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- Frank Lehmann
Nehmt Euch ein wenig Zeit, um die Ford Capri Chronik in Ruhe zu lesen. Häufig sind es die kleinen Dinge, die erst beim näheren Lesen auffallen. Ich habe das gesammelte Material in eine zeitliche Reihenfolge gebracht und möchte Euch mit diesen Informationen mit der Vergangenheit unseres geliebten Ford Capri vertraut machen. Diese Chronik wird weiter ergänzt.
In Großbritannien debütiert der Ford Consul Capri als sportliches Coupé des Ford Consul Classic. Gebaut wird dieser Capri bis 1964. Zuvor gab es außerdem von 1952-1959 in drei Generationen den amerikanischen Lincoln Capri
Ende des Jahres auf Veranlassung aus Dearborn in Großbritannien Entwicklungsstart für das Projekt Colt, ein 2+2-sitziges Coupé
Das Projekt Colt geht in die Finalisierung und wird als familientaugliches Coupé ausgelegt. Im März Designfestlegung. Das Exterieur für die Prototypen zeichnete John Falls, John Hitchman war Gesamtentwicklungsleiter. Deutschland wird erst spät in den Entscheidungsprozess einbezogen
Ab November Fertigungsanlauf des Capri in Köln und England (Halewood)
Am 21. Januar feiert der Ford Capri in der Bonner Beethovenhalle seine Pressepremiere als Capri 1300 (V4, 50 PS), 1500 (V4, 60 PS), 1700 GT/R (V4, 75 PS), 2000 (V6, 85 PS), 2000 R (V6, 90 PS) und 2300 GT/R (V6, 108 PS). Publikumsdebüt auf dem Brüsseler Salon ab dem 24. Januar. Im September ergänzt ein 125-PS-Motor für den 2300 GT/R das Programm. International wird der Capri auch mit anderen Motoren ausgeliefert, so in Großbritannien mit 1,3-Liter, 1,6-Liter und 2,0-Liter-Vierzylindern sowie 3,0- und 3,1-Liter-Sechszylindern. Der Kölner Karossier Deutsch bietet bis 1972 Cabriolet-Umbauten des Capri an. Dank des neuen Capri erzielt Ford Deutschland eine Produktionssteigerung um 61 Prozent und 15,6 Prozent Marktanteil. Allein der Capri erreicht in Deutschland 3,7 Prozent Marktanteil
Im April beginnt der Vertrieb des Ford Capri in Südafrika (zeitweise auch mit 5,0-Liter-V8) und in Nordamerika. In den USA ist der von Mercury angebotene Capri zeitweise das meistverkaufte Fahrzeug nach dem VW Käfer. Auf dem Genfer Salon debütiert im März der Ford Capri 2600 RS als Motorsportversion. Im September neu geordnetes Programm aus Capri 1300, 1500 (V4, jetzt mit 65 PS), 1700 GT, 2000 GT (V6, 90 PS), 2300 GT (V6 108 PS) und 2600 GT (V6, 125 PS). Auf Basis des 2300 GT sowie 2600 GT entwickelt der Ingenieur Michael May eine Turbo-Kit-Version, die über Ford-Händler wie die Schwabengarage vertrieben wird. Im Dezember debütiert der RS 2600 als Straßenversion (V6-Einspritzmotor, 150 PS). In diesem Jahr werden allein in Deutschland 169.740 Ford Capri gebaut
Im März startet zusätzlich in Saarlouis die Capri-Produktion. Ford beteiligt sich werksseitig mit zwei Renntourenwagen an der Tourenwagen-Europameisterschaft und mit einem Exemplar an der Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft. Die Ergebnisse sprachen für sich: Auf internationaler Bühne holte Dieter Glemser den Titel, im deutschen Wettbewerb fuhr Jochen Maas mit dem Maximalergebnis von acht Siegen in acht Läufen den Gesamtsieg ein
Die Ford Capri dominierten fast überall nach Belieben und vergrößerten ihre Erfolgsbilanz um die Deutsche Automobil-Rennsportmeisterschaft (Hans-Joachim Stuck), die Europa-Tourenwagen-Meisterschaft (Jochen Maas), die Plätze eins und zwei beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans und einen Dreifachsieg beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps. Im September Facelift und Debüt als Capri ’73, erkennbar an größeren Scheinwerfern und Rückleuchten etc. sowie einem modifizierten Typenprogramm. Ablösung der V4-Motoren durch OHC-Reihen-Vierzylinder und Entfall des 90-PS-V6. Neu ist dafür ein 3,0-Liter-Essex-V6
Mit 233.000 verkauften Exemplaren ist dieses Jahr das erfolgreichste Jahr für den Capri. Im August wird der einmillionste Capri ausgeliefert. Im Dezember endet die Produktion der ersten Generation. Allein in Deutschland wurden 784.000 Capri I gebaut, davon 560.000 Einheiten exportiert
Im Februar Vorstellung und Marktstart des Capri II, einer Weiterentwicklung des Capri I, jetzt jedoch als modisches Kombi-Coupé mit Heckklappe
Modellpflegemaßnahmen im Februar, dabei serienmäßige Stahlgürtelreifen, Bremskraftverstärker und heizbare Heckscheibe für Capri L, Kopfstützen ab Capri XL und Capri GT mit Automatik-Sicherheitsgurten. Im Dezember Produktionseinstellung in den englischen Werken Halewood und Dagenham, nachdem bereits kurz zuvor die Produktion in Saarlouis endete. Fortan kommen alle für Großbritannien bestimmten Capri aus Kölner Produktion
Die auf dem Genfer Salon gezeigte Studie Modular Aerodynamics nimmt die Designmodifikationen des zwei Jahre später lancierten Capri III vorweg. Ab März sind Verbundglas-Frontscheibe und Automatiksicherheitsgurte Serie. Im Mai kleines Facelift und neue Version Capri S. Optisch zu erkennen u.a. an schwarzen Schwellern und Seitendekorelementen. Für Capri S außerdem Frontspoiler und straffere Fahrwerksabstimmung. Neu im Programm ist der 2,0-Liter-V6 mit 66 kW/90 PS
Ende des Jahres wird der Capri nach 513.500 dort verkauften Exemplaren vom US-amerikanischen Markt genommen
Im März debütiert auf dem Genfer Salon ein gründlich modifizierter Capri als Capri ´78 bzw. als Capri III. Markant sind die neue Frontgestaltung, das überarbeitete Heck und ein Motorenprogramm, das erst beim 1,6-Liter-Benziner beginnt. Am Vortag des Formel-1-Grand Prix von Deutschland feiert der Capri Turbo als Renntourenwagen seine Rückkehr. Der Vierzylinder-Turbo mit 1,4-Liter-Hubraum leistet 380 PS und gewinnt 1979 zehn von elf Läufen der Deutschen Rennsport Meisterschaft
Überarbeitetes Motorenprogramm mit zusätzlichem 2,0-Liter-Vierzylinder (zunächst im Sondermodell Capri GT 4) sowie überarbeiteten 2,0- und 2,3-Liter-Sechszylindern und 1,6-Liter-Vierzylinder
Entfall Capri 1,6 mit 68 PS. Im Rennsport tritt Klaus Ludwig mit einem 580 PS leistenden Capri Turbo gegen den etwa 200 PS stärkeren Porsche 935 an. Trotz zahlreicher Erfolge erringt Ludwig nicht den Titel, denn der Heckflügel des Capri wird als nicht regelkonform bewertet
