil wird vollständig so aufgebaut, wie es damals aus dem Werk geliefert wurde.“
In Europa war der Ford Capri ein Nachbau des US-Mustang-Modells und ist in unter anderem in Köln hergestellt worden. Der Großbrand, der 1977 Teile des zentralen Ersatzteillagers in Köln-Merkenich zerstörte, machte es für Capri-Fans und auch für Frank und Ralf Niederberger nicht leichter oder billiger, ihr Projekt zum Erfolg zu führen.
„Etwa 500 Arbeitsstunden und knapp 17000 Euro sind bislang in dieses Auto investiert worden“, sagt Ralf Niederberger. Er begründet den Aufwand mit dem Reiz und der Begeisterung, die von Autos, insbesondere den alten, ausgeht. Kein männliches Mitglied im „Niederberger-Clan“ könne sich dem entziehen.
Seit der goldenen Hochzeit sieht Gerd Niederberger nun fast täglich in der Linner Halle nach seinem Capri. Ausgefahren wird dieser allerdings nur an Wochenenden und bei schönem Wetter. „Dieses Auto wird für die Familie erhalten – und niemals verkauft“, versichert der Rentner.
Auch die erste längere Tour ist schon geplant. Gerd Niederberger hat den ersten Besitzer seines neuen Capris ausfindig gemacht und kontaktiert: „Der hat sich riesig gefreut und mich eingeladen, ihn zu besuchen.“
[Quelle: Westdeutsche Zeitung -Krefelder Stadtleben Artikel vom 27. Februar 2013-
Fotos: Andreas Bischof und Gerd Niederberger]
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