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Sonntag, 28. April, 08:00 - 17:00 2. Ford Capri Tagestreffen in Bad Segeberg |
Freitag, 3. Mai - Ganztägig 19. ADAC Hockenheim Historic | Das Jim Clark Revival |
Samstag, 4. Mai, 10:00 - 16:00 Teilemarkt des Capri Club Free Drivers (Schweiz) |
Samstag, 4. Mai, 10:00 - 16:00 4. Ford Capri Teilemarkt CC Westerholt |
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Korporativclub im ADAC
- Susann Hennrich
Nach nun sieben Jahren sollte es 2017 soweit sein: „Wir müssen nicht, wir brauchen nicht - wir wollen ganz einfach verheiratet sein!“
Das Versprechen, einander in Liebe festzuhalten, gaben wir uns am 26. August. Schon bei der Planung spielte der Capri eine bedeutende Rolle, so tauchte die Frage nach einem Hochzeitsauto gar nicht erst auf.
Zumal unsere Tochter fragte: „Der Capri heiratet aber mit! Gell?“ Somit war auch klar, dass es nach langer Zeit wieder mal eine Capri-Hochzeit im Capri Club Schwaben geben würde. Umrahmt von der Wildberger Schlossruine im Nordschwarzwald, gaben wir uns gemeinsam mit unserer Tochter an einem supersonnigen, 32 Grad warmen Samstagmittag unter strahlend blauem Himmel vor unseren Gästen und natürlich unserem Capri das „Ja-Wort“.
Nach der Trauung mit anschließendem Sektempfang fuhren wir standesgemäß per Kolonne in einen gemütlichen Landgasthof, in dem wir den restlichen Tag mit unseren Gästen und den Oldies verbringen durften. Der kleine Parkplatz direkt vor der Sonnenterrasse war mit den drei Capri ein echter Hingucker und ließ beinahe Treffen-Atmosphäre aufkommen. Die anschließende Hochzeitsreise mussten wir leider ohne Capri antreten.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen Gästen für diesen tollen Tag bedanken. Besonderer Dank geht an unsere Club-Fotografin Tamara Söll und unseren Holzkünstler Sebastian Herz. Wir freuen uns schon auf die nächste Capri-Hochzeit in unserem Club. Potenzial ist ja vorhanden...
Die Optik auf dem Parkplatz am Landgasthof glich beinahe einem kleinen Capri-Treffen.
[Text: Susann Hennrich - Fotos: Tamara Söll]
- Christoph Hänggi
Unser Capri-Kollege Christoph Hänggi aus der Schweiz erlebte im Mai ein Classic-Wochenende, wie es schöner kaum sein kann. Renn-Capri in Spa Francorchamps, viele Capri auf dem Nürburgring. Zeitgleich - hier könnten sich die Veranstalter definitiv besser absprechen- fanden vom 19. bis zum 22. Mai die Spa Classic und die Nürburgring Classic statt. Rund 100 Kilometer voneinander entfernt. Christoph stellte sich nicht die Frage, wohin er reiste. Er nahm sie halt im Doppelpack. Und verfasste für uns diesen schönen Bericht.
„Endlich finden wieder Motorsportanlässe ohne Einschränkungen statt. So haben ich und meine Frau Heidi einige Termine reserviert, unter anderem auch den Besuch des Nürburgring Classic und Spa Classic. Da beide Anlässe dieses Jahr am gleichen Wochenende stattfanden, war der Plan, am Donnerstag zum Nürburgring hochzufahren, Freitagmorgen früh rüber nach Spa Francorchamps und am Abend dann wieder zurück zum Ring. Da Spa und der Nürburgring nur circa 100 Kilometer auseinanderliegen, die Fahrzeit etwa 90 Minuten beträgt, und wir uns auf beiden Strecken relativ gut auskennen, sollte dies machbar sein.
So ging es am Donnerstagmittag auf die Reise, wir haben uns entschieden, ohne Halt auf der französischen Seite über Colmar, Straßburg und weiter über Saarbrücken und Trier zum Nürburgring zu fahren. Da ist der Verkehr in der Regel ruhiger und entspannter. Fahrzeit von uns zu Hause gut fünf-einhalb Stunden. Als wir dann am späteren Nachmittag in der Gegend rund um Trier waren, wurden ständig über das Radio Unwetterwarnungen von Donnerstag bis Samstag ausgegeben. An einigen Orten wurden sogar die Schulen deswegen geschlossen. Die Gegend ist nach der Flutkatastrophe im letzten Jahr besonders sensibilisiert. Da macht man sich natürlich schon Gedanken, ob das alles gut geht. Einige Gewitterzellen waren bereits unterwegs und von weitem sichtbar. Das Thema sollte uns noch das ganze Wochenende begleiten.