Im Februar ersetzt der Capri 2,8 injection den 3,0-Liter-Capri. Im Juli wird der 2,0-Liter-V6 eingestellt. Im gleichen Monat wird der Capri Turbo mit 2,8-Liter-Vergaser-Sechszylinder und 188 PS Leistung neues Spitzenmodell. Klaus Ludwig gewinnt mit einem 510 PS leistenden Turbo-Capri den Titel der Deutschen Rennsport-Meisterschaft
Ab April alle Capri mit 5-Gang-Getriebe sowie weitere kleine Modellpflegedetails. Im August neu geordnetes Programm aus Capri GT (101 PS), Capri S (114 PS) und Capri 2,8i (160 PS). Produktionsstart des 225 km/h (von Null auf 100 km/h in gut sechs Sekunden) schnellen englischen Tickford-Capri mit 153 kW/208 PS starkem 2,8-Liter-V6-Turbo
Ab April nur noch Capri Super GT (101 PS) und Capri Super injection (160 PS) mit erweiterter Serienausstattung
Im April wird der Capri vom deutschen Markt genommen, nachdem die Produktion der Linkslenker schon im November 1984 endete. Weiterhin gebaut wird der Capri aber in Köln als Rechtslenker
Im Dezember endet die Fertigung des Ford Capri als Rechtslenker
Auch in Großbritannien wird der Capri aus dem Programm genommen. Auslieferung des letzten Tickford-Capri. Insgesamt wurden von allen drei Capri-Generationen 1.886.647 Einheiten gebaut
In Australien wird bis 1994 ein auf dem Mazda 323 basierender Roadster unter der Bezeichnung Ford Capri produziert und auch nach Deutschland exportiert
Die Briefmarkenserie „klassische deutsche Automobile“ widmet ein Motiv der ersten Generation des Ford Capri
30 Jahre nach Fertigungsende sind alle Ford Capri Oldtimer-Kandidaten für das H-Kennzeichen
Ford, die Clubszene und die Capri-Community feiern das 50. Jubiläum des Sportcoupés bei Ausstellungen, Messen und Klassiker-Rallyes
Filmaufnahmen SWR 3 Auto-Ikonen: Ford Capri, das Kultcoupé aus Köln. Ausstrahlung war am 27.12.2020
[Text: Frank Lehmann]
- Dieter Johannes & Marc Keiterling
Für die Fernseh-Sendereihe „Hierzuland“ in der SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz stellte Dieter Johannes alle Capri auf den Hof, die an diesem Tag gerade greifbar waren.
„Hierzuland“ ist eine seit mehr als 22 Jahren täglich im SWR-Fernsehen ausgestrahlte Sendereihe innerhalb der Landesschau Rheinland-Pfalz. Die jeweiligen Sendungen sind sechs bis sieben Minuten lang. In jeder Episode wird ein Ort in Rheinland-Pfalz kurz porträtiert. Meist wird dabei auf außergewöhnliche Einwohner, spezielle Gruppen und Vereine des Ortes eingegangen.
Autorin Stefanie Fink nahm im September letzten Jahres die Brunnenstraße in Oberscheidweiler ins Visier. Der Ort liegt im Landkreis Bernkastel-Wittlich in der Südeifel. Die Gemeinde thront auf einem Höhenzug zwischen zwei Bachtälern und ist von viel Wald und Natur umgeben. Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt und bei Touristen beliebt.
Nur 180 Menschen leben in Oberscheidweiler, von den Bewohnern liebevoll „Owerschepa“ genannt. Da ist die Anzahl der Straßen naturgemäß überschaubar. Die Brunnenstraße, die, leicht ansteigend, den Ort nach Nordwesten begrenzt, beherbergt neben Privathäusern, Kirche und Bürgerhaus auch ein paar Gewerbebetriebe.
Für die Farbtupfer sorgen unter anderem die Kräutergärtnerei von Julia Moll, die trecker-verliebte Familie Hayer und die Capri-Garage von CCD-Mitglied Dieter Johannes. Sie alle waren im „Hierzuland“ am 2. Oktober 2020 zu sehen.
Erneut rückten Capri in den Blickwinkel eines Fernsehteams.
Dieter Johannes: „An einem schönen sommerlichen Tag besuchte mich eine noch schönere Autorin des SWR. Wie sich herausstellte hatte sie die Absicht, über die Farbenpracht in der Brunnenstraße, in der ich wohne, einen Film zu drehen. Da wir ein kleines Dorf sind, war ich natürlich sofort dabei. Es lohnt sich, den gesamten Beitrag anzuschauen, denn neben den Capri finden sich auch Traktoren, ein Metallverarbeitungsbetrieb und meine Lieblingsnachbarin mit ihrem Kräutergartengeschäft in diesem Beitrag.
Am Tag der Aufnahmen haben wir natürlich alle greifbaren Capri bei mir auf dem Hof aufgereiht. Zum farbigen Thema passend sollte natürlich ein rotes Auto gefahren werden. Da ich nicht jeden Tag interviewt werde, stellte ich mich auch dementsprechend an. Wer sich den Beitrag anschaut sollte nicht glauben, dass die Dreharbeiten über eine Stunde dauerten. Dafür war der Ausklang mit dem gesamten Fernsehteam umso entspannter.“
Dieter Johannes in seiner Capri-Garage.
Der komplette Beitrag ist über die Homepage der SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz unter hier abrufbar. Wer nur unser Clubmitglied Dieter sehen möchte, findet die gekürzte Fassung hier.
Der rote Breitbau-Capri sorgte für einen Farbtupfer in der Brunnenstraße zu Oberscheidweiler.
[Text: Dieter Johannes & Marc Keiterling - Fotos: Kirsten Schmidt]
- Andreas Bergreen
„2.494 plus Rot plus Scheune“ war ein Beitrag in der Capri aktuell 2/2020 überschrieben. Dazu war eine Grafik mit den verschiedenen Schlüsselnummern mit Stichtag 1. Januar 2019 zu finden. CCD-Mitglied Andreas Bergreen hat sich die Zahlen noch einmal genau angeschaut und eine damals übersehene Nummer entdeckt.
Da mich interessiert hat, wie sich der Bestand im Laufe des Jahres 2019 verändert hat, habe auch ich mir die Zahlen zum 1. Januar 2020 auf der Seite des Kraftfahrt-Bundesamt angeschaut. Die Gesamtzahl lautet: 2.877. Da ich mir den enormen Zuwachs im Vergleich zur genannten Zahl in der Aktuell nicht so recht erklären konnte, habe ich alle Schlüsselnummern einzeln abgeglichen. Dabei habe ich festgestellt, dass in der Auflistung in der Aktuell 2/2020 eine Schlüsselnummer komplett fehlt und zwar die 0928/535.
Es handelt sich hierbei um den III-er, 2 Liter, 4 Zylinder und 101 PS. Dies war 1989 übrigens mein erster Capri. Diese Schlüsselnummer hatte am 1. Januar 2019 einen Bestand von 328. Damit steigt die Zahl auf 2.822 Capri.Damit passt mein Vergleich mit den Zahlen vom 1. Januar 2020 dann auch: Die Gesamtzahl hat sich in diesem Jahr um 55 erhöht. Ein schönes Zeichen, wie ich finde.
Mein aktueller Capri wird übrigens leider nie in der Statistik auftauchen. Aufgrund von weitreichenden Umbauten wurde die Schlüsselnummer zu 3 bei mir nämlich genullt. Neben den fehlenden roten 07-er Kennzeichen wäre auch interessant, wie viele andere Capri keine Schlüsselnummer zu 3 mehr haben.
