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- Dirk Tillmann Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Hier wollte Frau Tillmann nicht einsteigen - das hat sich mittlerweile geändert. Herr Tillmann erzählt uns im Rahmen der Rubrik „Mottenkiste“ seine Capri-Geschichte. Mit tollen Bildern aus Kindertagen.
„Auch ich möchte zur Rubrik ´Mottenkiste´ gerne meine Geschichte beisteuern. Meine Name ist Dirk Tillmann, ich lebe in Köln.
`Da steige ich nicht ein!` Ausgerechnet meine Frau sagte dies, als ich sie 2003 das erste Mal mit dem Capri nach Hause fahren wollte. So lange kannten wir uns noch nicht und mir war noch nicht klar, wie stark ihr Desinteresse am ´Fetisch Autos´ war. Als echte Stadtpflanze kannte sie Rad und ÖPNV. Einen Führerschein hatte sie. Aber ein knallroter Capri, der auf einmal aus der Garage herausfuhr, war einfach nicht ihr Ding. Etwas angefressen habe ich sie dann doch gefahren.
2021 ist das ´rote Spielmobil´ oder ´das Brumm´- wie sie es nennt- immer noch bei uns. Und sie ist öfters mitgefahren. Freiwillig. Wir haben da unseren Frieden gemacht. So weit, so gut.
Capri, ganz chronologisch
Aber, von vorne: Ein Biologe, geboren 1966, der sich für zeitlos schöne Autos interessiert und seit fast 20 Jahren einen knallroten III-er fährt - darf der das? Der naturverbundene Grüne mit dem roten Auto - das beißt sich doch! Macht er einfach. Weil, das so in seiner Familien-DNA hinterlegt ist: Mein Vater (87) war 37 Jahre lang ´beim Ford´ in Köln. Seiner Familien-DNA ist man doch ein bisschen treu, oder? Irgendwie war und ist bei uns auch immer ´was mit Autos´. Den ersten (und letzten) Totalschaden habe ich gleich mal im zarten Alter von neun Jahren mit einer Ente fabriziert. Nein, nicht mit dem Tier, sondern mit einem 2 CV. Grund war wohl ein Gendefekt in meiner Familien-Auto-DNA. Merket, liebe Kinder: Ein geschlossenes Jägerzauntor ist rückwärts bei Vollgas kein Gegner. Der Betonpfeiler, an dem das Tor hängt, schon eher. Wie konnten Ford-Werksangehörige auch nur Citroen fahren? Voll peinlich…der musste weg! Ich helfe ja gern!
Wenn ich helfen kann...
1969, da war ich gerade mal knapp drei Jahre alt, habe ich schon mal einen Vorgeschmack auf mein ´Können´ unter Beweis gestellt. In unserer Einfahrt parkte unser I-er, ein 1500er in Dunkelgrün. Der sollte gegen einen dunkelbraunen Vorwerk-Teppich für unser ganzes Haus getauscht werden. Was für ein bunter Coup! Der vermeintliche Teppichhändler, ein Düsseldorfer Möbelfabrikant, wollte das Auto für seinen Sohn haben. Als junge ´rheinische Teppichratte´ (Kleinkind, auf hochdeutsch) dachte ich mir wohl, dass der andere Sohn es sicher toll fände, wenn ich seine neue Karre mal ordentlich style. Vielleicht hätte ich dafür doch nicht den Metallbügel der Farbrolle nehmen sollen.
`Dingdongdong!´ So ging es einmal rings um das Auto, und so sah das dann auch aus. Man kann sich bestimmt auch schonender im Lack eines Autos verewigen. An den Ärger danach werde ich mich immer erinnern. O-Ton meiner Mutter: ´Der arme Capri!´ Zum Glück hat der nette Möbelmensch nur gelacht und den Wagen trotzdem genommen. Da war beim Teppichpreis also doch noch Luft nach unten. Wie gesagt, ich helfe gern!
1971 wurde, nach kurzer Capri-Abstinenz, ein 1600er GT mit 88 PS in Hellblaumetallic direkt im Werk gekauft. Damals gab es laut meinem Vater interne Testwagen, die im Werksjargon nur ´Federals´ hießen. An diesen wurde immer etwas gegenüber der Serie verändert und in der Praxis ausprobiert. So pendelte unserer in seinem ersten Leben immer zwischen Köln-Niehl und der Schwabengarage in Stuttgart hin und her. Wahrscheinlich, um die darin verbaute Pinto-Getriebeglocke sowie die geänderte Kardanwelle zu testen. Oder die RS-Motorhaube? Wir wissen es nicht mehr. Auf das Getriebe komme ich später zurück. Nachdem unser Capri wohl genug tapfere Schwaben gesehen hatte, wechselte er für 5.000 D-Mark in unsere Garage.