Nichtsdestotrotz sind wir einigermaßen verschont geblieben und trafen planmäßig gegen 18 Uhr bei unserem Hotel ,Am Tiergarten‘ mitten im Dorf Nürburg ein. Das Hotel wird von der Familie Schmitz betrieben, deren berühmte Tochter Sabine im letzten Jahr leider viel zu früh verstorben ist. Wir waren schon einmal dort. Ideal gelegen, in zehn Minuten ist man zu Fuß an der Strecke oder im Fahrerlager. Allein das im Hotel integrierte Restaurant ,Pistenklause‘ ist einen Besuch wert. Voll mit Bildern, Sprüchen, Autogrammen, sonstigen Gegenständen aus der langen Geschichte des Nürburgrings.
Das Auto meines Jugendidols
Kurz etwas gegessen und dann ab ins Fahrerlager, am Donnerstag ohne jegliche Einschränkungen oder Tickets zugänglich. Es herrschte Hochbetrieb, die Teams waren am Einrichten ihrer Standplätze und Boxen. Unter anderem waren auch ein paar historische Formel 1-Teams zu Gast. Der Zufall wollte es, dass wir beim Abladen von vier Ferraris aus den 70er, 80er und 90er Jahren zuschauen konnten. Dabei war auch der 1980er Ferrari 312 T5 meines Jugendidols Gilles Villeneuve. Ich habe heute noch einen Ordner voll mit alten Artikeln und Rennresultaten von ihm. Welch ein wunderschönes Auto, natürlich sofort die anwesenden Teammitglieder mit Fragen über das Auto gelöchert. Allgemein sind die alten Formel 1 Autos aus dieser Zeit für mich immer ein Highlight an solchen Anlässen.
Dann noch ein Besuch beim Capri Club Deutschland, ein paar bekannte Gesichter getroffen und ein Bier getrunken. Von Unwetter keine Spur, dazu ein wunderschöner Sonnenuntergang. Ich liebe diese Fahrerlager-Atmosphäre, so kann es weitergehen, die Zeit verging im Flug und schon war es Mitternacht.
Freitagfrüh kurzes Frühstück und ab nach Spa Francorchamps! Was sofort auffällt, wenn man an der Strecke eintrifft, ist die riesige neue Tribüne oben an der weltberühmten Eau Rouge-Kurve. Da es unmöglich war, alles in einem Tag anzuschauen, konzentrierten wir uns auf die sogenannte ,Heritage Touring Cup‘-Serie (HTC), wo nicht weniger als neun Capri gemeldet waren. Wobei zu bemerken ist, dass diese Capri allesamt neu aufgebaute Autos, also keine originalen Rennautos aus den 70ern sind. Die meisten stammen aus der Schmiede von Ric Wood aus England und sind nach Vorbildern der 70er Jahre-Rennwagen lackiert.
Neun Capri waren in Spa allein in der „Heritage Touring Cup“-Serie am Start. Hier eine Auswahl. Oben rechts: Heidi und Christoph Hänggi vor dem Henry-Ford-Denkmal in Köln.
Wenn man das nötige Kleingeld hat, kann man bei Ric Wood grundsätzlich so einen Capri bestellen. Dies wahlweise entweder mit dem Weslake- oder mit dem 3.4 Liter Cosworth-Motor. In dieser Serie heißt es, fast wie früher, Ford gegen BMW. Es sind viele wunderschöne BMW 635 CSi, 3.0 CSL, 2002 TII dabei. Dazu einige Escorts und sonstige Modelle von Jaguar, Alfa Romeo und anderen.
Ebenso interessierte uns natürlich der neu gebaute ,Jägermeister‘ Zakspeed-Capri, dieser fährt in der Serie ,Classic Endurance Racing 2‘ mit. Diese Box haben wir als eine der ersten angesteuert. Ich habe das Auto vorher noch nie gesehen. Es waren zwei sehr freundliche Zakspeed-Mechaniker dabei, das Auto für das Qualifying vom Nachmittag vorzubereiten. Ich habe die beiden mit Fragen bombardiert und sehr viel Interessantes dabei erfahren. Alles hier zu schildern, würde diesen Rahmen sprengen.