Wie bereits im letzten Jahr berichtet, umfasst die Zahl von 2.822 Capri ausschließlich die regulär zugelassenen Autos. Fahrzeuge, die mit der 07-er Sammelnummer bewegt werden, tauchen hier ebenso wenig auf, wie alle jene „Schätze“ oder „Schrottis“, die in Scheunen, Hallen, Garagen oder gar unter Hecken und Büschen vor sich hindösen. Wie hoch die Dunkelziffer aller noch vorhandenen Capri ist: Wer will das abschätzen?
Das Kraftfahrt-Bundesamt veröffentlicht jährlich eine Auswertung der Bestandszahlen der Kraftfahrzeuge. Diese findet sich im Netz hier.
Die Datei mit dem Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Herstellern und Typen ist im Netz hier zu finden. Ford (D) taucht dort unter zwei verschiedenen Herstellerschlüsselnummern (0928 und 1005) auf.
Worte in eigener Sache
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zur Qualität der Capri aktuell insgesamt loswerden. Ich empfinde die Zeitschrift seit Einstieg des aktuellen Redakteurs als sehr professionell, informativ, spannend und freue mich auf jede Ausgabe. Bitte genauso weitermachen!
[Text: Andreas Bergreen - Foto: Marc Keiterling]
- Marc Keiterling
Der Nachbau eines Zakspeed Turbo-Capri aus der DRM-Saison 1978 mit H-Zulassung.
Diese Geschichte begann im Mai dieses Jahres mit einer Anfrage. Diese wurde von einer Nürnberger Karosseriebaufirma an unseren Ersatzteilmann, 2. Vorsitzender Wolfgang Stein gerichtet. Gesucht wurden eine Heckscheibendichtung und eine Kofferraumdichtung für einen III-er. Nach kurzer Korrespondenz war der Handel perfekt, zur Information schickte die Firma ein paar Fotos des Capri, versehen mit dem Hinweis, dass es sich um das ehemalige Auto von Hans Heyer handele.
Hans Heyer? Schnappatmung!
Kurze Schnappatmung beim ersten flüchtigen Betrachten der Bilder. Das wird doch nicht ein Zakspeed-Turbo von 1978/79 sein, mit dem der uns allen wohlbekannte Rennfahrer damals sein Capri-Comeback in der Deutschen Rennsportmeisterschaft feierte? Nein, das lässt sich schnell erkennen. Nicht zuletzt angesichts der Straßenzulassung. Aber was ist das für ein Auto? Ein optisch sehr aufwändig gemachter Wagen in dem bekannten „Mampe-Design“, der dem großen Vorbild aus der Motorenschmiede in Niederzissen tatsächlich unheimlich nahekommt.
Klar, dass wir da nachhaken. Wolfgang informiert mich, schickt mir die Bilder und ich kontaktiere die fränkische Karosseriebaufirma mit der Bitte, um einen Kontakt zum Besitzer. Der meldet sich schnell.
Mario Gehring bezeichnet sich selbst als „Liebhaber aufgemotzter Schlitten der 80er“. Über die Entstehung dieses Fahrzeugs kann er fast nichts sagen: „Ich habe den Capri erst Anfang des Jahres gekauft und kann leider über die Geschichte des Autos wenig sagen. Der Umbau wurde sicherlich schon vor Jahrzehnten gemacht, höchstwahrscheinlich in den 80er Jahren.“
Was die Bilder nicht verraten, verrät Gehring: „Es handelt sich um einen 2,8 Liter-Motor mit Eichberg-Turbolader und einer eingetragenen Leistung von 154 Kilowatt gleich 209 PS. Als Höchstgeschwindigkeit sind 220 km/h notiert. Eingetragen sind außerdem die Zakspeed-Verbreiterungen und -Spoiler sowie Überrollbügel, Hosenträgergurte, das Raid-Lenkrad und die Supersprint Auspuffanlage.“
Dass ein solches Verkaufsangebot ins Auge fällt, versteht sich von selbst. Warum er darauf sofort „steil ging“, erklärt Mario Gehring so: „Ich hatte als Kind ein Auto für meine Carrera-Bahn in genau diesem Design. Und als ich den Capri dann ´in echt´ zum Verkauf sah, musste ich einfach zuschlagen.
Das Auto von der Carrera-Bahn
Dieser Mampe-Capri war als Kind mein absolutes Lieblingsrennauto und ich hätte nie gedacht, dass es ein Fahrzeug mit Straßenzulassung - und auch noch H-Kennzeichen - tatsächlich mal zu kaufen gibt.“ Ein „Zak“ also für die Straße, ein Wahnsinn!
An diesem Capri hätte sicherlich auch jener Mann seinen Spaß, dessen Name auf der Fahrertür zu sehen ist. Hans Heyer gehörte ab den späten 60er Jahren zu jenen verwegenen Gasfüßen, die über die Rennpisten der Welt jagten. Der gebürtige Mönchengladbacher gewann 1968 die Deutsche Meisterschaft und die Europameisterschaft der Formel K. Nachdem er 1970 mit einem Hattrick zum dritten Mal den deutschen und europäischen Formel-K-Meistertitel errungen hatte, verlieh ihm der Bundespräsident das Silberne Lorbeerblatt. 1971 sicherte sich Heyer zum vierten Mal in Folge den Formel-K-Doppelerfolg.
Der Mann zu diesem Auto
In der Deutschen Rennsportmeisterschaft fuhr er den Capri I, seine drei Titel in der DRM gewann er jedoch mit anderen Autos. 1975 und 1976 für das Team Zakspeed auf dem Escort und 1980 für GS-Tuning auf einem Lancia Beta Montecarlo Turbo. Dazwischen, eben 1978/79, gehörte er zu den Tretern des Zakspeed-Turbo-Capri III.
Zwischen 1972 und 1986 nahm Heyer auch zwölfmal am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil, fiel aber jedes Mal aus.
Lieblingsrennauto des kleinen Mario auf der Carrera-Bahn.
Beeindruckend aus allen Blickwinkeln. Blinker und Kennzeichen mussten vorn integriert werden.
Beim Großen Preis von Deutschland 1977 startete er zum ersten und einzigen Mal in einem Formel-1-Rennen. Mit seinem ATS-Penske hatte er sich zwar nicht qualifizieren können, nahm aber dennoch am Rennen teil. Dies galt aber nicht als offizieller Start. Mit einem Defekt am Schaltgestänge schied er allerdings bereits nach neun Runden aus. Das Kuriosum: Heyer erreichte in einem Rennen ein DNQ, DNS, DNF und DSQ. Zu deutsch: Er qualifizierte sich nicht, er startete nicht offiziell, er beendete das Rennen nicht und er wurde disqualifiziert. Bisher ist er der einzige Fahrer, dem dies widerfahren ist.
Am Nürburgring entdeckten wir im Rahmen unserer dortigen alljährlichen Mitgliedertreffen auch schon einmal einen Herrn mit Tirolerhut. Und tatsächlich, es war der wohl berühmteste Träger dieser Kopfbedeckung außerhalb Österreichs: eben Hans Heyer persönlich.