Die Mutter mit dem heißen Gasfuß
Meine Mutter war ganz heiß auf den ´Federal´. Sie war es auch, die - immer gutgelaunt - den flotten Beweis antrat, dass man so ein Gefährt in federalen fünf-einhalb Stunden über 700 Kilometer weit nach Vorarlberg scheuchen kann. Im Gefährt dabei vier Personen, volles Gepäck und obendrauf ein Dachträger mit Skiern sowie einem großen Koffer. Übrigens, ab Memmingen gab es noch keine Autobahn zum Arlberg. Nur Landstraßen. Wie das ging? Tja, so genau wollen wir es dann besser doch nicht wissen...
Mit einem BMW 316i hat sie das dann später noch einmal um 15 Minuten unterboten, immer noch ohne Autobahn ab Allgäu. Auf der A61 wurden wir im Hunsrück gegen Mitternacht von einem weißblauen, werksverbreiterten Capri RS regelrecht verblasen. ´So ein schöner Wagen´ meinten wir da unisono. 20 Minuten später standen wir dann im Stau: Der schöne Wagen hatte sich in diverse Teile einer Baustelle verkeilt und sah gar nicht mehr so schön aus. ´Der arme Capri´ meinten wir alle.
In Vorarlberg hat mein Vater dann eher unfreiwillig bewiesen, dass man auch nur eine Schneekette braucht, um einen sommerbereiften Capri den verschneiten Berg hochzuscheuchen. Es wurde die Frage aufgeworfen: `Warum rutscht der Wagen denn so durch die Kurven?` Merke: Wenn man unterwegs eine Kette verliert, geht das auch nur mit einem Exemplar auf einem Rad. Das haben wir aber erst gemerkt, als wir oben waren. Die zweite Kette hat dann später unser Pensionswirt im Straßengraben gefunden.
Schnelle Mutter reagiert fix
Es gab dann noch die ein oder andere, polizeilich betreute Geschwindigkeitsabnahme in Mutters Rennfahrerkarriere: ´Schnell, leg´ dich hin und spiel´ krank. Oh, guten Tag Herr Wachtmeister, ich bin nur so schnell gefahren, weil es meinem Sohn schlecht geht und wir nach Hause wollen`. Das war dann zum Glück kostenfrei. Ich helfe ja gerne!
Oder zu unserem Nachbarn, dem damaligen Kölner Kripochef: ´Hilfe, Herr Nachbar, schauen sie mal, dieser böse Streifenpolizist hat mich mit seinem lahmen Käfer bis in unsere Hofeinfahrt gescheucht und will mir jetzt ein fettes Knöllchen geben´. Dazu kam es nie - auch der Nachbar hat immer gerne geholfen und sich den Strafzettel gleich vom Kollegen aushändigen lassen - und schwupps: Weg war das teure Papier. So flogen die preiswerten Jahre im Capri dahin.
Übrigens: In einem Capri-Prospekt aus diesen Jahren hieß es: `Liebe Mutter, … wenn ihr Sohn einen Capri fährt…, dann fahren Sie doch einmal mit. Dann können sie sich davon überzeugen, dass mit dem Capri ein Auto gebaut worden ist, in dem man nicht nur sicher fährt, sondern sich auch geborgen fühlt´. Also, irgendwas ist da bei uns anders gewesen. Nur was? Ich komme gerade nicht drauf...
1972 wurde der Capri im coolen RS-Look blau abgesetzt. Sah doch gut aus, oder? Bis Ende der 70er Jahre sind wir oft zu den Tourenwagenrennen am Nürburgring gefahren. Heute noch bekomme ich leichte Gänsehaut, wenn ich an die wilden Jagden von Stuck, Fittipaldi/Stewart, Mass, Glemser und anderen auf den traumhaft schönen Capri denke! Da musste unserer mindestens so ähnlich lackiert werden!
1976 wurde es dann bunt: Es folgte ein angeblich modernes Azurblau, bei dem ich aber nicht mit der Farbrolle geholfen habe - ehrlich! Dieses Blau sah man bei den Alfa Giulias der italienischen Polizei damals öfters. Oder war es nicht doch eher ein schrilles ´Ost(ereier)-lilablau´? Bemalt hatte ihn ein befreundeter, polnischer Lackierer. Naja, ab da hieß der Wagen wechselweise ´das Osterei´ oder ´der arme Capri´. Mein Vater bereut diesen Farbunfall bis heute.
Motorkreischen toppt Getriebegerumpel
1978 sind wir dann auch gleich mal nach Italien. Nicht zu Ostern, sondern in den großen Ferien. Aber im Osterei. Um dort allen mal die schöne Farbe zu zeigen. Wir fuhren schnell nach Süden, bis in Südapulien die Autobahn zu Ende war. Am Ende war da scheinbar auch das tolle Getriebe - jetzt komme ich darauf zurück- kaputt. ´Pinto´ klingt für mich auch mehr nach einem billigen Roten.