Bestellung bei Zakspeed möglich
Grundsätzlich kann man bei Zakspeed so einen Capri bestellen. Bauzeit mindestens zwei Jahre, in Sachen Kosten reicht eine sechsstellige Summe nicht. Alles wird mit den originalen Werkzeugen von damals und alles in Handarbeit gebaut. Im Moment ist ein weiterer Capri im Aufbau, dieser soll dann die berühmte ,Mampe‘-Lackierung erhalten.
Wenn man sich Zeit nimmt und das Auto genau anschaut, sieht man, wie viel Handwerk darin steckt, einfach ein Traum. Der Capri wird solange noch von Zakspeed betreut, bis alle Kinderkrankheiten ausgemerzt sind. Später soll er dann an ein professionelles Rennteam übergeben werden. Dies hier war erst der zweite Renneinsatz.
Kleine Anekdote dazu, die Experten unter uns wissen, dass die Zakspeed-Capri nicht mehr viel mit einem ursprünglichen Capri zu tun haben. Einzige Ausnahme, das Dach mit A-Säulen und Teile der Stirnwand unter der Frontscheibe müssen vom Original sein.
Wenn jetzt Zakspeed so ein Auto baut, besorgen sie sich auf Verkaufsplattformen wie zum Beispiel ebay Kleinanzeigen ein Schlachtauto mit noch gutem Dach. Der Zakspeed-Mechaniker hat mir erzählt, dass dann die Leute nicht schlecht staunen, wenn Zakspeed vorfährt, um den Schlacht-Capri abzuholen.
Nach vielen Boxenbesuchen und Gesprächen positionierten wir uns am höchsten Punkt der Strecke zwischen der Malmedy-Schikane und der langen Rechtskurve Bruxelles, hier hat man freie Sicht auf die Piste. Da ich immer viele Fotos mache, ein idealer Standort.
Capri wieder Seriensieger
Es kam, wie es kommen musste, just zu dem Zeitpunkt als das Qualifying der HTC Serie startete, begann es wie aus Kübeln zu regnen. Trotzdem gingen alle Autos auf die Strecke, um das 45-minütige Qualifying zu fahren. Es folgte für den Rest des Tages das typische Spa-Wetter. Regen und Sonne und Regen und Sonne. Später begaben wir uns noch auf die neue Tribüne bei Eau Rouge. Auch ein sehr guter Platz, um die Rennen anzuschauen.
Fazit: Es hat sich mehr als gelohnt, diese wunderschöne Strecke zu besuchen. Später habe ich erfahren, dass bei den beiden Rennen am Samstag und Sonntag die Capri jeweils die ersten drei Plätze belegt haben. Das kennt man aus der legendären Geschichte in Spa. Der Zakspeed ist leider ausgefallen.
Jedermann kann sich bei Zakspeed einen solchen Wagen bestellen. Vorausgesetzt ist, dass da mindestens eine Million Euro herumliegt und investiert werden möchte.
Am frühen Abend ging es dann wieder über die Grenze zurück nach Deutschland zum Nürburgring. Am Freitag hätte hier ja noch eine Runde mit den rund 80 Capri vom CCD auf der Grand Prix-Strecke gefahren werden sollen. Leider musste dieses Vorhaben aufgrund eines kapitalen Hagelgewitters kurz nach dem Aufstellen der Autos abgebrochen werden, einige Capri haben sich sogar Dellen eingefangen. Im Nachhinein waren wir froh, an diesem Tag in Spa gewesen zu sein, da gab es zwar auch Gewitter, aber nicht so heftig. Als ,Trostpflaster‘ wurde dann am Samstag kurzfristig eine Runde auf der Nordschleife für die Capri organisiert und durchgeführt.
Hinein in die Startaufstellung
Ebenso stand am Samstag ein weiteres Highlight auf dem Programm. Als ,normaler‘ Besucher durfte man auf der Start-Zielgeraden in die Start-aufstellung der historischen Formel 1, heute gerne ,Gridwalk‘ genannt. Auch die heutzutage verpönten ,Gridgirls‘ wurden wieder ins Leben gerufen und waren zugegen. Ich positionierte mich rechtzeitig beim Tor, um einer der Ersten zu sein, natürlich um Fotos zu machen. Dies in erster Linie nicht wegen den hübschen Damen, sondern wegen der Autos...