In der Capri aktuell 2/2017 erinnerte sich Thomas Ammerschläger, ab den frühen 70er Jahren technischer Leiter der Ford-Motorsportabteilung, an einige Begebenheiten mit Heyer: „Er war 1977 mit dem Zakspeed-Escort noch ohne Turbo-Aufladung unterwegs. Ich erinnere mich, dass er auf dem Norisring von den BMW´s geradezu zerfleddert wurde. Da war allen Beteiligten klar, dass ein Turbo her muss. Mir war außerdem bewusst, dass der eckige Escort dafür nicht das geeignete Auto war.“ 1978 erteilte der amtierende Ford-Vorstand Ammerschläger den Auftrag zur Entwicklung eines Turbo-Capri im Zusammenarbeit mit Erich Zakowski.
Erst spät in der Saison 1978 war das Auto einsatzbereit. Hans Heyer schwärmte: „Das ist ein wunderschönes Auto. Mit einer 50/50 Gewichtsverteilung hat es ein sehr gutes Handling, es ist pro Runde sechs Sekunden schneller als der Escort. Man fährt überall etwa 30 Stundenkilometer schneller in die Kurven.“ Anderen Quellen zufolge soll er sich außerdem über sich selbst geärgert haben. „Verdammt! Das Auto kann noch viel mehr. Ich war schon wieder zu langsam“, habe der Mann während des Testens einmal geflucht. „Ja, das stimmt. Heyer musste sich erst trauen, an die Grenze zu fahren, sie auszuloten. Der gewaltige Abtrieb machte enorm hohe Kurvengeschwindigkeiten bei gleichzeitig kürzeren Bremswegen möglich“, bestätigt Ammerschläger.
[Text: Marc Keiterling - Fotos: Mario Gehring & Archiv]
- Wolfgang Stein
Ankunft von Wolfgang Steins Sanierungsobjekt bei Capri-Restaurator Tilo Rögelein.
„Mit dem Wunsch, meinen seit rund 30 Jahren abgestellten I-er, einen 2000 GT XLR in der Farbe Hellgrün 67, wieder zu reaktivieren, endete der Bericht über dieses Auto hier. Jetzt folgt nun die Fortsetzung.
Grundsätzlich schraube ich ja gerne an Autos. Sollte ich mir also diese Arbeit einer Komplett-Restauration vornehmen? Schätzungsweise drei bis fünf Jahre an dem Ding nebenher arbeiten? Ich entschied mich, in dieser Zeit lieber Capri zu fahren - mit meinem 2.8i - und meinen Aufgaben als Ersatzteilbeauftragter des CCD nachzugehen.
Ich hatte mir im Laufe der letzten 25 Jahre sehr viele neue Ersatzteile (Blech und Technik) für die mal anstehende Restaurierung zugelegt. Eine Basis war daher vorhanden und so befragte ich meinen Wunsch-Restaurator, Tilo Rögelein, auf der diesjährigen Oldtimermesse in Stuttgart Ende Februar nach einem passenden Zeitpunkt. Dieser war dann im Mai gekommen.
Mit meinem CCD-Freund Joachim von Alten habe ich das Auto am Stellplatz ´aufgeweckt´ und drei platte Reifen mit ausreichend Luft befüllt. Dann haben wir das gute Stück aus dem Schatten in die Sonne gerollt, den Wagen ans Abschleppseil angehängt und in die nur circa 700 Meter entfernte Garage an meinem Haus geschleppt. Dort wurde ein anderen Satz Räder montiert und die vorderen Sitze sowie die Rücksitzbank demontiert, die bei einem befreundeten Sattler aufgearbeitet werden.
Das Heck - weg. Tilo Rögelein baut Wolfgang Steins Capri konsequent neu auf. Glücklich kann sein, wer die originalen Bleche besitzt - und die Farbe trifft. Es wird wieder Hellgrün 67.
Am 19. Mai war es dann soweit. Der Capri wurde auf den schon am Vortag ausgeliehenen Anhänger gezogen und verzurrt und los ging die Reise ins schwäbische Erligheim. Dort wurden wir schon erwartet. Sowohl von der Familie Rögelein als auch vom Fernsehteam des SWR. Den großen Bericht dazu findet ihr auch hier.
Die Inaugenscheinnahme durch Tilo von oben und unten erbrachte erwartungsgemäß das von mir schon vorab erwartete Ergebnis: Totaloperation! Es wurde vereinbart, dass Fahrzeug komplett zu demontieren. Die Rohkarosse sollte anschließend ohne jegliche Anbauteile mit Trockeneis gestrahlt werden, um danach alle Rostschäden in vollem Umfang erkennen zu können.
Viel ließ das Trockeneis nicht übrig
Nach dem Trockeneisstrahlen besuchte ich Mitte Juni die ´Restkarosserie´, die zwischenzeitlich auf ein Rollgestell montiert worden war, um jetzt den Umfang der Schweißarbeiten festzulegen.
Mir war vorher schon klar, dass der Rost ganze Arbeit geleistet hatte, aber ganz so heftig hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt. So waren beispielsweise Teile der Radläufe hinten, der A-Säule unten oder die Windleitblechecken rechts und links nicht oder fast nicht mehr vorhanden. Ich schätze, noch vor einigen Jahren hätte man viele Capri bei einem vergleichbaren Schadensbild schlicht entsorgt. Aber nun ist 2020 und ich habe es mir auch in den Kopf gesetzt, dieses Auto nach dem Kauf anno 1990 endlich auch mal zu fahren.
So wurde festgelegt, dass die nun aus meinem Keller mitgebrachten Original-Blechteile wie A-Säule links und rechts, Innen- und Außenschweller links und rechts, Querträger vorne zweiteilig, Frontschürze, Seitenwände links und rechts und Abschlussblech hier gute Verwendung finden werden.
Wiederauferstehung eines Capri
Beim nächsten Besuch, der vier Wochen später stattfand, wurden von mir weitere Ersatzteile angeliefert und ich konnte schon die ersten Fortschritte bei den Karosseriearbeiten erkennen. Die Schweller, die A-Säulen und das innere Windleitblech waren bereits erneuert. Wenige Wochen später war auch schon der Frontbereich des Capri mit Frontschürze, und allem, was dazu gehört, wieder hergestellt.
Auch habe ich mit Tilo die nächsten Schritte abgestimmt. Es stand eine Entscheidung hinsichtlich der Türen und des Kofferraumdeckels an. Da sich nach dem Entrosten nur kleine und überschaubare Schäden offenbarten, habe ich entschieden, diese drei Teile am Auto zu lassen und daher wurden sie fachgerecht instandgesetzt.
Nun stand eine ´nachschubbedingte´ Pause an, da die in England bestellten äußeren Radhaushälften erst Ende September verfügbar waren.
Die nächste Verabredung in Erligheim nach dieser Schaffenspause stand am 7. Oktober im Kalender. Auch hier waren schon wieder deutliche Fortschritte zu sehen. Seitenwände und Abschlussblech waren eingepasst und vorab nur geheftet, da ein passgenaues Einschweißen ja erst nach den äußeren Radhaushälften möglich ist. Auch die Seitenwände, das Abschlussblech und das Dach waren mittlerweile blank geschliffen. Beim Dach hatten wir uns nach Abwägen von Erhalten oder Erneuern doch entschlossen, das alte Vinyldach zu entfernen und gegen ein neues zu ersetzen. Im Falle einer späteren Beschädigung durch endgültige Aushärtung und dem darauffolgenden Einreißen an einem jetzt komplett neu lackierten Fahrzeug wahrscheinlich die richtige Entscheidung.