Bei Ford in Taranto ließ sich nichts ausrichten. Ich glaube, wegen der Alfa-Farbgebung kamen die irgendwie mit unserem Gefährt nicht klar. Der Capri ließ sich nur noch mit viel akustischem Gerumpel schalten. Unsere selbsternannte, hauseigene Rennbeauftragte meinte, das ginge am besten bei hohen Drehzahlen. Sicher, sicher - ist ja auch vom Rennquintett bekannt: Motorkreischen toppt Getriebegerumpel! Meine flotte Mutti war wieder gutgelaunt. So vergingen die schlappen 2000 Kilometer zurück nonstop auf der linken Spur erneut fast wie im Flug.
Ein Prost auf Köln
Zurück daheim, konnte der Fehler weder beim örtlichen Fordhändler, noch im Getriebewerk Niehl gefunden werden. Mein Vater hat sich dann eine Explosionszeichnung des Getriebes besorgt, ist dann selber ein paar Mal explodiert und hat das Teil komplett zerlegt. Es fand sich aber nix. Ganz zum Schluss doch: Glücklicherweise eine winzige, völlig ausgelutschte Buchse der ´Spargelstangen´. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.
1979 dann hatte mein Vater etwas Pech beim Abbiegen an der Kölner Flora/Ecke Zoo. Ich erwähne das mit der Flora und dem Zoo nur, weil sich der anbahnende, letzte Flug unseres Coupés in die ewigen Jagdgründe für einen Kölner so irgendwie selbstverständlich, fast beiläufig anhört. ´Ach do iss et passiert - dat wor ja klar!´ Peng - das ´Capri-im-Glück-Dasein´ währte nicht mehr. Mein Vater kam gerade vom Verkehrsgericht, wo er zu einem Jahr Führerscheinentzug verdonnert worden war. Prost! Der Kölner Karneval hatte es halt in sich. Er hat sich mit dem schnellsten Osterei von Kölle einfach verschätzt und gleich noch jemand die Vorfahrt genommen, der schnell einen LKW überholen musste. Der Unfallgegner fuhr fast ungebremst in die hintere linke Seitenwand.
Das war’s: Unser ohnehin schon reichlich verrosteter Wagen ließ sich nicht mehr retten. Da war es wieder: `der arme Capri´. Wenn man später mit der Straßenbahn in die Kölner Innenstadt fuhr, konnte man eine Zeit lang etwas Azurlilablaues auf einem der zahlreichen Schrottplätze entlang der Strecke leuchten sehen. So ein spröder Schluss für so ein lebhaftes Kapitel in unserem Familienleben! Und damit: Bahn frei für einen nagelneuen Transit in „Atomwiesengrün.“ Danke dafür, Vater! Aber, das ist eine andere Geschichte, die uns 1980 mit 65 PS sogar bis ins wilde Kurdistan führte.
Jetzt wissen wir auch, warum ich einen signalroten Capri gekauft habe - das waren die Gene! Übrigens: Bis heute hat mein Vater seiner Meinung nach mit Farben ein super Händchen. Hier verkneife ich mir einen Kommentar zur aktuellen, nadelgrünen Wohnzimmerwand...
Mein eigener Traum vom Capri war vermeintlich am 20. Oktober 1977 ohnehin schon im Rauch des abgebrannten Ford-Zentrallagers in Merkenich aufgegangen. Nur wusste ich das zu der Zeit noch nicht. Offenbar fehlte mir bis 2002 zudem die moralische Unterstützung. So ein ermunterndes `Kauf´ den doch`.
1986 sah ich als Werksstudent bei Ford in Niehl wehmütig die letzten Capri für England vom Band laufen. Später dachte ich zudem mit Schrecken daran, dass die Ersatzteile für den Capri I alle nur noch Asche sind. Ich wollte nämlich ursprünglich einen I-er. Dann kam der rote III-er und für den sollte es 2002 doch bestimmt noch eine gute Ersatzteilversorgung geben. Heute weiß ich: Leider nein, leider (fast) gar nicht. Dank dem CCD und vielen anderen lernte ich aber, mit diesem Mangel gut klarzukommen.
„Kauf´ den doch!“
Tatsächlich wollte ich erst seit den 80er Jahren selber einen Capri besitzen. Seinerzeit brauste Gerd Knözinger mit seinen Makos immer unsere Straße in Rösrath runter. Er wohnte etwa 500 Meter von uns entfernt. Ihm habe ich immer begeistert hinterhergeguckt und bin oft an seiner Garage vorbeigeradelt. Da gab es dann immer heiße Makos zu gucken.