Eine super Idee des Veranstalters und Spektakel pur. Kann man gerne wieder machen. Danach haben wir diverse Rennen geschaut, sind im Fahrerlager herumgelaufen und haben das CCD-Zelt besucht. Nach vielen Jahren habe ich auch wieder einmal Gerd Brauneiser aus Köln mit seinem Weslake-Capri getroffen. Er war mal wieder voll in seinem Element und erzählte viele seiner Geschichten, man könnte ihm einfach stundenlang zuhören.
So verging auch dieser Tag wie im Flug, das Wetter beruhigte sich und alles war optimal. Gute Stimmung, schöne Autos, nette Leute, dazu noch ein tolles Feuerwerk am Abend, was will man mehr? Am Sonntagmorgen dann bei besten Verhältnissen noch einmal Rennen geschaut. Am frühen Nachmittag ging´s dann wieder zurück Richtung Schweiz. Wieder ohne Halt und Stau durchgefahren, sind wir wohlbehalten gegen 19 Uhr zu Hause eingetroffen. Es war ein unvergessliches Wochenende!“
Die „Gridgirls“ beim „Gridwalk“ vor dem Start der historischen Formel 1 auf der Grand Prix-Strecke des Rings.
zur Fotogalerie Spa und Nürburgring 2022
[Text & Fotos: Christoph Hänggi]
- Heinz Arndt
Fahren ist fein, Bremsen sichert das Überleben. Und so machte sich CCD-Mitglied Heinz Arndt Gedanken um eine verbesserte Verzögerung seines „Zwodreiers“.
„Wer kennt Sie nicht, die serienmäßigen, eigentlich zu schwachen, vorderen Bremsen unseres geliebten Capri. Gerade wenn man wie ich auf 13-Zoll-Felgen schwört, ist bei den innenbelüfteten Bremsscheiben des 2.8 Liter-Granada und deren Sätteln Schluss, wenn es TÜV-gerecht sein soll. Ich machte mich also auf die Suche im WorldWideWeb und wurde bei der Firma EBC fündig.
Das Anfrageformular ausgefüllt und es meldete sich mit Herrn Bornhorst jemand, dem das Bremsenproblem bekannt war. Bei einem klärenden Gespräch fanden wir die für mich passenden Bremsscheiben und Beläge. Er empfahl mir noch, Stahlflexleitungen mit ABE nachzurüsten.
Leider hatten die Bremsenteile keine ABE oder eine sonstige Abnahme für den Capri. Es gab aber Gutachten für andere, modernere Fahrzeuge. Laut Herrn Bornhorst kann ein lösungsorientierter TÜV-Mitarbeiter mit diesen Gutachten die EBC-Bremsen beim Capri eintragen.
Zum Glück arbeitet meine Elke bei einer dem TÜV angeschlossenen Firma und sie fand über das ,TÜV Rheinland Competence Center Classic Cars‘ einen Prüfingenieur, der auch einen Bezug zum Oldtimer-Rennsport hat. Das machte schon mal Mut. Der TÜV-Prüfer und Herr Bornhorst tauschten die nötigen technischen Details aus und ich bekam das OK für die Eintragung meiner EBC-Bremsen.
Also grünes Licht, um die Teile mit den empfohlenen Stahlflexbremsleitungen zu bestellen und dann ab mit den neuen Teilen in die Garage. Der Austausch der Teile klappte gut, alles passte problemlos und ich konnte somit alles selber einbauen. Nach erfolgeicher Probefahrt mit Bremsungen habe ich anschließend einen Termin mit dem TÜV-Mann in einer Werkstatt gemacht, wo er die Bremsen auf Herz und Nieren prüfen konnte.
Geschafft: moderne Bremsentechnik im Capri mit TÜV! Schon bei der Probefahrt und der Fahrt zur Werkstatt wurde mir zuvor klar, da bremst was deutlich mehr als vorher. Auch der Prüfingenieur bestätigte mir eine sehr gute Bremsleistung bei seiner Testfahrt.