Nun ging es munter weiter. Es kam auch schon das für meinen Geschmack richtig geile Hellgrün 67 zum Einsatz. Folgende Teile wurden vor dem Einschweißen innen ´vorlackiert´: Seitenwände links und rechts, das innere Windleitblech sowie das sogenannte `Lüftungsblech`unterhalb der Heckscheibe. Danach wurde der Heckbereich zügig mit den gelieferten Blechteilen fertiggestellt und dann ging es weiter mit dem Einpassen von Kotflügel und Türen. Letztendlich konnten die Kotflügel fix verschweißt werden.
Anfang November bekam ich dann schon Eindrücke von einem ´Silberpfeil´. Die farblose Karosserie wurde mit verchromten Anbau- und Zierteilen versehen, um alle nicht vorhandenen Montagelöcher für Vinyldach-Abschlußleisten, Zierleisten am Heck und seitlich, Embleme und anderes zu bohren. Ebenso fiel die Entscheidung für eine zeitgenössische verchromte Stabantenne, die - wie mal original - am rechten Kotflügel positioniert wurde.
Der gesamte Fahrzeugunterboden ist gereinigt worden, wurde von kleinen Anrostungen befreit sowie natürlich sauber grundiert.
Im nächsten Schritt ist nun der Lackierer gefragt. Und was macht eigentlich die Innenausstattung? Antworten gibt es in der nächsten Fortsetzung.“
„Silberpfeil“ mit Zierleisten.
[Text: Wolfgang Stein - Fotos: Caroline Rögelein & Wolfgang Stein]
- Guido Heisner, Frank Lehmann, Walter Winkler, Wolfgang Stein, Gregor Reininger
Die Aufnahmen zur Capri-Folge der SWR-Fernsehserie „Auto-Ikonen“
In der Zeit zwischen Mai und Juli dieses Jahres war der Südwestrundfunk (SWR) landauf und landab dem Capri auf der Spur, wie bereits in den vergangenen beiden Ausgaben der Aktuell berichtet. Der Film über unser Lieblingsauto aus der Serie „Auto-Ikonen“ wird am Sonntag, 27. Dezember, ab 16.30 Uhr im SWR-Fernsehen ausgestrahlt. Alle Mitwirkenden wurden um Beiträge zu den Dreharbeiten gebeten.
Über den Drehort Gelsenkirchen berichtet Guido Heisner und findet: „Wir haben den Dreh raus“. Fotos von Malte Hallwachs, Frank Lehmann, Marc Keiterling und Guido Heisner.
Am 22. und 23. Mai hatte der Capri Club Westerholt (CCW) den Südwestrundfunk (SWR) in der heimischen „Schrauberbude“ in Gelsenkirchen-Bismarck für Dreharbeiten zu einer Dokumentation über den Ford Capri zu Gast. Aber nicht nur das Fahrzeug in seinen unterschiedlichen Baureihen und technischen Besonderheiten sollte im Mittelpunkt der Dokumentation stehen, sondern auch die Fahrer und ihre persönliche Verbindung zu ihrem Fahrzeug und wie sie sprichwörtlich „auf den Capri gekommen“ sind.
Doch wie kam das Team vom SWR um Redakteur Thorsten Link nun gerade auf uns Ruhrpottler? Der Capri Club Deutschland (CCD) hatte eine Anfrage erhalten, man würde für Dreharbeiten eine aussagekräftige Location suchen, in der auch ein aktives Vereinsleben inklusive Hege und Pflege an Fahrzeugen zu sehen wäre. Und da hatten die verantwortlichen Leute vom CCD - wie „Wickie“ - die zündende Idee, bei uns im Club anzufragen ob wir uns vorstellen könnten, für die Dreharbeiten zur Verfügung zu stehen. Da brauchte Dirk - unser „Vorturner“ - nicht lange zu fragen. Na klar doch!
Warum ein „Porno-Capri“?
Die Anfrage wurde natürlich noch vor Beginn der unsäglichen Corona-Zeit gestellt, und als der Drehtermin näher kam, bestand ein Restrisiko, dass das Ganze doch noch verschoben werden müsste. War dann aber doch nicht der Fall. Unter Beachtung entsprechender Abstandsregeln wurde das Projekt am 22. Mai mit einer ausgiebigen Begehung unseres Geländes nebst Werkstatt und Clubraum begonnen. Das TV-Team um Thorsten Link zeigte sich begeistert und so wurde gleich losgelegt.
Erster Hauptdarsteller wurde Arthur Porfetye, der in seinem weißen I-er 1700 GT ausgiebig Rede und Antwort stehen musste und sich vor allem der Frage stellte, warum er denn einen „Porno-Capri“ fahren würde? Letzteres ist dem Umstand geschuldet, dass der Vorbesitzer den Wageninnenraum mit reichlich Plüsch, Teppich und Elektroinstallationen versah und die Motorhaube mit einem fein gezeichneten Mantra verziert ist.
Danach wurde am ebenfalls weißen I-er der 1500-er V4-Motor wiederbelebt. Dies gestaltete sich zunächst etwas schwierig, aber mit ein wenig Gehirnschmalz war dann auch der fehlende Verteilerfinger wieder da, wo er hingehört. Der Motor dankte es uns mit ausgezeichneter Startleistung und das Projekt kann weiter voranschreiten.
Drucksache: TurboMay und Werksturbo
Nun stand als Nächstes die Geschichte des Turbo auf dem Drehplan, genauer die Unterschiede zwischen einem I-er TurboMay und einem III-er Werksturbo. Hierzu begann das Team zunächst Frank Lehmann vom CCD zu befragen, der für das Fernsehen aus Euskirchen angereist war. Mit dem gewohnt tiefgründigen Wissen um sein Fahrzeug und dem der Abstammung entsprechenden norddeutschen Humor zog er Autor Thorsten Link in seinen Bann: „Was Vaddern nicht kauft, muss der Sohn beizeiten nachholen“.
Der sehr originale III-er von Andreas Berger wird bei der Einfahrt in die Halle des Capri Club Westerholt aufgenommen. Gerd Niederberger und seine Söhne erinnern sich an den Capri als Familienauto anno 1969.
Thorsten Link fertigt Detailbilder am Werksturbo. Tim und Jana Willenweber - Vater und Tochter im Capri-Fieber - berichten von ihrer gemeinsamen Leidenschaft.
Auch Fahrszenen mit der Capri-Kolonne werden gedreht. Der orange-gelbe Capri ´73 von Markus Schulte Rebbelmund wurde zuvor kameragerecht entpackt.
Nicht minder begeistert zeigte sich die Crew von der Technik des Werksturbos von CCW-Mann Dirk Trapka und wie ihm der Wagen förmlich ins Gesicht sprang. Tja, manchmal lohnt es sich, von einem eingefahrenen Weg abzuweichen.
Der zweite Drehtag begann mit ein paar weiteren externen Fahrern, mit ihren Capri und den dahinter stehenden Geschichten. So war Gerd Niederberger mit seinen Söhnen aus Krefeld gekommen. Außerdem Jana und Tim Willenweber aus dem Westerwald. „Familienangelegenheiten“ wurden in Szene gesetzt.
Nächster Hauptdarsteller vom CCW war Markus Schulte Rebbelmund alias „Christo“, der seinen orange-gelben Renner, Typ Capri 73, aus dem Container kameragerecht entpacken durfte. Daran schloss sich eine Einfahrtsszene von Andreas Berger mit seinem III-er 2.0 GL in die Schrauberhalle an.