1985, ich hatte gerade den Lappen, parkte eine Cousine netterweise ihren III-er, einen 2.3 S, im Urlaub für eine Woche bei uns und ließ den Schlüssel da. Mit ihrem Capri sollte ich bloß nicht fahren! Hat geklappt, von zwei Probefahrten einmal abgesehen. Es war ein sehr spezielles Gefühl, beim zügigen Abbiegen mitten auf der großen Kreuzung im Ort plötzlich in der Gegenrichtung dazustehen - auf trockener Straße! Ab da erst wollte ich auch einen Capri, obwohl ich bereits einen Teil meiner Kindheit begeistert im Capri verbracht habe. Es dauerte noch lange 17 Jahre, ehe ein Teufelchen mir ins Ohr flüsterte, ´Kauf‘ den doch!`
„Sie haben da was wachgerüttelt...“
2002 passierte es dann: Im Februar sah ich einen extrem gepflegten, knallroten III-er aus dem September 1978. Ein 2.0 S, angeboten in einer Online-Auktion. 2.510 Euro waren kurz vor Schluss geboten. Am 20. Februar, 30 Minuten vor dem Auktionsende, meinte mein damaliger Chef (er fuhr US-Cars) nur so im Vorbeigehen zu mir: ´Der ist klasse, kauf‘ den doch!` Da wir Deutschen ja angeblich lieber gehorchen, anstatt selbst zu denken, gehörte das Auto 30 Minuten später für dann 2.810 Euro tatsächlich mir.
Der Wagen war aus dritter Hand. Die Erstbesitzerin fuhr ihn zwei Jahre, der Zweitbesitzer fast 20 Jahre. Mit ihm habe ich zweimal lange telefoniert. Beim zweiten Anruf meinte seine Frau zu mir: ´Sie hätten hier besser nicht angerufen! Sie haben da in meinem Mann was wachgerüttelt…´
Ihr Mann hat das Auto quasi vergöttert, gehegt und gepflegt. Und: Mit dem Auto bekam ich vom Verkäufer zwei dicke Aktenordner. Darin ist einfach alles seit 1978 dokumentiert, bis auf die kleinste Schraube. Das unverhoffte Glück hätte bei der Abholung im winterlichen Hagen beinahe ein ebensolches Ende genommen: Meine alte Begeisterung für Wintersport ließ abrupt nach, als der Capri auf 205er Sommerreifen eine verschneite Straße fast quer runterrutschte, knapp eines der geparkten Autos verfehlte und heil unten ankam. Vielleicht hätte ein Alpen-Heurodel auf dem Dach, wie damals bei unserem I-er, helfen können?
2009 wäre vielleicht auch der Zweiliter abgeraucht. Wegen Metallspänen in der Ölwanne wurde aber sicherheitshalber ein 2,3 Liter verbaut und eingetragen. Sicher ist nur, dass mir der neue Motor ein Jahr später auf der A3 geplatzt ist. Wo? Jaja! Auf der linken Spur, das bevorzugte Revier der Mama. Wo sollte es auch sonst gewesen sein?
Es waren wohl doch mehr als die abgelesenen 50.000 Kilometer auf dem Tacho des Spenderautos. Es wurde der nächste ´Zwodreier´eingebaut und mit einem Fünfganggetriebe verbunden. Seit 2019 werkelt auch ein neuer SolexVergaser unter der Haube mit und der Motor schnurrt besser denn je. Warum das wichtig ist? Damit meine Frau in 20 Jahren noch sagen kann: ´Na gut, ich steig‘ doch ein´.
Schlussbemerkung: Als durchaus begabter Hobby-Handwerker geht mir die Begabung bei der Autotechnik doch weitgehend ab. ´Ich habe halt noch ziemlich viele andere Hobbys´ist dann meine Ausrede. Nur: Was ich seit 20 Jahren finanziell durch Firmenwagen spare, stecke ich eben teilweise in das rote Spielmobil. Über meine finanziellen Ersparnisse freuten sich unter anderem Walter Winkler, Peter Wade und Bernd Lurz. Ende des Werbeblocks. Und ich freute mich, dass diese mir mit Rat und Tat zur Seite standen und vieles für einen fairen Kurs möglich gemacht haben.“
[Text & Fotos: Dirk Tillmann]
- Klaus Becker Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Was für ein Anblick: 1976 reist das Ehepaar Becker im RS mit einem Kajütboot am Haken aus dem Bergischen Land an die kroatische Küste. Maximal 80 Stundenkilometer waren möglich.
Die Rubrik „Mottenkiste“ kommt offenbar gut an. Auch in dieser Ausgabe wird anhand von Bildern und Erinnerungen wieder zurückgeschaut. Diesmal kramt für uns Klaus Becker aus Radevormwald.