Nach den empfohlenen Einbremskilometern und einigen weiteren Testbremsungen, kam dann die Stunde der Wahrheit bei der Oldtimerveranstaltung ,Nordschleife Pur‘. Hier kann man 90 Minuten seinen Capri in der sogenannten ,Grüne Hölle‘ artgerecht frei bewegen. Und was soll ich sagen, nach mehreren zügigen Runden keinerlei Nachlassen der Bremsleistung.
Mittlerweile habe ich mehrmals mit den neuen Bremsen die Nordschleife umrundet. Dies ohne Bremsprobleme oder krummen Scheiben, nur die Reifen haben hörbar gelitten. Auch durch diverse Bremssituationen im normalen Strassenverkehr habe ich die moderne Bremstechnik sehr schätzen gelernt.
Das hat selbstverständlich seinen Preis. Alle Teile, Prüfgebühren, Werkstattkosten und neue Fahrzeugpapiere schlugen mit insgesamt rund 1.000 Euro zu Buche. Was macht man nicht alles für gute Bremsen und diesen kleinen, so wichtigen Stempel des Technischen Überwachungsvereins...“
[Text & Fotos: Heinz Arndt]
- Guido Heisner
„Schnaps-Treffen!“
Nein, nicht wörtlich nehmen! Vom 19. bis zum 21. August baten die Capri Freunde Dülmen '89 (CFD '89) zu ihrem 22. Internationalen Ford Capri Treffen nach Dülmen/ Lüdinghausen. Boah – zum 22. Mal! Respekt!!!
Neben dem alljährlich stattfindenden Teilemarkt sind die Treffen in Dülmen längst zur Institution geworden. Für soviel Engagement kann die Capri-Szene nur dankbar sein, denn hinter dem Vorsitzenden der CFD '89, Hubert Südfeld, steht nicht etwa eine ganze Heerschar von Wichteln, sondern einfach ein paar Enthusiasten. In Zahlen: es sind vier Clubmitglieder und sechs Helfer.
Keep it simple!Ein Platz, Sanitäranlagen, Grillstation, Bierwagen, „Lilabedford“ (Muckewagen) und schon steht das Capri-Treffen. So einfach ist das zwar nicht immer, aber mit Hubert's Erfahrung und „Bock auf Treffen“ fast ein Selbstläufer.
Tja liebe Capri Clubs, das darf ruhig als Aufruf verstanden werden vielleicht auch mal wieder ein Treffen oder eine Grillparty oder eine Ausfahrt oder was auch immer zu organisieren. Hubert und seine Truppe sind mittlerweile Serientäter – die könnten eine Entlastung gut gebrauchen. Böse Zungen behaupten übrigens, die zahlreich vertretenen Mitglieder des Capri Clubs Westerholt seien laufend von Capri-Stalkern zu diesem Thema angesprochen worden...
Und übrigens – für das 23. Internationale Ford Capri Treffen in Dülmen werden ab Jahresende die Einladungen und Anmeldeformulare auf der Internetseite der CFD '89 verfügbar sein.
Das ganze Wochenende war geprägt von einer lockeren Atmosphäre, zahlreichen Benzingesprächen, tollen Fahrzeugen und einer ausgelassenen Party-Stimmung.
Zu den nackten Fakten. Insgesamt nahmen 112 Capris am Treffen teil. Neben Teilnehmern aus Deutschland hatten die Dülmener Gäste aus den Niederlanden aber auch der Schweiz. Pokale gab es für die weiteste Anreise für Kari Reichlin vom Capri Club Mythen in der Schweiz mit 745 Kilometern. National hatte Diethardt Behrendt mit 545 Kilometern von den Caprifreunden Sachsen IG die weiteste Anfahrt. Die meisten Fahrzeuge brachten die Free Capri Driver Niedersachsen an den Start: Acht waren es an der Zahl. Da fällt´s mir auf: In Niedersachsen war ich auch noch auf keinem Treffen. Benno Schäfer-Kirchhöfer von den Capri Freunden Westerwald hatte sich ganz fix angemeldet, seine Meldung vom 30. Dezember 2015 war die Erste. Und zu gutem Schluss: Der älteste Capri-Fahrer auf der Platte war Walter Freitag mit 71 Jahren vom Capri Club zur neuen Mühle.
Auf dem ganzen Platz hatten sich mal wieder schicke Capris eingefunden, farbenfroh und teilweise mit starken Power-Engines.