Das Finale des zweiten Drehtags führte uns mit acht Capri aller drei Baureihen aufs Land, um hier noch Fahrszenen in Kolonne einzufangen. Diese wurden mit verschiedenen Einstellungen am Boden und auch mittels Drohneneinsatz aus der Höhe gedreht. Nach mehreren Umläufen und dem zusätzlichen Einsatz von Kleinstkameras an und in dem einen oder anderen Fahrzeug konnte auch der zweite Drehtag zur Zufriedenheit des Drehteams vom SWR und unserer aller Freude abgeschlossen werden. Wie viele Szenen sich am Ende von unserem Set schließlich in der 45-minütigen Dokumentation wiederfinden werden, bleibt abzuwarten. Aber eines ist klar: „Dat war töffte!“
Der Fingerzeig von CCW-„Vorturner“ Dirk Zentara macht es deutlich: Der Südwestrundfunk war in Gelsenkirchen-Bismarck zu Gast. Und alle Beteiligten hatten großen Spaß an den beiden Tagen mit dem Fernsehteam.
Über die Drehorte Gelsenkirchen und Wollersheim berichten Frank Lehmann und Walter Winkler. Fotos von Malte Hallwachs, Marc Keiterling, Frank Lehmann und Walter Winkler.
Die Geschichte begann für mich Mitte Februar, als ich meinen TurboMay - gerade zurück von der Bremen Classic Motorshow - in Wollersheim bei meinem Clubkollegen Walter Winkler nachbereitete. Dort erreichte mich die Anfrage Thorsten Links vom SWR, auf Unterstützung der Serie „Auto-Ikonen“. Nach kurzer Abstimmung innerhalb des Vorstandes sagte ich dann telefonisch unsere Unterstützung zu. Ich vereinbarte mit Aktuell-Redakteur Marc Keiterling, die weitere Zuarbeit mit dem Filmteam zu koordinieren. Hier nun Walters und meine Erlebnisse an drei von 16 Drehtagen.
Gelsenkirchen, Freitag, 22. Mai. Nach einer gründlichen Autoreinigungsaktion am Tag zuvor startete ich von Euskirchen nach Gelsenkirchen zum Ahlmannshof, wo der Capri Club Westerholt seine Halle unterhält. Ich freute mich natürlich sehr, nach dem Lockdown der Corona-Pandemie endlich einmal wieder bekannte Gesichter zu treffen und über unser Hobby zu philosophieren. Die rund 90-minütige Fahrt verlief problemlos und ich wurde von den Kollegen aus Westerholt sowie dem Filmteam, bestehend aus Autor Thorsten Link, dem Kameramann Malte Hallwachs und Tontechniker Stephen Breitling, begrüßt. Dann wurde eine Kurzabstimmung des Turbo-Themas durch Thorsten mit Dirk Trapka (Besitzer eines Werksturbos) und mir durchgeführt.
Es folgten kleine Fahraufnahmen auf dem Gelände und dann die Gegenüberstellung der zwei Turbos mit Gesprächen über unsere zwei „aufgeladenen“ Capri. Nach Beendigung des Drehtages ging es zum gemütlichen Teil des Tages über. Es versorgte der vereinseigene „Marketendertrupp“ uns alle noch mit Grillgut und Drinks. Es war wieder einmal sehr schön bei den Westerholtern, vielen Dank dafür.
Wochenende in Wollersheim
Wollersheim, Samstag, 20. Juni. Der Tag vor den Filmaufnahmen an diesem Samstag war wieder gekennzeichnet von einer gründlichen Reinigung aller Capri (ich meine, es waren insgesamt sieben an der Zahl) durch Walter und mich. Walters Frau Regina pflegte den Innenhof. Was für ein Aufwand einmal wieder für unsere Lieblingsautos. Ganz nach dem Spruch „Klagt nicht - kämpft“!
Am nächsten Morgen ging es ganz früh los. Marc Keiterling war ebenfalls mit einem Capri eingetroffen, diesen besitzt er seit 33 Jahren. Thema des Tages war es, „Langzeitbeziehungen“ - 44 Jahre Walters Turbo und 33 Jahre Marcs III-er - darzustellen. Das Filmteam inspizierte den Drehort und war sofort begeistert. Letzte Fragen wurden geklärt und dabei Vorschläge in Lösungen verwandelt.
Dreieinhalb Stunden Fahrszenen
Der Drehort in Wollersheim wurde großräumig abgesperrt und durch einen Sicherheitsdienst (war ich an dem Tag) bewacht. Bei sehr schönem Wetter konnten wir im internen „Winkler-Restaurant“ Kaffee und gekühlte Getränke frei genießen.
Als Erstes wurden die Fahraufnahmen in der wunderschönen Eifel mit Walters blau-weißem Turbo und Marcs III-er gemacht. Dies war eine sehr zeitaufwendige Sache. Das Filmteam verpasste den Capri immer wieder kleine Kameras an den verschiedensten Stellen. Die große Kamera wurde an drei verschiedenen Standorten der Fahrstrecke aufgebaut. Nach dreieinhalb Stunden waren die Fahraufnahmen im Kasten. Wir alle freuten uns dann auf den von Regina zubereiteten „Strammen Max“.
Auf insgesamt sieben Capris trifft das SWR-Fernsehteam in Wollersheim. Kameras werden für atmosphärisch dichte Aufnahmen an verschiedenen Stellen der Autos montiert.
Malte Hallwachs und Thorsten Link (linkes Bild) lassen die Kamera einmal an den stehenden Coupés vorbeifahren. Dazu rücken auch die Innenräume in den Fokus.
„Mit Thorsten am Tisch“: Walter Winkler und Marc Keiterling erklären, wie es zu ihren Langzeitbeziehungen kommt und sprechen generell über ihre Leidenschaft. Material für allein 30 Minuten - mindestens.
Und weiter ging es gestärkt mit „Klappe und Action“ im Innenbereich des Winkler´schen Hofes. Die Capri wurden in verschiedenste Positionen gestellt. Die sehr schön scheinende Sonne an diesem Tag machte es jedoch Kameramann Malte nicht leicht. Selbst der von Regina so schön dekorierte Innenhof wurde ein wenig verändert. „Kann das Grünzeug (eine Pflanze) dorthin?“, war etwa eine Frage von Malte. Aber bis in den Spätnachmittag waren auch diese Aufnahmen im Kasten.
Es folgte noch ein Umbau für ein Interview zu den Langzeitbeziehungen und weiteren Capri der beiden „Hauptdarsteller“ dieses Tages. Am runden Tisch gaben Walter und Marc Auskunft. Dabei spielten auch Walters „Goldjunge“, sein erst kürzlich erworbener Mako sowie Marcs Autos aus allen drei Baureihen eine Rolle.
Den Abend ließen wir alle zusammen beim Italiener mit sehr schönen interessanten Gesprächen ausklingen.
Drohne gegen Turbo chancenlos
Wollersheim, Sonntag, 21. Juni. Und wieder ganz nach dem Spruch „der frühe Vogel fängt den Wurm“ ab nach Wollersheim zu unserem letzten Drehtag. Erstes Thema am Sonntagmorgen waren Fahraufnahmen unter Drohneneinsatz mit einem 2000 XLR Automatik. Dieser Traum-Capri – der besagte „Goldjunge“ - hat nur 18.500 originale Kilometer auf der Uhr. Gesamtzustand besser als 1970 vom Band gelaufen. Wieder ein wunderschöner Morgen und der Capri wurde gekonnt in Szene gesetzt. „Die Drohne liefert klasse Aufnahmen“, so die Meldung von Kamera-Spezialist Malte an Autor Thorsten.