„Meinen automobilen Lebenslauf und die damit verbundene Capri-Geschichte möchte ich hier gern schildern. Mit Erwerb meines Führerscheins am 1. März 1961 begann die Geschichte. Erstes Auto war wie bei so vielen Leuten ein VW Käfer, welcher auch bei diversen Urlaubsfahrten, unter anderem nach Rimini über den Brenner, stets zuverlässig seinen Dienst verrichtete. Weiter ging es dann 1966 mit dem Glas 1304 TS, danach folgte 1967 ein rotes Fiat 124 Sport Coupé, welches 1968 durch ein weißes Coupe abgelöst wurde. Der Besuch bei meinem Freund Burkhard, seines Zeichens Sohn des ortsansässigen Ford-Händlers Morgenroth, weckte dann bei mir die Capri-Leidenschaft.
Ich konnte nicht widerstehen, so ein Auto musste her. Am 28. November 1969 nahm ich meinen ersten Capri entgegen. Ein dunkelblauer 2300 GT mit dem Doppelvergaser und 125 PS war es. Danach folgte 1971 ein vom Junior-Chef auf 150 PS getunter Roter, mit dem ich an diversen Sport-Veranstaltungen (Slalom und Rundstrecke) teilnahm.
Bereits 1973 folgte der Traum schlechthin: Ein weiß-blauer RS mit Anhängerkupplung. Womit? Ja,ja, ich hatte auch mal etwas ,abzuschleppen‘. 1976 etwa fand die Kupplung so richtig Verwendung. In diesem Sommer entschloss ich mich recht spontan, mein gemeinsam mit Freund Burkhard erworbenes Kajütboot mit 50 PS Außenborder ins Kroatische nach Porec zu überführen, um dort den geplanten Bootsurlaub zu verbringen. Ohne Burkhard übrigens vorher von meinem Plan zu berichten.
Als ich das Ziel nach sehr beschwerlicher Fahrt - mehr als 80 Stundenkilometer waren mit dieser Fracht am Haken nicht möglich - erreichte und meinen Freund dort überraschte, konnten wir gemeinsam eine wunderbare Zeit verbringen. Mein Capri hat ohne Mucken diese große Last bewältigt und war bis 1978 mein treuer Begleiter.
Danach begann bis zum heutigen Tag meine eigentliche ´Capri-Erlebnis-Zeit“. Denn der Kauf meines TurboMay, welchen ich in Stuttgart bei der Schwabengarage abholen konnte, war vor 43 Jahren meine beste automobile Entscheidung. Dass ich bis heute noch meinem TurboMay die Treue halte, hat mit einer Entscheidung von 1984 zu tun.
Da wurde nämlich am neuen Nürburgring anlässlich des Formel 1-Rennens der Mercedes 190 24V vorgestellt. Meine anfängliche Begeisterung war nach der Probefahrt sehr schnell vorbei, mein Capri war in allen Belangen um Längen besser und das hat bis heute Bestand.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch andere Marken ausprobierte. Dazu zählt als Ergebnis einer 1984 für Ferrari begonnenen Video-Produktion der Kauf eines damals noch preiswerten Dino 246GT und damit beginnend ab 1991 noch eine Ferrari-Vermietung. Auch viele Alltagsautos kamen seither, verschiedenster Marken. Sie gingen auch alle wieder - nur mein TurboMay und ein Ferrari 308 GT4 blieben. Der Capri wurde zuletzt restauriert, in seine orginalen Farben an Felgen, Schwellern und Stoßstangen zurückversetzt und wird in diesem Jahr in neuem Glanz wieder auf die Straße kommen.
Damit er in seiner alten kleinen Scheune nicht allein wohnen muss, leistet ihm der Italiener Gesellschaft.“
Turbo May und 308 GT4 wohnen zusammen.
[Text: Klaus Becker - Fotos: Klaus Becker & Marc Keiterling]
- Welf Hoffmann Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Welf Hoffmann blickt zurück auf drei dänische Tage mit den Capri vor 50 Jahren.
Wie schon in den Jahren zuvor starteten wir auch zu Pfingsten 1974 in Richtung Norden. Unser Ziel war Trelde Naes. Das ist ein großes Naturschutzgebiet nördlich von Fredericia vor dem Vejle Fjord in Dänemark. Die Fahrzeit aus unserer Heimat Husum dorthin beträgt circa drei Stunden.
Am Freitag war um 15 Uhr Abfahrt für die Capri Freunde Husum. Auf der heutigen A7 ging es über Flensburg in Richtung Landesgrenze. In Dänemark fuhren wir weitere 120 Kilometer bis zum Ziel. Der dortige Campingplatz liegt direkt an der Ostseeküste und man hat einen herrlichen Blick über das Meer.
Am Start waren wir damals mit drei Capri I. Ein roter 1700er GTXL, ein 2000er GTXL in Maisgelb und ein 2600er GTXLR in RS-Optik ohne Stoßstangen machten sich auf den Weg. Hinzu kam als Gastfahrzeug ein 1600er BMW.