Abends ging es dann „voll“ zur Sache, neben der guten Mucke die insbesondere den Ladies kräftig einheizte, wurde auch die Tankstelle ausgiebig angefahren, um die „48 Stunden von Dülmen“ gut über die Runden zu bekommen. Dabei zeigte sich natürlich auch die ein oder andere Schönheit.
Aber das war ja noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Am 15. August hatten sich Michael Schnoor und seine Christa das Ja-Wort gegeben. Das war beiden eine großes Fass Bier wert, welches sie nach der Signierung durch die Teilnehmer als Erinnerung mitnehmen durften.
Hier nochmals alles Liebe und Gute für die Beiden auf ihrem gemeinsamen Weg durch Dick und Dünn.
Wie heißt es doch so schön: Die schönen Stunden kommen nie schlecht wieder!
Aber jedes Capri-Treffen hat ein Ende und so wurden dann am Sonntag die Motoren angeworfen, mit einem satten Brummen der Auspuffanlagen und mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht entschwanden sie in alle Himmelsrichtungen. Danke CFD '89! Und auf bald. Denn wir kommen wieder – keine Frage!
[Text: Guido Heisner - Fotos: Gerlinde Ahrends und Guido Heisner]
- Heinz Arndt
Ich betreue beruflich seit etwa sieben Jahren verschiedene Hilfsmittel von Christian, einem Jungen mit einem schweren Handicap. Er ist aufgrund einer Krankheit körperlich schwerbehindert und auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Ich bekam mit, dass er sich für Autos interessiert.
So kam mir spontan die Idee seine Mutter zu fragen, ob es möglich ist, dass Christian bei mir im Capri am Korso der Rheinbach Classics teilnehmen kann. Die Mutter fand die Idee gut und nach einem Probesitzen mit seinem speziellen Autositz im Capri war alles klar.
Am Samstag der alles in allem dreitägigen Veranstaltung habe ich mein Vorhaben mit den Clubkollegen Frank Lehmann und Walter Dahmen besprochen, die sich organisatorisch mit dem Auftritt des CCD in Rheinbach beschäftigt haben. Beide signalisierten: OK. Anschließend habe ich mit Christians Mutter den Ablauf für den Sonntag besprochen.
Sonntag früh fuhr ich dann mit Mutter und Sohn zum Korso-Sammelplatz. Christian samt Spezialsitz und Mama hinein in den Capri und los. Der Oldtimerkorso war für Christian ein superschönes Erlebnis und die Mutter fühlte sich zurückversetzt in ihre Kindheit - als junges Mädchen auf der Rückbank eines Capris.
Nach dem Korso steuerten wir noch den nahegelegenen MC Drive an, um danach, Fastfood-gestärkt, die Retoure anzutreten. Nach einer herzlichen Umarmung der Mutter und „Give me Five“ mit Christian fuhren die Zwei glücklich nach Hause und ich zufrieden zum Clubstand zurück.
Christian und seine Mutter bedanken sich von Herzen beim Capri Club Deutschland für das Ermöglichen eines solchen Erlebnisses sowie ich mich für die unbürokratische Hilfe meine spontane Idee durchführen zu können.
[Text: Heinz Arndt - Foto: Archiv CCD]
- Frank Lehmann & Marc Keiterling
Wir brauchen ein Auto! Zum Vollkleben! Sofort! Massiv zusammengefasst und stark vereinfacht lautete so die Anfrage des bekannten Stoßdämpferherstellers Bilstein an den CCD. Spontan denkt man da: „Gute Besserung“. In diesem Fall aber wurde daraus eine richtig gute Geschichte.
Schriftführer Stefan Brockmann, bei dem die Mail Mitte Mai ankam, ordnete zunächst ein. Die Firma Bilstein wünschte sich einen breiten I-er, um die Teilnahme des mit ihr kooperierenden „Haupt Racing Teams“ beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, Start am Samstag, 28. Mai, um 13.50 Uhr, zu bewerben. Foliert werden sollte der Renn-Capri exakt so, wie das Auto von Klaus Fritzinger an selber Stelle bei derselben Veranstaltung vor genau 50 Jahren aussah. Auch eines der Einsatzfahrzeuge des „Haupt Racing Teams“ in Kooperation mit Fahrwerk-Spezialist Bilstein, ein Mercedes GT3, sollte dieses „Kleid“ tragen.