Nächstes Vorhaben des Tages waren die geplanten Fahraufnahmen mit meinem TurboMay. Also dann den May gemütlich zum geplanten Treffpunkt gesteuert, damit er auch so langsam auf Temperatur kam. Auf einem Parkplatz wurde er dann vom Filmteam mit Kameras innen und außen bestückt. Und los ging die Fahrt auf Walters und meiner schönen Teststrecke.
Schon bei der ersten Runde konnte die Drohne dem Turbo nach kurzer Zeit nicht mehr folgen. Der Drohnenmann landete die Drohne nach einem zweiten Versuch, obwohl ich doch normal unterwegs war. Es wurde dann noch einige Male an verschiedenen Orten Malte mit der Kamera neu positioniert.
Nach Rückkehr wurde der Innenhof mit Walters Modellen I bis III bestückt und anschließend noch mit der Drohne letzte Aufnahmen gemacht. Damit war der Drohneneinsatz abgeschlossen.
Zum Abschluss der Filmaufnahmen baute das SWR-Team noch sehr aufwendig professionelle Kameraslider im Innenhof auf, um gleitende und schwebend wirkende Kameraaufnahmen zu realisieren.
Nach den zwei Drehtagen in Wollersheim ging es am Abend an das „klar Schiff machen“. Unsere geliebten Capri haben die Filmaufnahmen jedenfalls unbeschadet überstanden.
Das Resümee aus unserer Sicht: Die Filmaufnahmen gingen an allen Tagen problemlos über die Bühne. Dank an die total entspannte Fernsehcrew des SWR, bestehend aus Thorsten, Malte und Stephen. Es war für Walter, Marc und mich eine sehr schöne und hochinteressante Zeit. Alle Drehtage, für mich auch in Bismarck beim CC Westerholt, ein absolutes Highlight nach den ganzen Corona-Absagen. Wir alle fiebern nun der Ausstrahlung entgegen und sind sehr gespannt, was am Ende des Jahres von diesen 16 Drehtagen in den 45 Minuten gezeigt werden wird.
Über den Drehort Erligheim berichtet Wolfgang Stein. Fotos von Caroline Rögelein.
Die Anfrage, mit meinem „Grünen“ (die Geschichte der Restauration begann in der letzten Aktuell und findet in dieser Ausgabe ihre Fortsetzung) bei den Fernsehaufnahmen mitzuwirken, fand ich sofort sehr spannend und reizvoll. Wie die meisten von uns habe ich so etwas vorher noch nie gemacht. So eine Gelegenheit hat man ja nicht alle Tage. Aufgeregt im eigentlichen Sinne war ich nicht, ich habe das so auf mich zukommen lassen. Aber selbstverständlich war ich sehr gespannt, dies einmal aus dieser Perspektive zu erleben. Sonst konsumiert man am Fernseher ja immer nur das fertige Produkt.
Grundsätzlich hatte sich Autor Thorsten Link als einen Aspekt für den Film einen restaurationsbedürftigen Capri gewünscht und wollte etwas zum heiklen Thema der Ersatzteilversorgung einfangen. Das passte hervorragend mit dem Beginn des Wiederaufbaus meines I-ers zusammen, den unser Clubkollege Tilo Rögelein aus Erligheim im Schwabenland erledigen wird.
So wurde also das Auto bei mir daheim in Raisting verladen und los ging die Reise. Zeitgerecht traf ich am Drehort ein. Hier hat sich das Super-Team um Thorsten kurz vorgestellt, natürlich unter Einhaltung der aktuellen Regeln in Zeiten von Corona. Lauter sympathische Jungs, passt. Thorsten und Kameramann Malte gaben Tilo und mir dann eine kurze Einweisung, wie das dann so abläuft und auch die Ankündigung, dass es schon mal vorkommen kann, dass eine Szene zwei- bis dreimal gedreht wird.
Dazu dann noch die Erklärung der Mikrofonverkabelung, denn es waren ja auch von mir Statements, Informationen und Erklärungen gefragt.
Ton läuft, Kamera an und bitte...
Was sollte gedreht werden? Der Einstieg an diesem Ort ist das Abladen des Autos, gefolgt vom Hineinschieben in Tilos Werkstatt. Dann den Capri auf die Hebebühne gepackt, gefolgt von einer Bestandsaufnahme durch Capri-Profi Tilo. Anschließend mein Part zum Thema Ersatzteilversorgung durch den CCD, also mein Job als 2. Vorsitzender und Ersatzteilbeauftragter.
Dann fiel die Klappe, Kamera an, Ton läuft und los. Das Reinschieben des Capri in die Werkstatt haben wir dann gleich dreimal gemacht, einmal mit circa zehn Minuten Pause, da Kamerastandort und Beleuchtung neu gemacht wurden. Die hochsommerlichen Temperaturen sorgten dafür, dass wir da durchaus erwärmt waren.
Dann auf die Bühne mit dem Auto, zunächst noch ohne Luftfahrt. Tilo und ich haben mit der Bestandsaufnahme im stehenden Zustand begonnen. Dann ging es nach oben, hier waren auch zwei Sequenzen dabei, die wir zweimal gemacht haben. Für uns als Darsteller war dabei zu beachten, dass die zuvor gesprochenen Sätze in der Wiederholung möglichst exakt wiederholt werden. Hat gekappt.
Danach hat mit Thorsten dann „vernommen“. Im Interview habe ich geschildert, warum jetzt dieses Fahrzeug restauriert wird und etwas zur Geschichte dieses Wagens erzählt. Auch, dass mein Capri-Freund Joachim von Alten exakt dieses Auto 1971 neu beim Händler gesehen hat, mit der hellgrünen Farbe allerdings so gar nichts anfangen konnte.
Zum Schluss folgte noch das Gespräch über meine Tätigkeit hinsichtlich Ersatzteile im CCD, mit meinem Ersatzteilkatalog in Papierform und einiger Musterteile, zu denen ich dann immer etwas erklärt habe.
Jetzt bin ich natürlich gespannt wie ein Flitzebogen auf das Ergebnis! Also rufe mich bitte am 27. Dezember zwischen 16.30 und 17.15 Uhr niemand an. Und hoffentlich geht die Glotze nicht gerade an diesem Tag kaputt...
Über den Drehort Taunusstein berichtet Gregor Reininger. Fotos von Gregor Reininger.
Mein Sohn Lukas und ich haben ja schon die eine oder andere Berichtserstattung über den Capri mitgemacht, aber es ist immer wieder aufregend und macht viel Spaß. So auch der Drehtag für den SWR.
Als wir im Frühjahr den Anruf über unseren Capri Club Deutschland bekamen, ob wir Interessen hätten, mit unseren beiden Deutsch-Cabrios an einer Fernsehproduktion teilzunehmen, waren wir sofort begeistert. Nach erster Kontaktaufnahme via E-Mail erfolgte kurz darauf ein sehr nettes Telefonat mit Thorsten Link, dem verantwortlichen Redakteur. Schnell war ein Termin im Juli gefunden und wir haben damit begonnen, die gewünschten Unterlagen für den Termin zusammenzustellen.
Als ich Thorsten dann auch die Information zukommen lies, dass mein weißes Cabrio eines der Fahrzeuge des Dreigestirns vom Rosenmontagszug 1972 in Köln gewesen ist, konnten wir noch nicht ahnen, was das bedeuten würde. Thorsten machte sich wohl sofort daran, zu recherchieren, ob von diesem Rosenmontagsumzug Aufnahmen vom verantwortlichen Sender WDR archiviert worden sind. Die positive Antwort des Westdeutschen Rundfunks lautete: Das Material ist vorhanden.