„Der Trainingsanzug passte die ganzen drei Tage.“ Originalaussage von Welf Hoffmann zum Bild links. Der Campingplatz in Trelde Naes verfügt über einen grandiosen Ausblick auf die Ostsee.
[Text & Fotos: Welf Hoffmann]
- Marc Keiterling & Welf Hoffmann Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Zur Rubrik „Mottenkiste“ hat auch Welf Hoffmann der Capri aktuell einige Erinnerungen und mehrere Bilder zukommen lassen.
Der ab 1970 gebaute 2600 RS war das Basismodell für die Homologierung als Rallye- und Rennfahrzeug. Bis zu seinem Ausfall fuhr der damalige Nachwuchsmann Walter Röhrl 1972 bei der Olympia-Rallye mit dem „Zwosechser“ der etablierten Konkurrenz reichlich um die Ohren. In den Jahren 1994 bis 1996 nahmen Welf Hoffmann und Beifahrer Rainer Holte mit einem vergleichbaren Fahrzeug an der AvD Histo-Monte teil.
1994 ins Leben gerufen, war es ein schönes Treffen alter Rallyefahrzeuge mit einer Ausfahrt von Bad Homburg nach Offenbach zu Volvo Deutschland und zum Opel Testgelände in Dudenhofen. In den Steilkurven ließ Welf bei Opel seinem Ford freien Lauf und es zeigte sich, warum der RS in den frühen 70er Jahren das Maß aller Dinge war.
1995 mit sportlichem Charakter
1995 war Stuttgart Start- und Zielort der AvD Histo-Monte. Die Schwabengarage in Ludwigsburg unterstützte Welf Hoffmann und Rainer Holte. Unter anderem konnten sie ihren Trailer dort unterbringen. Der sportliche Charakter stand im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker im Blickpunkt. Es ging jetzt über anspruchsvolle Gleichmäßigkeitsprüfungen wie die Rennstrecke Solitude und verschneite Wertungen im Hochschwarzwald. Das Technikmuseum in Sinsheim war ein spannendes Etappenziel.
Viele Etappen in der Dunkelheit sorgten bei der Capri-Besatzung für kuriose Momente. In tiefster Dunkelheit ging es etwa auf einer vierspurigen Bundesstraße so lange geradeaus, bis Beifahrer Rainer Holte von seinem Bordbuch aufsah und sich fragte, warum er die durchzogene weiße Linie rechts erblickte.
Der gemeinsame Abend im Fernsehturm Killesberg mit bekannten Namen aus der Mercedes-Rennsportvergangenheit wie Kling und Mahle rundete die Veranstaltung mit der Siegerehrung im Mercedes Benz-Museum ab.
1996 folgte als Höhepunkt für diesen Capri RS mit Start und Ziel in Bad Homburg eine Histo-Monte, die in den WM-Lauf der Rallye Monte Carlo eingebunden war. Auf der Startrampe stellte RTL-Fernsehmoderator Björn Hergen Schimpf den nordfriesischen Capri und seine Besatzung vor.
Welf Hoffmann und Rainer Holte machten sich auf den Weg zum Zwischenziel nach Pirmasens. Bergauf und bergab durch den Taunus. Der Beifahrer vollauf beschäftigt mit Bordbuch und Tripmaster. Es folgte dieser Dialog.
„Läuft nicht mehr!“ „Fährt doch!“
Fahrer: „Läuft nicht mehr!“ Beifahrer: „Fährt doch!“ Fahrer: „Geht bergab.“ Beifahrer: „Aha.“ Kurzum, der Capri rollte im stockfinsteren Wald aus, die erste Panne in drei Jahren.
Mit Hilfe des AvD-Pannendienstes, der als Schlusswagen fuhr, bekam Fahrer Welf Hoffmann sein Coupé wieder fit. In der Zwischenzeit verinnerlichte Beifahrer Rainer Holte die Topographie der Fahrtstrecke und dann ging es mit Ansagen rechts oder links als auch bergauf und bergab zügig dem Feld hinterher. Dem Schlusswagen boten sie damit einen sehr unterhaltsamen Veranstaltungstag.
Im Zwischenziel in Pirmasens wunderte sich die internationale Rallye-Elite, dass viele Zuschauer auch nach Ankunft der Top-Teams geduldig ausharrten. Sehr, sehr viele Ford-Freunde der Pfalz warteten auf den Capri aus dem Norden. Somit kam dieser spät, aber laut umjubelt an. Den etablierten Rallyefahrern mussten Hoffmann und Holte dann erst einmal erklären, dass nicht sie, sondern der 2600 RS Anlass des Jubels war. Kein Wunder, dass dieses Auto mit seiner nordfriesischen Besatzung vielen Rallyekollegen im ln-und Ausland in sehr guter Erinnerung geblieben ist.