Wer jedoch ist bereit, sich seinen breiten Capri so „Holter-di-Polter“ folieren zu lassen und hat überdies mal eben Zeit und Gelegenheit, dies in den noch ausstehenden wenigen Tagen zu organisieren? Stefan hatte da eine Idee. Und sprach im Rahmen des CCD-Mitgliedertreffens bei der Nürburgring Classic am Freitag, 20. Mai, Klaus Regitz an. Der lebt mit Frau Sabine im saarländischen Neunkirchen. Sabine und Klaus waren tatsächlich sofort begeistert und sagten zu, dieses Vorhaben zu unterstützen.
Leise Enttäuschung, großer Zeitdruck
Während der drei Tage am Ring kam jedoch kein direkter Kontakt mit Bilstein zu Stande. So fuhren sie etwas enttäuscht mit ihrem bekannten Capri im „Grab-Design“ ins Saarland zurück. Vorbei? Von wegen! Jetzt kam richtig Tempo in die Aktion.
Am folgenden Montag, 23. Mai, klingelte gegen 11 Uhr das Regitz´sche Telefon. Ein Anruf von Bilstein mit der Frage, ob er den Capri bis zum Abend sehr kurzfristig zum Folieren überführen könnte, da der Capri bis Dienstagvormittag über die Nacht foliert werden müsste. Klaus überlegte noch einmal kurz und gab dann seinen „Grab-Capri“ zur Umgestaltung frei. So wurde das Auto kurze Zeit später auf einen Hänger verladen und zur Folierfirma überführt. Auch der Benz wurde dort über die Nacht parallel foliert.
„Boxengasse“ in Adenau
Bereits am folgenden Mittwoch, 25. Mai, wurde im Eifel-Städtchen Adenau, zu Füßen des Nürburgrings, der „Racingday“ begangen. Mehrere tausend Besucher verwandelten im Jubiläumsjahr die Hauptstraße der Rennstadt am Ring in eine „Boxengasse“. Durch das dicht geschlossene Spalier bahnte sich der Corso aus 30 Rennfahrzeugen seinen Weg zur großen Bühne auf dem Marktplatz.
Zu bewundern waren diesmal nicht nur die bulligen Fahrzeuge aus dem aktuellen Starterfeld des 24-Stunden-Rennens, sondern auch einige Rennlegenden vergangener Tage, die im Laufe der vergangenen fünf Jahrzehnte Renngeschichte bei diesem Klassiker schrieben.
Einfahrt zum „Racingday“ in Adenau am Mittwoch, 25. Mai, mit zwei blau-gelben Rennern. Am Samstag, 21. Mai, sah der Capri noch wie auf dem kleinen Bild aus. Viele weitere Fotos vom „Bilstein-Capri“ gibt es in unserer Fotogalerie.
„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.
„Racingday“ in Adenau vor begeisterten Menschen.
Fototermin auf dem Flugfeld vor dramatischem Himmel.
So eben auch der „Fritzinger-Capri“ von 1973, wo seinerzeit neben Klaus Fritzinger Hans Heyer am Steuer saß.
Der frisch „umdekorierte“ Capri aus dem Saarland wurde wie wild bewundert und beklascht. Er musste aus Sicherheitsgründen teilweise geschoben werden.
Auch einige Stars von einst standen auf der Bühne. Dort begrüßten die Moderatoren Olli Martini und Patrick Simon zunächst die Piloten der Tourenwagen-Legenden wie Klaus Ludwig, Roland Asch oder Klaus Niedzwiedz, die beim 24-Stunden-Rennen im Rahmenprogramm starteten. Publikumsliebling Roland Asch, Capri-Besitzer und Ford-Autohaus-Inhaber, kam ins Schwärmen: „Ich war jetzt 15 Jahre nicht mehr hier und bin total begeistert. Unglaublich, wie viele Fans hier sind. Und dass wir jetzt am Wochenende mit den alten DTM-Autos wieder über die Nordschleife fahren dürfen, ist für mich das Allergrößte“.
Der Capri stand dann nach Abschluss des Racingdays bei Bilstein im Fahrerlager zur Präsentation. Gefühlt eine halbe Million Menschen fotografierte den Capri. Sonntagabend, nach Abschluss der Veranstaltung, ging die Reise per Hänger zurück nach Neunkirchen. Klaus Regitz wird den Capri erst einmal im Bilstein-Design belassen.