Ein Traumduo, bestehend aus zwei Deutsch-Cabrios: Den RS (rechts) gab es unter etwa 50 Exemplaren tatsächlich nur einmal.
Lukas Reininger am Steuer, Kameras kommen an die Cabrios. Das weiße Exemplar hat eine besondere Geschichte...
...es transportierte den Kölner Prinzen 1972 durch den Rosenmontagszug.
Elektrisiert von WDR-Aufnahmen
Er hat uns nach Überspielung des Films von Köln nach Stuttgart dann ein Bildausschnitt geschickt und sofort waren Lukas und ich elektrisiert, mehr zu sehen. „Mehr dann am Drehtag“ war die Antwort, „es gibt da eine Überraschung für euch. Was wir bis dahin nicht wussten, Thorsten hatte dann tatsächlich den kompletten Mitschnitt des Zuges im Gepäck.
Der vereinbarte Termin rückte immer näher, aber leider auch die Corona-Pandemie. Bis zum Schluss war nicht klar, ob unsere Verabredung überhaupt würde stattfinden können. Die Enttäuschung wäre groß gewesen, wenn alles wegen Corona ins Wasser gefallen wäre. Aber letztlich konnte doch gefilmt werden, der Dreh fand am 7. Juli unter besten Wetterbedingungen statt.
Wir trafen uns wie verabredet bei uns daheim, um den Ablauf zu besprechen. Danach ging es dann zu unserer Halle, um die Gegebenheiten vor Ort zu checken. Das komplette SWR-Team war total nett und cool drauf.
Als dann die Capri in Szene gesetzt und die Sitzgruppe arrangiert war, konnte das Interview mit meinem Sohn und mir beginnen. Nach den üblichen Themen kamen wir dann endlich zum lang ersehnten Punkt, dem „Auftritt“ meines weißen Cabrios beim Rosenmontagsumzug in Köln. Ich wusste bis dato nur, dass er als Fahrzeug des Dreigestirns im Umzug eingestellt war. Im Internet sind davon allerdings keine Bilder zu finden. Jetzt bekamen wir – wie erwähnt - den kompletten Mitschnitt zu sehen. In voller Pracht fuhr er da mit dem „Prinzen“ an Bord durchs Bild.
Einfach toll. Aber halt. Gemäß eines Zeitungsartikels aus dieser Zeit sollte mein Auto der Wagen der „Jungfrau Josi“ gewesen sein. Auf dem Film war aber nur eine weißer Capri zu sehen. Nach mehrfachem Hin- und Herspulen des Films war anhand des Autokennzeichens klar, mein Auto war das des Prinzen. „Skandal, falsche Berichterstattung der Zeitung!“ Der damalige Artikel drehte sich um den auf den Straßenbahnschienen in Köln abgestellten Wagen der Jungfrau. Dieser blockierte für circa 30 Minuten den Straßenbahnverkehr. Wo der Fahrer sich in dieser Zeit aufgehalten hatte, wollte er der Polizei nicht sagen. Und mitten im Bild mein Cabrio - was an dem Autokennzeichen eindeutig zu erkennen war.
Also gleich eine doppelte Überraschung, Josi, so heißt unser Cabrio bei uns (bedingt durch die Annahme, es war das Auto der Jungfrau Josi), ist also doch keine Jungfrau, sondern ein Prinz. Das soll nochmal einer verstehen. Zumal es bereits der zweite Widerspruch war. Verkauft worden ist das Fahrzeug einst als „Auto des Bauern im Rosenmontagszug 1972“. Somit war das gesamte Dreigestirn einmal durchgehechelt.
Zurück zum eigentlichen Thema. Es war einfach genial, unser Auto in dem Film zu sehen. Damit hat uns Thorsten eine große Freude bereitet.
Mittlerweile war auch ein Pilot mit seiner Drohne eingetroffen und es konnten die Fahraufnahmen gemacht werden. Der Sonnengott hatte es wirklich gut gemeint an diesem Tag und so drehten Lukas und ich gefühlt unendlichen Runden damit die Fahraufnahmen im Kasten waren. Kameras an allen erdenklichen Positionen im und am Auto. Zum Abschluss gab es noch schönen Aufnahmen auf einem Bauernhof, den uns nette Leute im Dorf als Drehort spontan zur Verfügung gestellt hatten.
Am späten Nachmittag ging dann ein für alle anstrengender aber schöner Drehtag zu Ende. Es hat einen Riesenspaß gemacht mit der netten Truppe vom SWR und wir sind gespannt auf das Ergebnis. Wir können nur sagen, vielen Dank und jederzeit wieder!
Und übrigens: Josi heißt für uns auch weiterhin Josi. Prinz Bernhard I hin oder her. Den Zeitungsausschnitt von damals findet Ihr hier.
Malte Hallwachs macht das professionell, Lukas Reininger auch eine gute Figur.
Die Tageszeitung in Köln berichtete 1972 über den verbotswidrig geparkten Wagen der „Jungfrau Josi“. Im Rosenmontagszug throhnte aber der Prinz in diesem Capri, wie sich anhand des Kennzeichens K-VZ 888 eindeutig erkennen lässt. „Zeitungs-Ente“! Beim Verkauf wurde dieses Cabrio dann auch noch als Auto des Bauern angepriesen - vollkommene Verwirrung. Gregor Reininger wird seine „Josi“ nicht umtaufen, obwohl es ein „Bernhard“ ist. Das Kölner Dreigestirn bildeten vor 48 Jahren Bernhard Beckers („Prinz Bernhard I“), Adam de Haas („Bauer Adam“) und Josef Kreimers („Jungfrau Josi“). Weiter geht es...
Autor Thorsten Link hat den CCD Anfang November über den Erstausstrahlungstermin informiert und uns dabei noch einige nette Zeilen zukommen lassen.
Ich möchte mich bei Euch allen noch einmal sehr herzlich bedanken. Ich bin überzeugt: es ist wieder ein schöner Film geworden. Das haben wir in erster Linie Euch zu verdanken. Eurem Mitwirken, Eurer Begeisterung, Eurer Unterstützung. Ich habe nicht nur den Capri kennen- und schätzen gelernt, sondern auch und vor allem die Menschen dazu. Seid gewiss, ich darf mir mit 30 Jahren Filmerfahrung das Urteil erlauben: die Capri-Szene ist eine herausragende.
Natürlich hätten wir für solche Filme gerne noch mehr Sendezeit, obwohl 45 Minuten schon ein ziemlicher Brocken sind. Das erfordert zwangsläufig auch den Mut zur Lücke. Nicht alles, was wir gedreht haben, konnten wir berücksichtigen, das ist allerdings ganz normal, denn letzten Endes entsteht die finale Story immer erst im Schnitt. Aber wir haben fast alles untergebracht, ohne dass der Film dadurch kleinteilig wird. Das ist mir besonders wichtig. Ich hoffe, es wird Euch gefallen. Es hat uns, dem SWR Team, sehr viel Spaß gemacht. Bleibt gesund!
An diesem Schnittplatz machte Autor Thorsten Link aus mehr als 20 Stunden Rohmaterial einen 45-minütigen Film.
[Texte: Guido Heisner, Frank Lehmann, Walter Winkler, Wolfgang Stein & Gregor Reininger
Fotos: Malte Hallwachs, Frank Lehmann, Walter Winkler, Marc Keiterling, Guido Heisner, Caroline Rögelein & Gregor Reininger]