Noch am Abend haben Fahrer und Beifahrer den Tripmaster neu justieren müssen, um am nächsten Tag auf Gleichmäßigkeitsprüfungen in der Pfalz und in den Vogesen ein für Flachländer achtbares Ergebnis zu erzielen.
Bei den Durchfahrten der verschiedenen Orte waren die historischen Rallyefahrzeuge stets dicht umlagert.
[Text: Marc Keiterling & Welf Hoffmann - Fotos: Welf Hoffmann]
- Marc Keiterling Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
30 Jahre Capri Club Deutschland! Im nächsten Jahr feiern wir einen stolzen, großen, runden Geburtstag.
Wer hätte damals gedacht, dass sich aus dem CCD ein Verein entwickeln würde, der 2020 rund 1.000 Mitglieder als Einzelfahrer und über die Clubs vereint? Wer hätte damit gerechnet, dass sich der Begriff „Oldtimer“ auch einmal auf den Capri beziehen würde? Ein alltägliches Auto damals, wenn auch häufiger nicht alltäglich individualisiert. Seinerzeit, als man Cowboystiefel zum Ballonseideanzug trug. Dazu eine längere Matte wie Jon Bon Jovi präsentierte und sich an „Tutti Frutti“ mit Hugo Egon Balder auf RTLplus ergötzte?
Oh je, das erzeugt Bilder im Kopf! In welcher alten Fotokiste schwirren eigentlich die Aufnahmen von damals, oder auch gerne noch ältere Optiken herum? Wenn Ihr Euch das fragt, danach sucht und etwas findet, würden wir uns sehr freuen, wenn Ihr die Capri-Clique daran teilhaben lassen würdet!
Aus Anlass von 30 Jahren CCD möchten wir gern Bilder von einst zeigen. Solche, die klar erkennbar von damals sind. Eine alte Reklame im Hintergrund, die Karottenjeans in Kombination mit dem Benetton-Pullover in Grelloptik am Körper, die außen angebrachten Plastikverkleidungen in Jalousienoptik für die hinteren Seiten- und die Heckscheibe – wenn Ihr so etwas auf Fotopapier habt, wäre es ein Volltreffer. Oder Ähnliches, Hauptsache erkennbar um die 30 Jahre alt.
Teilt Eure Bilder mit der Capri-Clique!
Als sichtbare Beispiele haben unsere beiden Vorstands-Beisitzer mal gekramt und zwei hübsche Zeitdokumente gefunden. Bernd Steeg ist hier anno 1986 mit seiner späteren und heutigen Ehefrau Christel zu sehen. „Mit langen Haaren noch und natürlich in Schrauberklamotten“, wie Bernd schmunzelnd anmerkt. Günter Schiffer lichtete neun Jahre zuvor, im Dezember 1977, seine damalige Freundin und heutige Gattin Ela mit Capri ab. „Mein erstes Auto, ein 1500-er XLR. Wir waren zu einem verlängerten Wochenende in Basel“, erinnert sich Günter.
Wir hoffen auf Eure historischen Dokumente mit einigen Zeilen dazu! Schickt uns dies bitte per Mail an
[Text: Marc Keiterling - Fotos: Bernd Steeg & Günter Schiffer]
- Wolfgang Kill & Marc Keiterling Geschrieben von:
- Veröffentlicht am:
Wolfgang Kill aus Gladbeck im Ruhrgebiet wurde auf meine Leidenschaft für den Capri und meine Tätigkeit für die Capri aktuell durch meine journalistische Arbeit aufmerksam. In mehreren Mails berichtete er mir von seinen Erlebnissen mit Capri. Einige davon gebe ich hier nun wieder, weil sie wunderbar zu unseren „Mottenkisten-Erinnerungen“ passen. Kill besaß mehrere Exemplare.
„Mein erster Capri war ein grüner GT. Das muss etwa 1969 gewesen sein. Ein 1700-er mit 75 PS. Auf dem Bild dazu ist schön zu sehen: Damals trug man noch Anzug. Und die Frau des Halters ist tatsächlich bis zum heutigen Tag noch immer dieselbe Frau.
Der zweite trug die Farbe Orange und war das 73-er Modell. Rein von der Leistung her ein riesiger Sprung nach vorn. Ein 2300-er mit 108 PS. Die `Sonderfarben` an den Sicken und auf den beiden Motorhauben waren auf meinem Mist gewachsen. Dann folgte ein Capri II, weiß mit braunem Vinyldach.
Auch Frau bewies Stil - im zeittypischen Kleid vor dem Coupé.