Erinnerung an Klaus Fritzinger
Noch ein Schwenk hin zu Klaus Fritzinger, einem ganz besonderen Fahrer jener Tage. Der konnte nämlich auch ausgesprochen gut kicken und entschied sich spät, statt dem Fußball nachzulaufen lieber auf Bestzeiten zu schielen.
Der Fußballer Fritzinger spielte einst unter anderem bei den Vereinen 1. FC Kaiserslautern (Oberliga Südwest, damals zusammen mit weiteren Staffeln die höchste deutsche Fußballliga), 1. FC Saarbrücken (Oberliga Südwest) und SV Saar 05 Saarbrücken (Regionalliga Südwest). In der Oberliga debütierte er in der Saison 1956/57 beim FCK beim 10:1-Heimerfolg gegen die Sportfreunde Saarbrücken. Dabei erzielte er als Verteidiger an der Seite der 54er Weltmeister wie Fritz und Ottmar Walter einen Treffer. Als er in der Saison 1960/61 beim 1. FC Saarbrücken als Neuzugang aktiv war kam er in neun Ligaspielen zum Einsatz. Mit Saarbrücken gewann er die Meisterschaft in der Oberliga Südwest. Insgesamt bestritt der vorwiegend in der Verteidigung eingesetzte Spieler von 1960 bis 1963 beim 1. FC Saarbrücken 25 Ligaspiele und erzielte zwei Tore. Beim SV Saar 05 Saarbrücken, dort spielte er in der zweitklassigen Regionalliga Südwest von 1963 bis 1966 und absolvierte 62 Ligaspiele, teilte Fritzinger schließlich seinem Trainer Otto Knefler die Entscheidung mit, mit dem Fußball aufzuhören. Eine Rolle spielten dabei Knieprobleme, unter denen er seit einem Autounfall litt.
1966 startete er seine Rennfahrerlaufbahn im Tourenwagen-Motorsport. Seine ersten Rennläufe bestritt er mit einem Ford GT40 in der Deutschen Automobil-Rundstrecken-Meisterschaft (DARM). Im darauf folgenden Jahr gelang ihm der erste Sieg in Mainz-Finthen in einem Shelby GT 350. Mit dem Jahr 1971 wechselte er auf einen Capri RS und mit der Gründung der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) nahm er dort an allen Rennläufen der 1. Division teil.
Er fuhr dort regelmäßig auf Podiumsplätze und im Rennen in Kassel-Calden holte er seinen einzigen DRM-Sieg. In der Saison 1972 erreichte Fritzinger auch sein bestes Ergebnis in der DRM und seinen größten Rundstrecken-rennerfolg. Hinter Werks-Capri-Pilot Hans-Joachim Stuck platzierte er sich auf dem zweiten Gesamtplatz. Daneben nahm er auch regelmäßig von 1970 bis 1974 an einigen Rennen in der Tourenwagen-Europameisterschaft teil. Danach beendete er weitgehend sein Engagement im Rundstrecken-Motorsport.
Seine ersten Erfahrungen im Rallyesport sammelte Fritzinger bereits 1971 ebenfalls auf einem Capri RS 2600. 1974 wechselte er auf Toyota und fuhr in den nächsten Jahren nur noch Rallyes. In den Jahren 1978, 1979 und 1985 gewann er zusammen mit seinem Co-Piloten Henning Wünsch die Rallye Tour d’Europe. Diese drei Siege waren seine größten Rallyesport-Erfolge. Er nahm in seiner Rallyesportkarriere 20 Mal an Weltmeisterschaftsläufen teil. Darunter startete er insgesamt 17 Mal, von 1969 bis 1986, und nach einer Unterbrechung wieder 1989 und 1990 bei der Rallye Monte Carlo. Seine letzte „Monte“ fuhr er 1990 zusammen mit der bekannten Fernseh- und Radio-moderatorin Stefanie Tücking.
Mittlerweile sind die beiden Letztgenannten, beide in Kaiserslautern geboren, verstorben. Klaus Fritzinger starb 2015, einen Tag nach seinem 78. Geburtstag. Stefanie Tücking wurde nur 56 Jahre alt, sie erlagt 2018 einer Lungenembolie.
zur Fotogalerie Racingday Adenau 2022
[Text: Lehmann & Keiterling - Fotos: Haupt Racing Team/Bilstein, Zwischengas & Heil]