Als ich den bestellte, riet mir der Verkäufer im Ford-Autohaus Oder dringend ab. Ich solle doch unbedingt ein schwarzes Dach nehmen. Tat ich nicht. Als der Wagen dann neu vor uns stand, gestand er: ´Sieht ja doch gut aus´. Das war zunächst auch ein 2,3 Liter. Später bekam er noch eine stärkere Maschine. Ein `Zwosechser` mit 125 PS. Das war damals eine echte Ansage! Auch hier hatte ich in Sachen Farbe Hand angelegt: die Hutze war von mir in braun lackiert worden, ebenso kamen Streifen in dieser Farbe an die Seiten. Alles passend zum Dach.
Zum II-er gibt es eine weitere nette Geschichte. Meine Heimatstadt Gladbeck verlor genau in dieser Zeit ihr eigenes Kennzeichen (GLA). Für ein Jahr wurde einem BOT für Bottrop verpasst, danach war es dann RE für Recklinghausen. Ich wollte aber auf gar keinen Fall ein BOT am Auto haben. Daher ließ ich das Auto im sauerländischen Rüthen zu, wo wir einen Zweitwohnsitz bei einem Vetter meiner Frau hatten.
Das war die nette Geschichte zu diesem Wagen. Die unschöne hat mit dem schon erwähnten Motorentausch zu tun. Und die hatte ihren Ursprung bei einer Auseinandersetzung zum Getriebe mit Ford Oder und den Ford-Werken insgesamt während der Garantiezeit.
„Sie haben sich wohl verschaltet?“
Wir bewohnten damals Eigentum mit einer circa 30 Meter langen Zufahrt. Ergo musste man schon ein ganzes Stück rückwärts fahren, um aus dem Grundstück herauszukommen. Da geschah das Unglaubliche: Es gab einen Knall und der fast noch nagelneue Capri stand still auf der Stelle. Ich, seinerzeit zarte 23 Jahre alt, stieg aus und guckte doof aus der Wäsche.
Ich habe dann einen Blick unters Auto gewagt und da sah ich Flüssigkeit auslaufen. Ich rief also beim Autohaus Oder – wo bereits mein Vater langjähriger Kunde gewesen war – an und schilderte das Malheur. Es kam einer der Meister aus der Werkstatt und beruhigte mich: ´Na, Herr Kill, ist ja noch Garantiezeit drauf. Machen sie sich keine Sorgen´. Jau, klar! Abgeschleppt und nach einigen Tagen konnte ich meinen Capri wiederhaben. Nebst einer satten Rechnung: Ich musste mehr als 2.000 D-Mark bezahlen, weil das Werk diesen Schaden nicht als Garantieleistung anerkannt habe. Die Aussage des Werks-Ingenieur lautete: `Sie haben sich doch wohl verschaltet?` Gegenfrage: ´Wie soll man sich verschalten, wenn man schon etwa 20 bis 25 Meter rückwärts gefahren ist?`
Nun ja, um vielleicht doch an mein Geld zu kommen, musste ich bis vor das Landgericht Essen, weil der Betrag eben so hoch war. Und tatsächlich bestätigte selbst ein Gutachter die abenteuerliche Theorie von Ford. Somit blieb ich tatsächlich auf meinen Kosten sitzen.
Einziger ´Trumpf´, den ich ausspielen konnte: Das defekte Getriebe, in Einzelteile zerlegt (eine ziemlich große Kiste voller Einzelteile), habe ich mir seitens der Ford-Vertretung nach Hause liefern lassen. Somit konnten von denen zumindest keine Ersatzteile verkauft werden. Aber unterm Strich ist klar: Ich hatte sicherlich keinen guten Rechtsanwalt.
Nach Emmerich - des Tempos wegen
Ein Meister aus diesem Autohaus hatte sich zwischenzeitlich selbständig gemacht. Mit ihm habe ich anschließend über dieses Thema und andere technische Sachen geklönt. Und da ich mit der Leistung dieses V6 mit 108 PS nur bedingt zufrieden war, kamen wir auf die Idee des ´Aufpuschens´. Somit wurde ein 2,6 Liter-Motor gekauft und eingebaut. Da ich damals viel Stadtverkehr fuhr, bin ich einmal im Monat mit ordentlich Tempo die Strecke von Gladbeck nach Emmerich an der niederländischen Grenze gefahren. Hin und zurück gut 140 Kilometer. Verrückt, ich weiß...
Mit dem II-er war unsere `Capri-Karriere` dann beendet. Trotz des Ärgers mit Ford habe ich aber noch viele weitere Autos mit der Pflaume besessen. Darunter einen Escort RS 2000, einen Sierra Turnier mit Allrad und zuletzt bis vor gut zehn Jahren einen Cougar mit 170 PS.
Die Fotos sind nicht die besten Motive, vor allem die Bilder vom 73-Modell und dem II-er. Ich habe aber auch nicht geahnt, dass sich rund 50 Jahre später noch jemand für so etwas interessieren würde...“
[Text: Wolfgang Kill & Marc Keiterling - Fotos: Wolfgang Kill]